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Blumenstrauss

Blumenstrauss

Titel: Blumenstrauss
Autoren: Ashan Delon
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hatte ihm keinerlei Avancen gemacht, nicht einmal zu einem Kuss war es gekommen.
    Doch plötzlich fiel ihm die Grußkarte wieder ein, und heißes Blut schoss in seinen Kopf. Wenn Max der Überzeugung gewesen war, dass die Blumen und der im letzten Strauß enthaltene Heiratsantrag von ihm gekommen waren, so war die Aufklärung der Sachlage nun wie ein Schlag in die Magengrube.
    Verdammt, fluchte er im Geiste.
    Damit waren alle Chancen, jemals mit Max zusammenzukommen, ein für alle Mal eliminiert – sofern es jemals Chancen gegeben hatte. Jemand wie Max, der so umwerfend gut aussah, ein so strahlendes Lächeln besaß und so unkompliziert auf Leute zuging, musste sich doch um nächtliche Gesellschaft keine Sorgen machen.
    „Eine dringende Lieferung“, riss ihn Britta aus seinen Gedanken und hielt ihm einen in Cellophan eingepackten Strauß aus mehreren großen, langstieligen Baccara-Rosen und einen zusammengefalteten Zettel hin. „Sofort!“, herrschte sie ihn an. Als Simon verwundert hochsah und sie wegen ihres Tonfalles schon zur Räson rufen wollte, zwinkerte sie ihm schelmisch zu.
    „Wenn der Kerl mit Blumen zu beeindrucken ist, dann solltest du das zu deinem Vorteil nutzen“, bemerkte sie und legte den üppigen Strauß in seine Arme. „Hol ihn dir!“
    „Was macht dich so sicher, dass er mir die Dinger nicht einfach um die Ohren hauen wird?“
    Britta schnaubte laut und ließ sich neben dem Stuhl, auf welchem Simon saß, in die Hocke sinken. Sie war vorhin, als sie neben ihm gestanden hatte, ohnehin schon nicht groß gewesen und hatte ihn gerade mal um eine Kopflänge überragt. Doch jetzt musste sie den Kopf anheben und blinzelte ihn von unten herauf an.
    „Simon, mein Lieber“, flötete sie mit einem leicht entnervten Unterton. „Du verkaufst täglich Dutzende von Liebesgrüßen. Du lebst inmitten von ihnen. Du riechst selbst nach einem anstrengenden 10-Stunden-Tag noch lieblich nach Blumen. Ich weiß nicht, ob du den Text aus den Karten kennst, ob du sie gelesen hast. Aber Andrea hat fast immer vor Rührung geheult, als sie die geschrieben hat. Das war pure Poesie. Dieser Kerl, dieser … wie heißt er gleich nochmal?“
    „Max … Maximilian Weber“, antwortete Simon sofort, woraufhin ein wissendes Lächeln über Brittas Gesicht huschte.
    „Dieser Maximilian Weber war davon beeindruckt. Okay, er wird jetzt etwas angepisst sein, weil nicht du es gewesen bist, der ihm die Blumen geschickt hat. Aber genau das beweist doch, dass er dich mag.“ Sie knuffte ihm leicht in die Seite. „Nun komm schon. Du magst ihn doch auch. Geh zu ihm, bring ihm die Blumen, fall vor ihm auf die Knie oder flehe ihn an. Du hast doch Hunderte von Liebesbotschaften gelesen, da wird doch noch was hängen geblieben sein.“
    Simon schüttelte leicht den Kopf. „Du bist unmöglich.“
    „Ich weiß“, gab sie grinsend von sich. „Aber deswegen bin ich auch deine Mitarbeiterin des Monats.“
    „Haha“, machte er gespielt entrüstet. Er konnte ihr nicht böse sein und zog sie zu sich hoch in seine Arme.
    Sie machte sich rasch wieder von ihm frei. „Und jetzt liefere den Strauß aus, ehe er verwelkt.“ Mit einem weiteren Zwinkern drehte sie sich um, da im Laden gerade die Türglocke geläutet hatte.
    Simon seufzte gequält und erhob sich. Was hatte er schon zu verlieren? Außer, dass ihm Max den Strauß in den Allerwertesten schob und ihn mit wüsten Beschimpfungen davonjagte, konnte nichts Schlimmeres passieren. Klar war Max nun sauer. Sein Gesicht und seine prompte Reaktion waren Beweis dafür gewesen.
    Nur kurz erlaubte er sich, darüber nachzudenken, ob er diesen Maximilian wirklich wollte. Sehr schnell kam er zu einem Entschluss, nahm den Strauß und verließ seinen Blumenladen.
     
    Draußen goss es mal wieder in Strömen, was Simon allerdings nicht daran hinderte, lange Zeit vor dem Haus in der Bilfingerstraße 4 im Regen stehen zu bleiben und nicht den Mut zu finden, seinen Finger auf den Knopf mit dem Namen M. Weber zu drücken. Er war inzwischen vollkommen durchnässt, aber das störte ihn nicht. Derzeit gab es ein größeres Problem zu bewältigen – seine weichen Knie und sein heftig pochendes Herz.
    Wenn er Glück hatte, war Max gar nicht zuhause, doch Simon wünschte sich irgendwie, er wäre es. Es tat ihm unsagbar leid, was geschehen war und am liebsten hätte er alles rückgängig oder ungeschehen gemacht. Gleichzeitig wusste er auch, dass er Max dann niemals über den Weg gelaufen wäre.
    Er musste sich
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