Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate
Autoren: Annette Curtis Klause
Vom Netzwerk:
ihm aus. »Wir müssen hier verschwinden.« Er entriss sich ihrem Griff. »Komm schon«, flehte sie. »Ich kann es jetzt nicht erklären.« Ein Zucken in ihrem Rücken und ein Anfall von Übelkeit brachten sie ins Taumeln. Vielleicht würde sie ihn doch noch verjagen müssen.
    »Fass mich nicht an!«, rief er und hob die Arme. Er zielte mit einer Waffe auf sie, die er in beiden Händen hielt, wie ein Cop im Fernsehen. Er würde schießen, das war deutlich in seinem Gesicht zu lesen.
    »Oh, Aiden.« Ihre Worte waren ein gebrochenes Seufzen.
    »Ich bin gekommen, um dich von deinen Qualen zu erlösen«, sagte er feierlich.

28
    »Ich habe eine Silberkugel«, sagte Aiden, und die Waffe zitterte ein wenig. »Ich habe sie selbst mit der Ausrüstung meines Dads angefertigt.«
    »Woraus denn, aus dem Familiensilber?« Ihr Hohn war leer. Sie erinnerte sich an das silberne Kruzifix in seinem Zimmer und die Waffensammlung seines Vaters.
    Er wirkte überrascht, dass sie ihn anzweifelte. »Ich habe sie aus Zeug gemacht, das ich hatte, zum Beispiel aus der Kette, die du mir an den Kopf geworfen hast.«
    Blut stieg in Vivians Gesicht. Bei der Kette in Kellys Haus hatte es sich gar nicht um ihre gehandelt. Doch dies war noch schlimmer. Er hatte seine Liebesgabe aufgehoben, um sie damit umzubringen. Sie erzitterte. »Nur eine Kugel?«, fragte sie.
    »Das geht nur mich etwas an.« Seine dunklen Augen waren im Mondschein ganz glasig vor Angst.
    »Tja, du solltest besser mehrere haben«, sagte sie ihm, »denn die echten Mörder werden jeden Augenblick hier sein.« Armer Aiden , dachte sie. Er kann Waffen nicht ausstehen.
    »Hör bitte mit der Lügerei auf.« In seiner Stimme
schwang eine Trauer mit, die sie ebenfalls empfand. »Nur du kannst der Mörder sein.«
    Astrids schrilles Lachen durchschnitt die Nacht. »Bist du sicher?« Sie kam um die Felsen. Entsetzen stand in Aidens Augen geschrieben, als er sie erblickte, zur Hälfte verwandelt, die Ohren spitz und mit Brüsten, die aus glattem roten Fell hervorquollen. Sie trug ihre Augenklappe nicht, und knotiges Narbengewebe verunstaltete ihr Gesicht an der Stelle, an der ihr rechtes Auge gewesen war. Schwankend richtete sich Aidens Waffe auf das neue Ziel.
    »Darf ich mich der Gesellschaft anschließen?«, erklang Rafes Stimme hinter Vivian, und sie wirbelte zu ihm herum. Seine Haare waren eine zottige Mähne, die seinen nackten Rücken hinabreichte, seine Nägel waren lange Krallen, und seine Augen leuchteten rot.
    Aiden schwenkte die Waffe auf Rafe zu. Sein Gesicht war panikverzerrt. Vivian wich zurück, bis sie neben Aiden stand. »Glaubst du mir jetzt?«
    Er piepste ein leises »Ja«, doch trotz seiner Angst wich Aiden nicht zurück, sondern bewegte langsam die Waffe in einem Bogen zwischen Astrid und Rafe hin und her.
    »Spielen wir ein bisschen mit Waffen herum, ja?«, sagte Astrid. »Du weißt doch, dass Kugeln uns nichts anhaben können, Fleischjunge.« Entweder hatte sie nicht gehört, wie Aiden von einer Silberkugel gesprochen hatte, oder sie glaubte ihm nicht.
    »Wenn du jetzt verschwindest, Vivian, musst du nicht mit ansehen, wie er leidet«, bot Astrid an.

    »Verschwindet ihr von hier«, knurrte Vivian. »Ich werde nicht zulassen, dass ihr ihm etwas antut.«
    Astrid grinste boshaft. »Oh? Und die Entscheidung liegt bei dir, ja?«
    »Komm schon, Viv, er bedeutet dir nichts«, sagte Rafe. »Der dumme kleine Scheißer wollte dich erschießen.«
    »Oh, aber er bedeutet dir sehr wohl etwas, nicht wahr?«, sagte Astrid. »Deshalb wird es mir solche Freude bereiten, ihn zu töten.«
    »Versuch es doch«, brachte Aiden hervor. Er klang nicht überzeugend.
    »Wenn du nicht schnell zwei Schüsse hintereinander abfeuern kannst, lass es lieber ganz bleiben«, flüsterte Vivian.
    »Er weiß jetzt, wer wir sind, Vivian. Er muss sterben«, höhnte Rafe.
    Vivians Krallen glitten immer wieder hinein und hinaus, und ihre Zähne taten weh von dem Verlangen zu wachsen. Unsichtbar wand sich ein Schwanz wie ein Wurm an ihrem Rücken. Konnte sie sich nicht im Zaum halten? War sie vielleicht wirklich nur ein Tier? Doch sie wagte es nicht, sich zu verwandeln. Die Wahrscheinlichkeit, dass Aiden sie erschoss, war genauso hoch wie die, dass er die anderen erschießen würde. Wo zum Teufel steckt Gabriel? , fragte sich Vivian verzweifelt. Sie würde Zeit schinden müssen. »Warum habt ihr mich in eine Falle gelockt?«, fragte sie.
    »Kluge Vivian. Du hast es also herausgefunden«, antwortete Astrid.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher