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Blumenstrauss

Blumenstrauss

Titel: Blumenstrauss
Autoren: Ashan Delon
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kribbelnd über den Rücken rann.
    Es erforderte einen enormen Kraftaufwand, seine Hand zu heben und die Klinke herunterzudrücken. Als er es endlich geschafft hatte, die Tür zu öffnen, glaubte er seine letzten Reserven aktiviert zu haben. Erschöpfung machte sich in ihm breit. Doch er zwang sich auf den Mann zuzugehen, der sich langsam zu ihm umdrehte.
    „Guten Morgen“, grüßte Max fröhlich.
    „Guten Morgen“, kam es zaghaft und überrascht zurück.
    „Ich wollte …“ Max verließ der Mut. Der Umschlag in seinen Händen knisterte und rief sich damit in Erinnerung. „… dir die Fotos zeigen“, sagte er daher schnell und hielt Simon den Umschlag hin. Aus einem Nebenraum kam eine junge Frau, fast gänzlich in schwarz gekleidet, mit einer grünen Schürze um die Hüften und auffällig violett gefärbten Haaren, die sie zu lustigen Rattenschwänzen geflochten hatte.
    Simon nahm den Umschlag entgegen, öffnete ihn und holte die Bilder hervor, um sie zu betrachten. Die junge Frau linste an ihm vorbei auf die Bilder.
    „Boah!“, rief sie erstaunt und nahm Simon einige Bilder ab. „Ich wusste ja nicht, dass mein Boss so sexy aussehen kann!“
    „Britta!“, ermahnte Simon sie und wollte ihr die Bilder abnehmen, doch die junge Mitarbeiterin entzog ihm schnell die Hand mit den Fotos, um auch den Rest ansehen zu können.
    „Die sind ja so was von scharf! Mann, Simon!“ Ihr Gesicht strahlte begeistert. „Wann hast du die denn gemacht?“
    „Das geht dich nichts an“, zischte er mürrisch und entriss ihr die Bilder.
    „Ich … hatte doch versprochen, vorher nachzufragen“, warf Max ein und lächelte gezwungen. „Ich hatte gestern einen Termin mit meinem Auftraggeber. Er will die Fotos und vor allem dieses hier.“ Er sortierte die Bilder in Simons Händen, bis das zum Vorschein kam, das den Floristen in der in den Rosen kauernden Position zeigte. „Das soll auf das Titelbild und in die Werbung. Dazu bräuchte ich allerdings deine Zustimmung. Der Verlag wird dann alles mit dir absprechen.“
    „Das ist ja echt geil“, rief Britta wieder und nahm Simon das Foto ab.
    „Ich … ähm …“ Simons Mund öffnete sich verwirrt und schloss sich wieder, als ihm offenbar nichts Sinnvolles einfiel, was er hätte sagen können.
    „Wenn du nicht augenblicklich ja sagst, kündige ich“, drohte Britta und knuffte Simon in die Seite. „Das meine ich ernst“, fügte sie mit ernster Miene hinzu und sah Max fragend an. „Auf die Titelseite von was? Von Die geilsten Männer Allerzeiten ?“
    Max lachte unsicher. „Nein, auf einen Kalender, aber von einem ähnlichen Magazin.“
    „Irre!“ Sie knuffte ihren Boss noch einmal in die Seite. „Ich wusste gar nicht, dass du so was kannst.“
    „Ich ehrlich gesagt auch nicht“, erwiderte Simon und lächelte leicht gequält. „Ich weiß nicht, ob …“
    „Du sagst ja“, bestimmte sie, und schob energisch ihr Kinn vor. Das kleine Persönchen, das Simon gerade mal bis zur Brust reichte, stellte sich auf die Zehenspitzen und schaute ihn trotzig an. „Willst du dir eine solche Gelegenheit wirklich entgehen lassen? Die Bilder sind spitze.“
    „Ich weiß nicht“, wand sich Simon. Sein Kopf ruckte hoch und er suchte hoffnungsvoll den Blick von Max. Dieser nickte langsam. Für ihn stand es schon lange fest, dass dieses besondere Bild auf das Titelblatt musste. „Also wenn ihr meint.“
    „Aber hallo!“, rief Britta zustimmend, und umarmte ihn glücklich. „Oh, Klasse!“ Sie nahm Simon die restlichen Bilder ab, und blätterte neugierig darin herum.
    „Also …“, nahm Max die Gelegenheit wahr, und näherte sich Simon ein wenig. Dieser schien mit der Versuchung zu kämpfen, wich zurück und stieß dabei an einen Blumenkübel, als er einen Schritt rückwärts machte. Daher blieb er stehen. Max kam noch näher, so nahe, dass sie sich fast berühren konnten. Er suchte den direkten Kontakt mit den sanften, dunklen Augen, die ihn vom ersten Moment an fasziniert hatten, und sog sich regelrecht an ihnen fest. „Ich weiß nicht, wie du auf diese Idee kommst. Wir kennen uns ja kaum. Ich meine, ich weiß nicht, bei welcher Gelegenheit das passiert sein soll. Aber ich finde es noch etwas zu früh. Ich bin gerührt, aber nicht abgeneigt. Ich würde gerne mit dir, aber ich denke …“
    Die Türglocke schnitt ihm das Wort ab.
    Beinahe gleichzeitig ertönte die erboste Stimme eines Mannes. „Wo ist der Geschäftsführer?“
    Simon sah an Max vorbei zum Eingang. Max drehte
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