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Blood Empire - Das Blutreich

Blood Empire - Das Blutreich

Titel: Blood Empire - Das Blutreich
Autoren: Alfred Bekker
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halbe Jahr mit der Schnabeltasse ernährt werden musst. Hast du mich verstanden?"
    "War ja ziemlich deutlich!"
    Tardelli ließ Chase los.
    Dieser brachte seine Lederjacke wieder in Ordnung, rieb sich die Schulter, mit der er gegen die Wand geschleudert worden war.
    "Ich nehme dich nur, weil ich Onkel Roys Bitte nicht abschlagen konnte, nicht weil du so ein toller Hecht bist. Normalerweise würde ich bei so einem Stück Scheiße wie dir nur darauf achten, dass ich keine guten Schuhe anhabe, wenn ich rein trete."
    Chase schwieg.
    Sein Gesicht war dunkelrot angelaufen.
    Tardelli stemmte die Arme in die Hüften.
    "Hast du schon mal mit einer Waffe geschossen?"
    "Nein."
    "Das wirst du lernen müssen. Wie steht’s mit dem Nahkampf? Du wirkst wie ein nasser Sack, ohne Muskelspannung. Was willst du machen, wenn dir einer krumm kommt? Eine so jämmerliche Figur abgeben wie gerade eben?" Tardelli lachte heiser auf. "Ich bin sozusagen der Mann fürs Grobe in Onkel Roys Organisation. Ich sorge dafür, dass Probleme beseitigt werden, wenn du verstehst, was ich meine. Das ist eine harte Arbeit. Weicheier kann ich dabei nicht gebrauchen. Haben wir uns verstanden?"
    "War ja nicht zu überhören."
    "Und zieh dir was Anständiges an. So blamiert man sich ja mit dir. Wenn ich irgendwo Schulden eintreibe, will ich nicht, dass jemand seine Rechnung aus Mitleid mit mir oder meinen Leuten bezahlt..." Jack Tardelli griff in die Hosentasche, holte ein Bündel mit Dollarnoten heraus und gab Chase davon die Hälfte ab. "Das müsste für einen ordentlichen Anzug reichen. Fürs Erste wirst du mich einfach nur begleiten und dir ansehen, was ich so mache."
    "Okay, alles klar, Boss!"
    "Ohne meine Erlaubnis wirst du nicht mal atmen, kapiert?"
    "Ganz wie du meinst!"
    "Na, wunderbar."
    Chase steckte das Geld ein. Er hatte entschieden, dass er Jack Tardelli nicht mochte. Aber im Moment blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als sich ihm zu fügen. Es kommt schon der Moment, an dem ich mich revanchieren kann!, durchzuckte es Chase.
    *
    Am nächsten Tag tauchte Chase in Anzug und Lackschuhen bei Tardelli auf. Er kam sich verkleidet darin vor. Tardelli sah ihn sich kritisch an.
    "Wie ein Tausend-Dollar-Anzug sieht das aber nicht aus", meinte er. In Wahrheit hatte er auch nicht einmal die Hälfte gekostet. Den Rest wollte Chase in Ersatzteile für seine Maschine investieren.
    "Also, was liegt an?", fragte Chase.
    "Wir klopfen heute jemandem auf die Finger, der glaubt, er könnte ungestraft einen V-Mann für die Bullen spielen. Onkel Roy hat ihn eine Weile gewähren lassen und dafür gesorgt, dass er nur mit bestimmten Neuigkeiten gefüttert wurde. Aber jetzt brauchen wir ihn nicht mehr."
    "Verstehe.
    "Die Jungs warten schon unten im Wagen."
    Zehn Minuten später setzten sie sich auf die Rückbank einer lang gestreckten Limousine.
    "Fahr los!", wies Tardelli den Fahrer an. Auf dem Beifahrersitz saß ein kahlköpfiger Kerl mit einer MPi auf dem Schoß. Der Rest der Männer, die an dieser Aktion teilnehmen sollte, befand sich in einem grauen Kombi, der ihnen folgte.
    "Jetzt wirst du mal sehen, wie man ehrlich sein Geld verdient!", grinste Tardelli.
    Der Kahlkopf lachte heiser.
    "Was gibt es da zu lachen, Tony?", fragte Tardelli etwas ungehalten. Der Kahlkopf ging nicht weiter darauf ein. Er drehte sich herum und deutete auf Chase.
    "Können wir uns auf den da verlassen?"
    "Onkel Roy hat ihn mir aufgedrückt. Wenn er Dummheiten macht, ist er Fischfutter und das weiß er!" Tardelli legte jovial den Arm um Chases Schulter und setzte ein öliges Lächeln auf. "Nicht wahr, Kleiner? Du wirst keine Dummheiten machen!"
    Die beiden Wagen quälten sich durch das morgendliche Verkehrschaos des Big Apple. Schließlich erreichten sie die Lower East Side. In einer schmalen Seitenstraße hielten sie am Straßenrand an. Die Türen wurden geöffnet. Sie stiegen aus. Chase blickte sich um. Ein paar triste Wohnhäuser gab es hier. Brownstone-Bauten, die eine Renovierung dringend nötig gehabt hätten.
    Außerdem war da noch ein Laden, der sich BILLY'S BOXING STUDIO
    nannte.
    Tardelli streckte den Arm aus.
    "Da wollen wir hin, Chase.
    "Ich bin mal gespannt.
    "Geh gerade und lass dich nicht so hängen!"
    "Hey, du bist nicht mein Kindermädchen! Das geht mir auf die Eier!" Tardellis Männer luden ihre Waffen durch.
    "Verteilt euch an den Ausgängen", wies Tardelli sie an. "Ricky, Nolan, Tony - ihr kommt mit." Er wandte sich an Chase. "Und du natürlich auch, Bastardo!"
    "Geht doch
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