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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate
Autoren: Annette Curtis Klause
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besessen von dem Mädchen. Ich hätte alles für sie getan. Ich war überrascht, wie schnell ich sie für mich gewann, weil ich dachte, sie sei zu gut für mich. Wir wurden ein Liebespaar, und ich war glücklicher als je zuvor. Sie war sanft und schwärmerisch, und ich glaubte, dass ich sie befriedigte, aber für mich fehlte immer etwas. Dieses Gefühl quälte mich, aber ich konnte es nicht benennen.«
    Vivian musste daran denken, wie Aiden immer noch geküsst hatte, wenn sie längst gebissen werden wollte. »Ich will das nicht hören«, unterbrach sie ihn errötend.
    Gabriel stieß ein kurzes, humorloses Lachen aus. »Zweifellos nicht, aber du wirst es.«
    Vivian seufzte und hielt den Mund.
    Gabriel fuhr fort. »Doch ich fand heraus, dass ich mehr Vergnügen empfand, wenn ich mich beim Liebesspiel ein ganz klein wenig verwandelte. Ich glaubte, vielleicht ein schlechtes Gewissen zu haben, weil ich der Frau, die ich liebte, verheimlichte, was ich in Wirklichkeit war, und dass ich, indem ich mich verwandelte, ehrlicher
war, ohne es ihr zu erzählen. Doch es fiel mir immer schwerer, mich nicht vollständig zu verwandeln, wenn wir zusammen im Bett waren.«
    Bisher hatte Gabriel Vivian ernst und eindringlich angesehen, doch jetzt blickte er an ihr vorbei, als schaute er zurück in die Vergangenheit.
    »Dann, eines Nachts, bin ich zu weit gegangen und konnte nicht umkehren.« Die Muskeln in seinen Armen spannten sich an und wölbten sich, als er die Bettdecke umklammerte. Seine Stimme wurde schroff. »Mitten während eines Kusses entzog sie sich mir und schrie entsetzt auf. Es war unerträglich. Ich hätte ihre Angst verstehen müssen, aber jegliche Logik hatte mich verlassen. Hier war mein wahres Ich, und sie hasste mich. Ich schämte mich, ihr Angst eingejagt zu haben, war am Boden zerstört und wütend, dass sie mich zurückwies. Ich schüttelte sie, solange ich noch Arme hatte. ›Ich bin es nur!‹, rief ich. ›Ich liebe dich.‹ Doch mein Mund hatte nicht mehr die richtige Form zum Sprechen.
    Sie schrie und nannte mich eine schmutzige Bestie. Ihre Worte trafen mich tief in der Seele. Das Zimmer flammte rot auf. Ich schlug sie.«
    Gabriel schloss die Augen. »Einer von uns hätte den Schlag ausgehalten.«
    Vivian beobachtete, wie sich seine Brust hob und senkte, während er um Selbstbeherrschung rang. Ohne zu wissen, was sie tat, stand sie auf und ging zu ihm.
    Als er die Augen öffnete und zu ihr aufblickte, wirkte
er viel jünger als zuvor. Er ist erst vierundzwanzig , fiel es Vivian wieder ein. Sein Selbstvertrauen ließ ihn so viel älter wirken.
    »Ich wollte sie nicht umbringen«, sagte Gabriel. Die Stimme versagte ihm.
    Vivian erinnerte sich an die Angst auf Aidens Gesicht, und die Verzweiflung, die sie empfunden hatte. Sie sank neben Gabriel auf das Bett. »Ich weiß, ich weiß.« Sie nahm ihn in die Arme.
    Wenn sie nicht aus dem Fenster gesprungen wäre, hätte sie Aiden umbringen können.
    Gabriel hielt sich an ihr fest, den Kopf an ihrer Schulter. »Ich bin aus der Stadt geflohen und monatelang umhergestreunt. Ich habe mich zu sehr geschämt, um wieder Menschengestalt anzunehmen.«
    Sie schwiegen lange, während sie ihm über die Haare strich. Schließlich seufzte er. »Danke.«
    »Du hättest mich warnen können«, murmelte sie.
    »Hättest du auf mich gehört?«, fragte er.
    »Nein.«
    Langsam und bedächtig küsste er ihren Hals. Sie zuckte zurück. Wie konnte er es ertragen, sie zu küssen, wenn sie aussah, wie sie aussah?
    Er musste ihre Gedanken erraten haben. »Vivian, du bist wunderschön, egal in welchem Zustand.«
    Sie errötete. »Warum fühlen wir uns überhaupt von einem von ihnen angezogen?«, fragte sie.
    »Da gibt es viele Gründe«, sagte er geistesabwesend, während er sehnsüchtig ihre Lippen betrachtete. »Sie sehen
aus wie wir, jedenfalls, wie wir manchmal aussehen, und wenn man einsam ist …«
    »Aber sie sind nicht wie wir«, unterbrach Vivian ihn.
    »Sie können sich nicht verwandeln«, sagte Gabriel, der jetzt ihre Lippen aufgab und sich ihren Augen zuwandte. »Aber ich glaube schon, dass sie ein Tier in sich haben. Bei manchen ist es derart tief vergraben, dass sie es nie spüren. Bei anderen regt es sich, und wenn ein Mensch ihm keine sichere Stimme zu geben vermag, verkrümmt es sich und verkommt und bricht im Bösen hervor. Sie können sich vielleicht nicht verwandeln, aber sie können trotzdem das Monster aus ihren eigenen Alpträumen sein. Es ist unser Segen, dass wir diese
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