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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate
Autoren: Annette Curtis Klause
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trieb? »Unten am Fluss, bei den Felsen«, sagte sie über die Schulter.
    »Was hast du dort gemacht?«
    »Nichts.«
    Auf dem Weg aus dem Zimmer hörte Vivian das leise, frustrierte Knurren ihrer Mutter.
    Weshalb musste Esmé ständig über die Fünf sprechen? Kapierte sie nicht, dass Vivian ihre Zeit nicht mit ihnen verbringen wollte?
    Wie so oft verkrampfte sich ihr Magen. An dem Feuer letztes Jahr waren die fünf Jungen schuld gewesen – und Axel. Krachend warf sie die Tür zu ihrem Zimmer ins Schloss. Auf der Innenseite war das Holz von Krallenspuren durchzogen. Bei der Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse ließ Vivian ihre Nägel wachsen und kratzte eine weitere Furche hinein.
    Axel hatte ja unbedingt losziehen, den Kopf verlieren und dieses Mädchen töten müssen.

    Letztes Frühjahr hatte er sich plötzlich immer wilder aufgeführt und verrücktes Zeug geredet. Er und die Fünf prahlten mit ihren mitternächtlichen Abstechern in die Stadt, wo sie im Schatten Menschen auflauerten und ihnen eine Heidenangst einjagten. Was sie machten, klang lustig. Vivian wollte auch unbedingt dabei sein und überredete die Jungs, sie mitzunehmen. Doch mit der Zeit kursierten Gerüchte in der Schule, über unheimliche Gestalten, die in der Nacht die Gegend unsicher machten. Die Leute wurden nervös. Als Vivian Axel und den Fünf sagte, sie sollten es vielleicht ein wenig ruhiger angehen lassen, erntete sie nur spöttisches Gelächter.
    Dann zog Axel plötzlich allein los, und etwas daran war ihr merkwürdig vorgekommen. Er redete nicht mehr so viel, was Vivian wahnsinnig machte.
    Ich war wohl ein wenig in Axel verliebt , überlegte sie, als sie sich die Leggings auszog. Rafe dachte, ich sei sein Mädchen, aber ich hätte ihn sofort für Axel fallenlassen. Sie schnaubte angewidert. Meine Gefühle für Axel haben mich blind gemacht.
    Sie hatte schweigend mit angesehen, wie das Verhalten der anderen immer mehr außer Kontrolle geriet, ohne auch nur das Geringste zu unternehmen. Sie hätte ihrem Vater anvertrauen sollen, was sie getrieben hatten, auch wenn sie sich damit selbst Ärger eingehandelt hätte. Aber man verpetzte seine Freunde doch nicht, oder?
    Dann zog Axel am Abend des Valentinsballes allein los und brachte hinter der Schule ein Mädchen um.
    Vivian spürte noch immer heiße Wut in sich aufsteigen,
wenn sie daran dachte, was er getan hatte. Wahrscheinlich hatte er das Mädchen wegen irgendeiner Kleinigkeit getötet, etwa, weil sie ihm einen Korb gegeben hatte. Dabei hätte er mich haben können , dachte sie verbittert.
    Er musste gerade dabei gewesen sein, sich wieder zurückzuverwandeln, als ein Klassenkamerad ihn über die Leiche gebeugt gesehen hatte. Bevor Axel merkte, dass der Junge überhaupt da war, rannte dieser weg und zeigte ihn bei der Polizei an.
    Die Fünf beschlossen, ihm zu helfen. Sie brachten ein weiteres Mädchen um, während Axel im Gefängnis saß. Sie weihten Vivian nicht in ihre Pläne ein; sie dachten garantiert, dass sie Einwände gehabt hätte. Und das hätte ich auch , doch sicher war sie sich nicht.
    »Wie kann ein Junge ein Fell haben? Wie kann ein Mensch derartige Verletzungen verursachen?«, hatte der Anwalt der Familie Axel verteidigt. Der neue Todesfall während Axels Gefängnisaufenthalt bewies doch eindeutig, dass ein wildes Tier auf freiem Fuß war. Der Junge hatte lediglich die Leiche entdeckt, war dann in Panik geraten und weggelaufen. Die Klage wurde abgewiesen.
    Aber jemand in der Stadt glaubte der Zeugenaussage, dass sich ein Wolf in einen Jungen verwandelt habe. Eines Nachts gingen das Gasthaus und die Nebengebäude an sechs verschiedenen Stellen in Flammen auf, und schwarzer, beißender Rauch verdunkelte den Mond.
    Im siebzehnten Jahrhundert waren ihre Vorfahren vor der Werwolfhysterie in Frankreich in die nur spärlich
besiedelte Neue Welt geflohen und hatten sich gegen Ende des Jahrhunderts im wilden Louisiana niedergelassen. Im New Orleans des neunzehnten Jahrhunderts verstießen die Verdun-Drillinge gegen das Menschenfleischverbot, und das Rudel musste seine Heimat erneut verlassen und eilig nach West Virginia ziehen, wo sich ihnen der letzte Rest eines deutschen Rudels aus Pennsylvania anschloss. Letztes Jahr hatte der verbotene Hunger wieder die Oberhand gewonnen, und die Rudelmitglieder flohen aus den Hügeln, die seit hundert Jahren ihr Zuhause gewesen waren, und trafen als Flüchtlinge in den Vororten von Maryland ein – fünf Familien plus diverse
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