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Blood Empire - Das Blutreich

Blood Empire - Das Blutreich

Titel: Blood Empire - Das Blutreich
Autoren: Alfred Bekker
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Problem wird beseitigt."
    Zum ersten Mal zeigte Leroque so etwas wie eine Regung.
    "Ich spreche nicht über Monsieur Calrese", erwiderte Leroque.
    "Nicht? Aber der hängt da mit drin, ich bin mir sicher."
    "In den Unterlagen, die sich im Couvert befinden, ist von Harry Doldone die Rede."
    DiMario wurde blass.
    "Harry?"
    "Ich weiß, dass Sie glaubten, er sei Ihr Freund!"
    "Harry... Ich kann's nicht fassen!"
    "Schalten Sie ihn aus, bevor er Sie ausschaltet, Monsieur DiMario. Der Fürst verlässt sich auf Sie."
    "Natürlich!"
    "Au revoir, Monsieur!"
    DiMario stieg aus.
    Als der Bodyguard sich wieder in den Wagen begeben wollte, wies Leroque ihn an, sich nach vorne zum Chauffeur zu setzen. Der Bodyguard schaute nur kurz zu der Eurasierin und bemühte sich, ein Grinsen zu unterdrücken.
    Leroque blickte sie mit hungrigen Augen an.
    Er wollte allein mit ihr sein...
    Einen Augenblick lang dachte er noch über DiMario nach. Der alte Mann muss weg!, dachte Leroque. So schnell es geht!
    Unglücklicherweise war die Instanz über ihm - der Fürst - anderer Ansicht.
    Aber auch dessen Herrschaft war ja nicht für die Ewigkeit... Ein stilles, kaltes Lächeln umspielte Leroques blutleer wirkende Lippen. Er hatte DiMario dazu gebracht, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach seinen besten Freund und Verbündeten Harry Doldone umbringen würde. Gut so.
    Die Sache mit Eddie Calrese war bedauerlich.
    Calrese war einer von Leroques Günstlingen. Aber so wie die Lage nun mal war, würde er Calrese als Bauernopfer bringen müssen. Die Tatsache, dass DiMario Eddie Calrese schon im Visier hatte, alarmierte Leroque.
    Er hoffte nur, dass keine Spur zu Jack Tardelli führte - dem Mann, den Comte Jean-Aristide Leroque nach oben bringen wollte.
    "Sire!", hauchte jetzt die Eurasierin mit dunkler Stimme. "Du magst es doch, wenn ich dich so nenne, oder?"
    "Naturellement, chèrie!", murmelte Leroque. "Komm her!! Sofort!!" Sie schluckte. Die eigenartige, fiebrige Intensität seines Blickes konnte sie schwer ertragen. Ein Schauder lief der Eurasierin über den Rücken. Ihr war, als ob eine grabeskalte Hand nach ihrem Herzen griff und es brutal zusammendrückte, und dennoch vermochte sie sich gegen den Wunsch Leroques nicht zu wehren.
    Der Hauch von Widerstandswillen, der sich noch vor Sekunden in ihr geregt hatte, war plötzlich wie verflogen.
    Sie erhob sich.
    In diesem Moment fuhr der Wagen los.
    Mit einem Ruck landete sie auf seinem Schoß.
    Zärtlich legte Leroque den Arm um sie, während seine andere Hand über ihren Hals und ihre Schulter glitt. Die ganze Zeit über bohrte sich der Blick seiner toten, grauen Augen in den ihren.
    Seine Nasenflügel bebten vor aufkommender Erregung.
    "Der Augenblick kurz vor der Erfüllung...", murmelte er. "C'est toujours incroyable! Seit gut zweieinhalb Jahrhunderten! Die Ekstase des Blutes..." Leroque Lächeln ging in ein Zähneblecken über.
    Außergewöhnlich lange und spitze Eckzähne wurden plötzlich sichtbar. In den Augen der Eurasierin spiegelte sich die Angst. Der Mund öffnete sich einige Zentimeter, aber kein Schrei entrang sich ihrer Kehle.
    "Sei still!! Calmes-toi!!"
    Er packte grob den Nacken der Schönen, zog sie zu sich heran. Sie leistete keinen Widerstand.
    Genussvoll schlug er seine Zähne in ihre Kehle und sog ihren roten Lebenssaft in sich hinein. Erneut biss er zu, zerfetzte ihre Kehle, so dass das Blut hoch aufspritzte.
    Als er die junge Frau vollkommen entleert hatte, stieß er ihren Körper von sich. Sie sackte leblos auf die gegenüberliegende Bank. Leroque nahm ein Taschentuch hervor, hüstelte leicht und presste sich das mit Duftwasser getränkte Tuch gegen die Nase.
    Und das, obwohl er schon seit Jahrhunderten keinen einzigen Atemzug mehr getan hatte. Es war einfach eine alte Angewohnheit, aus jener Zeit, da er noch ein sterblicher Mensch gewesen war.
    Einige Augenblicke später betätigte Leroque die Sprechanlage, die ihn mit dem Chauffeur verband.
    "Fahren Sie noch bei den Piers vorbei", sagte er mit einem fast bedauernden Blick in Richtung der toten Eurasierin. "Ich habe das dringende Bedürfnis, die Fische zu füttern..."
    *
    "Die Sache ist ganz einfach!", meinte Jack Tardelli. Er drückte Chase die doppelläufige Schrotpistole in die Hand. "Du steckst zwei Patronen in das Ding hier hinein, fährst in die Beldoro Street. Da gibt es einen Frisör namens Spadolini. Pete Spadolini. Jeden Donnerstag so gegen 5 Uhr nachmittags lässt Eddie Calrese sich dort die Haare schneiden.
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