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Blood Empire - Das Blutreich

Blood Empire - Das Blutreich

Titel: Blood Empire - Das Blutreich
Autoren: Alfred Bekker
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lassen. Und auf den großen Unbekannten, mit dem sich der Riese hier am Hudson-Ufer offenbar treffen wollte, brauchte er nur zu warten, um ihn auch noch erledigen zu können.
    Chase kratzte sich um Nacken, legte sich den Lauf der Schrotpistole auf die Schulter.
    Verdammt uncool, einen so lange warten zu lassen!, ging es ihm durch den Kopf. Er wollte, dass der Kampf endlich beginnen konnte. Sofern das Wort 'Kampf' für das, was Chase vorhatte, überhaupt der richtige Ausdruck war.
    Chase überprüfte die Ladung des Schießprügels, weil ihm langweilig wurde. Mit dem Ding musste er bis auf wenige Meter an sein Opfer heran, um damit jemanden wegpusten zu können. Aber da er kein geübter CombatSchütze war, hätte er vor dieser Notwendigkeit auch gestanden, wenn er eine andere Waffe benutzt hätte.
    Das Geräusch eines Wagens war zu hören.
    Eine weitere Limousine fuhr vor, hielt ein paar Meter von dem Wagen des Riesen entfernt. Es handelte sich um einen champagnerfarbenen Mercedes. Ebenfalls ein Überlänge-Modell. Chase vermutete, dass die Karosserie mit Panzerplatten verstärkt worden war. Auf jeden Fall musste der Vampir mit seinen nächsten Aktionen warten, bis die Insassen ausgestiegen waren. Die Türen öffneten sich.
    Ein Mann in den Fünfzigern stieg aus. Graues Haar, ein feiner Kaschmirmantel, ein eleganter Seidenschal.
    Chases Mund öffnete sich und er vergaß für einige Augenblicke, ihn wieder zu schließen.
    "Scheiße!", flüsterte er vor sich hin. Den Kerl kennst du doch!, durchzuckte es ihn. Dieses Gesicht... Die Zeit hatte ihn ganz schön ramponiert, aber einen Mann wie Jack Tardelli würdest du doch noch wieder erkennen, wenn man sein Gesicht 'ne Weile mit dem Höllenfeuer angesengt hätte!
    *
    Jack Tardelli strich sich den Seidenschal glatt. Er ließ misstrauisch den Blick umherstreifen, sah für einige Augenblicke zu den Lichtern von Hoboken und West New York auf der anderen Seite des Hudson River. Sie leuchteten schwach durch die Nebelfront hindurch, wirkten wie geisterhafte Irrlichter.
    Ein Lieferwagen näherte sich.
    Einige Bewaffnete in Sturmhauben, dunkler Kleidung und schusssicheren Westen sprangen heraus. Sie waren mit MPis, Pump Guns und automatischen Pistolen ausgerüstet. Auf den ersten Blick hätte man sie für Einsatzkräfte der Cops oder Angehörige einer militärischen Spezialeinheit halten können.
    Dominguez wirkte irritiert.
    "Hey, was soll das?", rief er.
    Jack Tardellis Gesicht wurde breit.
    "Eine reine Vorsichtsmaßnahme", meinte Tardelli. Ein Goldzahn blitzte auf. "Ich fühle mich einfach wohler in Begleitung. Ist nicht gegen Sie persönlich gerichtet, Dominguez!"
    Während die Bewaffneten ausschwärmten, um die Gegend abzusuchen, trat Tardelli auf Dominguez zu. Er tätschelte gönnerhaft dessen Schulter, was auf Grund des Größen Unterschiedes zwischen den beiden Männern etwas albern wirkte.
    "Ich hätte nicht gedacht, dass Sie hier überhaupt noch auftauchen", sagte der Riese Dominguez. "Ein paar Minuten noch und ich wäre wieder gefahren."
    "Gut, dass Sie gewartet haben, Dominguez", erwiderte Tardelli.
    "Kommen wir zur Sache. Ich hoffe, dass Sie es ernst meinen und wir nicht unnötig meine Zeit verschwenden."
    Jack Tardelli schnippste mit den Fingern.
    Einer seiner Lakaien brachte einen Koffer herbei. Tardelli quittierte das mit einem leichten Nicken. "Das ist der Lohn für Ihre bisherigen Dienste, Dominguez."
    Der Bodyguard gab den Koffer an den Riesen weiter.
    "Ich nehme an, bei Ihnen brauche ich nicht nachzuzählen!", meinte er.
    "Ich bin ein Ehrenmann."
    "Das habe ich nie angezweifelt!"
    "Jeder, der das bisher versuchte, hat von mir einen ansehnlichen Kranz zu seiner Beerdigung bekommen, Mr. Dominguez. So viel zum Thema Ehre. Ich bin hier, um Ihnen das Angebot zu machen, groß bei uns einzusteigen..." Der Riese nickte. Etwas in der Art hatte Dominguez erwartet. "Ihnen schwebt eine feste Kooperation vor?"
    "Mehr noch! Sie würden Teil einer sehr leistungsfähigen Organisation, die ihren Mitgliedern den größtmöglichen Profit bietet."
    "Wie Sie wissen, hätten meine bisherigen Partner etwa dagegen."
    "Sie stünden unter unserem Schutz."
    "Ja, die Frage ist nur, ob Sie den auch wirklich garantieren könnten!"
    "Sie trauen mir nicht viel zu, Mr. Dominguez!"
    "Oh doch, aber ich weiß auch, was mit jenen passierte, die so etwas Ähnliches schon versucht haben. Die meisten waren am Ende Fischfutter im Hudson. Und ich persönlich hatte eigentlich noch ein paar Pläne für die
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