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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate
Autoren: Annette Curtis Klause
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gekichert. »Er ist ein Liebhaber, kein Kämpfer«, sagte sie. Meine Mutter sollte sich Sorgen um mich machen und nicht ihren Freund anhimmeln , grummelte Vivian innerlich, die vergaß, wie viele Male Esmé an ihrer Schlafzimmertür geklopft hatte, ohne je eine Antwort zu erhalten.
    Gregory verkündete die Wahl dieses Abends. »No One Lives Forever« von Oingo Boingo. Vivian verdrehte ihre goldenen Augen und hoffte, dass, wer auch immer die CD beigesteuert haben mochte, dazu gezwungen gewesen war, ihnen beim Üben zuzuhören. Sie kehrte ihnen
den Rücken zu, doch ihre ablehnende Haltung störte die Jungen nicht.
    Selbst Ulf nahm an diesen Serenaden teil, auch wenn er sogar noch weniger als sonst redete. Gabriel hatte ihn bei sich aufgenommen, hatte Gregory ihr erzählt und dabei neidisch ausgesehen.
    »Ja, nennt ihn seinen kleinen Bruder«, hatte Finn gehöhnt, doch Vivian hatte ein seltenes, flüchtiges Lächeln über Ulfs Gesicht huschen sehen.
    »Arschkriecher«, hatte Gregory ihm liebevoll vorgeworfen und in seine Richtung gespuckt.
    Alle außer ihr waren glücklich.
    »Komm schon, Vivie«, rief Willem zu ihrer Überraschung durch das Fenster. »Komm mit uns im Wald rennen.« Ihr war nicht einmal aufgefallen, dass das Lied vorüber war.
    »Nein«, antwortete sie, ohne sich zu ihm umzudrehen. »Und ihr solltet nach der Sperrstunde nicht draußen bleiben, wenn ihr klug seid.« Willem seufzte enttäuscht.
    Die Jungen verließen leise das Dach.
    Unten fiel die Haustür ins Schloss, und Esmés Gelächter drang nach oben. Nach einer kurzen Pause hörte Vivian den Rhythmus von Esmés Schritten auf der Treppe und dann das vorhersagbare Klopfen an der Schlafzimmertür.
    »Vivian, Schätzchen?« Esmés Stimme war zaghaft. »Bist du heute noch nicht unten gewesen?«
    Vivian antwortete nicht. Sie kam sich gemein vor, aber sie wollte nicht reden.

    »Vivian!« Esmés Stimme war jetzt scharf. »Hör auf, dich wie ein Idiot zu benehmen. Dann steckst du eben fest. Werd damit fertig.«
    »Du hast leicht reden«, gab Vivian zurück.
    »Oh, Baby.« Esmé klang zerknirscht. »Bald sind wir oben in Vermont. Dort wird es besser sein. Du wirst mehr an die frische Luft kommen.«
    »Anstatt ›das Geheimnis in der Dachkammer‹ zu sein, meinst du?«
    »Ach, mach doch, was du willst«, versetzte Esmé schroff, und Vivian hörte, wie sie wieder nach unten ging.
    Sie zuckte zusammen, als es an ihren Fensterrahmen klopfte. Was wollen sie denn jetzt schon wieder? , dachte sie zornig und drehte sich um, um den Jungen zu sagen, dass sie verschwinden sollten.
    Draußen stand Gabriel.
    Sie rannte zum Fenster und versuchte, es zu schließen, aber es kostete ihn nur wenig Anstrengung, sie mit einer Hand daran zu hindern. Seine Augen waren dunkle Sterne, seine Miene unlesbar.
    »Vor langer Zeit«, sagte er mit einer Stimme, die ganz samtener Donner war, »habe ich das Mädchen umgebracht, das ich liebte.«

30
    Vivian wich rückwärts von dem Fenster zurück, denn sie hatte Angst, den Blick von Gabriels Gesicht abzuwenden.
    Er riss das, was noch von dem Fliegengitter übrig war, mit einer heftigen Bewegung fort. »Ich habe es noch nie jemandem erzählt, aber ich bin hier, um es mit dir zu teilen.« Er kletterte in ihr Zimmer.
    »Sag, was du zu sagen hast«, forderte Vivian mit klopfendem Herzen. Je schneller er es täte, desto schneller verschwände er wieder.
    Gabriel sah sich um und strich sich nachdenklich mit dem Daumen über die Unterlippe. Er setzte sich auf ihr Bett. Die Federn ächzten zum Protest, als er sich gegen ihre Kopfkissen lehnte und die Beine ausstreckte. Er war zu groß für ihr Zimmer. Dass er einfach so ihr Bett besetzte, war zu intim. Vivian zog den Kragen ihres Morgenrocks enger zusammen.
    »Als ich zum ersten Mal in der Weltgeschichte unterwegs war«, sagte er, »lernte ich eine Tänzerin in einer Bar kennen. Sie war dort fehl am Platz – zu gebildet, zu sensibel -, aber sie hatte einiges durchgemacht. Sie brauchte jemanden, der sie vor den Kerlen beschützte, die zu aufdringlich waren. Ich habe es geliebt, ihr beim Tanzen
zuzusehen. Sie war geschmeidig und wunderschön, doch sie hatte etwas Zerbrechliches an sich, denn natürlich konnte sie sich nicht verwandeln. Bei ihrem bloßen Anblick kam ich mir gewaltig und mächtig vor. Das hat mich erregt.«
    Vivian ließ sich auf ihren Schreibtischstuhl sinken. Diese Geschichte gefiel ihr gar nicht.
    »Ich konnte mich nicht von der Bar fernhalten«, sagte Gabriel. »Ich war
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