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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate
Autoren: Annette Curtis Klause
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Händen zu und mühte sich ab. Sie biss die Zähne zusammen und zwang ihre Finger, fest zuzugreifen. Die Kappe drehte sich mit einem Knirschen, und ein scharfer Geruch mischte sich in die Nachtluft.
    Vivian hob den Kanister, um ihre Vorderseite zu übergießen. Die jähe Kälte ließ sie aufkeuchen. Die Dämpfe, die sie einatmete, brachten sie mehrfach zum Niesen.
Am liebsten hätte sie den Kanister zu Boden geworfen und wäre davongelaufen, doch sie zwang sich zu bleiben. Als sie wieder klar sehen konnte, goss sie sich das Benzin über Haare und Rücken und den Rest auf den Abfall zu ihren Füßen.
    Es wird nicht lange wehtun , sagte sie sich, als sie die Hand nach den Streichhölzern ausstreckte. Sie hoffte inständig, dass sie sich nicht selbst belog. Zur Beruhigung stellte sie sich eine Wikingerbestattung vor: ein Drachenschiff, das herrlich brennend auf das Meer hinaustrieb. Das half ein wenig. »Es tut mir leid, ihr alle«, flüsterte sie. »Aber ohne mich seid ihr besser dran.«
    Das Zündköpfchen zerkrümelte an der Reibefläche. Das Streichholz ließ sich nicht entfachen.
    »Kriege ich denn gar nichts hin?«, rief sie. Sie warf das Streichholz fort und tastete ungeschickt, mit Fingern, die auf einmal dick und nutzlos waren, nach einem weiteren.
    »Vivian!«
    Als sie den Blick hob, sah sie einen Jungen und einen Hund über die Mauer kommen.
    Kein Hund. Die Gestalt streckte sich und verwandelte sich in Willem. »Scheiße nochmal!« Er hielt sich die Nase zu.
    »Vivian!«, rief Ulf erneut. »Du bist es nicht gewesen.« Sein Gesicht war tränenüberströmt.
    Sie starrte ihn so lange dümmlich an, dass Willem ihr die Zündhölzer entreißen konnte.
    Gregory stieg über eine niedrige Mauer.

    »Kommt er?«, fragte Willem.
    »Ja«, sagte Gregory.
    Im nächsten Moment war Gabriel da.
    »Oh, Baby«, sagte Gabriel sanft und strich ihr die durchweichten Haare aus dem Gesicht. »Du brauchst dringend ein Bad.«

27
    Vivians Knie gaben nach, doch Gabriel fing sie auf, bevor sie fallen konnte, und hob sie auf die Arme. »Es ist alles gut, es ist alles gut«, flüsterte er an ihren durchnässten Haaren, während er sie zum Fluss hinuntertrug. Sie drückte sich an seine Brust, um das Zittern in den Griff zu bekommen, und als er sie sanft in den Fluss sinken ließ, ließ sie ihn nur widerwillig los. Doch schließlich glitt sie aus seinen Armen, um sich die ruinierten Kleider auszuziehen, und tauchte dann in dem lauwarmen Wasser unter.
    »Was meint Ulf damit, ich sei es nicht gewesen?«, fragte sie, als sie tropfnass aus dem Fluss auftauchte.
    Greg reichte ihr sein T-Shirt. Es ging ihr bis zu den Knien.
    »Erzähl es ihnen«, befahl Willem, die Hand auf Ulfs Schulter.
    Ulf senkte den Blick und biss sich auf die Lippe. »Astrid hat heute einen Fleischjungen nach Hause gebracht«, sagte er mit seiner leisen, hohen Stimme. »Sie und Rafe. Sie dachten, ich sei unterwegs, aber ich bin wegen meines Schlafsacks und ein paar Comics zurückgegangen und habe mich von einem alten Sandman -Heft ablenken
lassen. Dann habe ich gehört, wie Mom mit Rafe nach Hause gekommen ist. Sie haben ziemlich viel Lärm gemacht. Ich dachte, sie seien betrunken, und habe nicht weiter auf sie geachtet, bis ich einen Schrei hörte. Ich habe durch meine Tür gespäht und gesehen, wie sie ihn umgebracht haben.«
    Gabriel fluchte, und Ulf wich die Uferböschung hinauf zurück. »Ist schon gut, kleiner Bruder«, sagte Gabriel. »Ich werde nicht beißen.«
    Oh süßer Mond , dachte Vivian. Ich hätte mich beinahe umsonst umgebracht.
    »Sie haben mich nicht gesehen«, fuhr Ulf fort und behielt Gabriel wachsam im Auge. »Ich bin abgehauen, während sie ihn in den Teppich gerollt haben, auf dem sie ihn umgebracht haben. Ich bin aus dem Fenster geklettert und rüber zu Willem nach Hause.«
    »Zuerst wollte er mir nicht sagen, was los war«, sagte dieser. »Aber ihr kennt ja Ulf, es war offensichtlich, dass etwas nicht stimmte.«
    »Wie hätte ich denn meine eigene Mutter verpfeifen sollen?«, jammerte Ulf.
    Willem legte den Arm um den kleineren Jungen. »Wir sind zu deinem Haus gegangen, Vivian. Ich dachte, du wüsstest schon, was zu tun sei. Aber dann habe ich deine Nachricht gefunden.«
    »Er hat mich angerufen«, fuhr Gabriel ungeduldig fort. »Ich habe Finn das Kommando überlassen und bin so schnell wie möglich mit Greg hergekommen. Willem war bereits deiner Fährte gefolgt. Ich bin dann seiner gefolgt.«
    Süßer Mond, hielt er sie vielleicht für einen
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