Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blondine ehrenhalber

Blondine ehrenhalber

Titel: Blondine ehrenhalber
Autoren: Valerie Frankel
Vom Netzwerk:
von vorn.
    »Da stimmt etwas nicht«, sagte Matt.
    »Was?«
    »Dem Beleg zufolge beträgt das Guthaben nur neunzehntausend Dollar!«
    »Das gibt es doch gar nicht.« Amanda drückte auf den Bildschirm, um den Kontostand abzufragen. Sie erhielt Einblick in die Liste mit den Transaktionen des Tages, angefangen bei der Überweisung von achtzigtausend Dollar bis hin zu Dutzenden von Zweitausend-Dollar-Abhebungen.
    »Frank war da. Sie hat das Geld. Wir müssen sie finden«, sagte Amanda. »Sie muss auf dem Weg zu Todd sein.« Waren sie auf der Straße an Frank vorbeigelaufen? Was war geschehen? Woher wusste Frank von dem Guthaben? Welch ein Durcheinander.
    »Soll ich das Geld wieder einzahlen?«, wollte Amanda hinsichtlich der zweitausend Dollar in ihrer Tasche wissen. Nervös drehte sie sich zu dem halben Dutzend Leute um, die in dem Wirrwarr der Metallstangen in der Schlange standen.
    »Behalt es. Vielleicht brauchen wir es noch«, sagte Matt. »Du glaubst, Frank ist im Heights Café?« Seine Stimme zitterte. Dafür, dass er sich anscheinend nichts aus Geld machte, wirkte Matt reichlich nervös.
    Amanda nahm ihn kurz in die Arme. »Keine Angst. Ich bin sicher Frank hat das Geld. Es ist in sicheren Händen. Vielleicht übergibt sie es Todd gerade in diesem Augenblick.«
    »Nein, das tut sie nicht«, sagte eine laute Stimme hinter ihnen. Amanda drehte sich um, um zu sehen, wer gesprochen hatte, und erschrak. Sylvia McCartney stand am oberen Ende der Warteschlange und hielt ein scharfes, dreißig Zentimeter langes Schlachtermesser in der einen und die Hundeleine in der anderen Hand. Rover, der die Aufregung des Augenblicks spürte, knurrte.
    Die sechs Personen, die in der Schlange standen, und die drei, die gerade an den Geldautomaten waren, sondierten die Lage und entschieden, dass es wohl am klügsten wäre, sich schnell zu entfernen. Sobald sie die Halle verlassen hatten, schloss Sylvia die Banktür von innen. Die drei — Amanda, Matt und Sylvia, mit Rover waren es vier — blieben allein zurück.
    »Vielleicht wären wir doch besser zur Citibank gegangen«, sagte Matt.

Kapitel 23

    Die Tasche von Kate Spade unter dem Arm, die fast aus den Nähten platzte, kletterte Frank ins Polizeiauto, das zum gleichen Revier in der Court Street raste, zu dem sie vor nicht einmal zwanzig Minuten Clarissa geschickt hatte.
    Frank war schon einmal in diesem monströsen Gebäude der Stadt gewesen, damals, als man sie zur Geschworenen berufen hatte. Nachdem sie eingetreten waren und die Sicherheitsschleuse passiert hatten (Detective Luigi und sein Kollege, ein größerer Mann mit einem fleckigen Bart, lösten Gepiepe und Gepfeife aus, das aber von dem uniformierten Beamten, der die Anlage bediente, ignoriert wurde), führten die beiden Beamten Frank einen Flur hinunter und weiter in einen kleinen Warteraum. Man forderte sie auf, auf einer hölzernen Bank vor einer limonengrünen Wand Platz zu nehmen, während die Detectives hinter einer großen Eichentür mit der Aufschrift »Kein Zugang« verschwanden.
    Zu ihrer Freude (gleich darauf aber zu ihrem Entsetzen) saß Clarissa O’MacFlanahagan auf derselben Bank und wartete darauf, den wegen versuchten Mordes weiterhin arrestierten Piper Zorn zu sprechen. Wie lächerlich sie hier doch wirkte mit ihrem falschen Pelz und dem perfekt unordentlichen Haar, dachte Frank.
    Clarissa stand auf und drückte Frank fest an sich. »Francesca, ich bin so froh, dass du hier bist«, sagte sie. »Sie lassen mich nicht mit Piper sprechen. Und ich warte nun schon Stunden hier. So eine Behandlung ertrage ich nicht.« Tatsächlich waren es eher dreißig Minuten.
    »Das ist schlicht und ergreifend kriminell.«
    »Richtig.«
    Sie setzten sich hin. Frank presste die Kate-Spade-Tasche an ihre Brust. »Ist das Geld da drin?«, fragte Clarissa. »Die ganzen fünfundfünfzigtausend Dollar?«
    Frank nickte. »Ich fühle mich nicht sehr wohl, so viel Bares zwischen so vielen Anwälten, Geschworenen und Bullen mit mir herumzutragen, ganz zu schweigen von den Angeklagten.«
    »Hast du auch meine fünfzehnhundert Dollar abgehoben?«
    Frank nickte. Zweitausend Dollar hatte sie zusätzlich abgehoben, für Notfälle. Sie griff in die Tasche, zählte die Summe ab und reichte sie der schönen Clarissa, froh, ihr damit offiziell nichts mehr zu schulden.
    »Danke«, sagte die Blondine. Sie faltete die Scheine zu einem Bündel und stopfte sie in ihre Manteltasche. »Die Tasche kostet dreihundert Dollar.«
    Frank zog drei weitere
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher