Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Empire - Das Blutreich

Blood Empire - Das Blutreich

Titel: Blood Empire - Das Blutreich
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
richtigen Pädagogen in unserer Familie gibt, Jack. Und jetzt entschuldige mich bitte..." Der Bodyguard auf dem Beifahrersitz stieg aus, öffnete Jack die Tür.
    "Arrividerci, Jack!", sagte Tardelli und setzte dabei ein leicht zynisches Grinsen auf. "So viel Italienisch wird so ein Yankee-Itaker wie du doch noch verstehen, oder?"
    *
    Roy DiMario ließ seinen Chauffeur in Richtung Lincoln Tunnel fahren. Innerhalb des Tunnels war es taghell. Als sie am Westufer des Hudson Rivers wieder das Freie erreichten, war es wesentlich dunkler, als auf der hell erleuchteten New Yorker Seite.
    Die Limousine fuhr nach Norden, nahm den Highway Richtung Union City.
    Auf einem Parkplatz bog der Chauffeur ab.
    Um diese Zeit war hier normalerweise niemand.
    Die Limousine hielt.
    "Soll ich mich mal umsehen?", fragte der Leibwächter auf dem Beifahrersitz.
    "Nein", sagte DiMario. "Auf die Leute des Fürsten kann man sich verlassen."
    Es dauerte nur wenige Minuten und eine weitere Limousine bog vom Highway ab. Pechschwarz wie ein Leichenwagen.
    "Das ist er!", flüsterte DiMario.
    Sein Bodyguard stieg aus, öffnete seinem Boss die Tür. Die zweite Limousine hatte nur wenige Meter entfernt gehalten. Die Scheiben waren blickdicht. Das Kennzeichen war sehr einprägsam und verriet etwas von der Eitelkeit seines Besitzers. LEROQUE 1 lautete es. Eine Tür wurde geöffnet.
    Ein Bodyguard stieg aus und sprach DiMario an.
    "Steigen Sie bitte ein, Sir!"
    Ein Befehl!, ging es DiMario durch den Kopf.
    Er wusste, dass es darauf nicht ankam.
    Di Mario setzte sich auf die Rückbank des Wagens. Die Fahrgastkabine des Überlänge-Schlittens war wie bei einem Londoner Taxi von der Fahrerkabine blickdicht getrennt, so dass der Chauffeur durch das Licht aus dem hinteren Teil des Wagens nicht verwirrt wurde.
    Zwei gegenüberliegende Bänke gab es dort.
    Auf der Vorderen räkelte sich eine zierliche, mandeläugige Schönheit in einem knappen schwarzen Kleid, das ihr gerade bis über die Schenkel reichte. Der Saum war etwas hoch gerutscht.
    Auf der hinteren Bank saß ein blassgesichtiger Mann mit langem, lockigem Haar, das ihm weit über die Schultern fiel. Er trug es zu einem Zopf zusammengefasst. Dazu trug er einen Frack, so als wäre gerade von einem Theaterbesuch hier her gekommen. Er wandte sich an den Bodyguard, sagte etwas auf Französisch zu ihm, woraufhin der Kerl von außen die Tür schloss.
    "Guten Abend, Mr. Leroque!", flüsterte DiMario. Leroque lächelte. Seine Haut wirkte pergamentartig und faltig, sobald sich auch nur die geringste Regung in Leroques Gesicht zeigte. DiMario hatte sich schon lange gefragt, wie alt Leroque eigentlich war. Es war unmöglich einzuschätzen.
    "Bon soir, Monsieur DiMario", begrüßte ihn Leroque. "J'espere, que ca va bien avec votres affaires... O, excusez-moi! Ich vergaß, dass Sie die schönste Sprache der Welt leider nicht verstehen! Gehen die Geschäfte gut?"
    "Die Kolumbianer machen uns zu schaffen. Die bieten ihr Kokain fast umsonst an. So was versaut den Markt." DiMario wandte den Blick zu der Schönen auf der Bank. "Um ehrlich zu sein, würde ich es bevorzugen, mit Ihnen unter vier Augen zu reden, Mr. Leroque!" Ein eisiges Lächeln huschte über Leroques schmallippigen Mund. Er sah das Girl an und sagte mit einem Hauch Melancholie in der Stimme: "La fille ne vait dire rien, n'est-ce pas? Sie wird keine Gelegenheit dazu haben, irgendjemandem etwas zu verraten, Monsieur DiMario. Glauben Sie mir. Das ist - abolutement sure, comment ca dire? - vollkommen sicher!"
    "Ich bin mit meinem Vertrauen, was Frauen angeht, immer sparsam gewesen", erwiderte DiMario. "Der Erfolg ist, dass ich noch lebe!"
    "Alors, ich weiß die Erfahrung eines langen Lebens sehr wohl zu schätzen, Monsieur!" Leroque holte einen Umschlag aus der Innentasche seiner Frackjacke hervor und reichte ihn DiMario.
    "Was ist das?", fragte der King von Little Italy.
    "Ein paar Direktiven und nützliche Informationen. Überreicht mit den herzlichsten Grüßen des Fürsten."
    "Welche Ehre."
    "Ihr Leben scheint dem Fürst sehr am Herzen zu liegen, Monsieur DiMario. Mon dieu, ich hatte bislang nicht den Eindruck, dass er eine sonderlich sentimentale Ader hat..."
    "Was soll das? Reden Sie Klartext, Mr. Leroque."
    "Bien sûr!" Leroque beugte sich etwas vor. "Jemand in Ihrer Organisation will - faire un coup, comment ca dit en anglais? - einen Schlag ausführen."
    "Einen Putsch!"
    "Oui, c'est ca!"
    "Sie sprechen von Eddie Calrese, diesem undankbaren Schwein! Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher