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Bleibst du fuer immer, Liebster

Bleibst du fuer immer, Liebster

Titel: Bleibst du fuer immer, Liebster
Autoren: Nikki Rivers
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Kunden kamen. Er tippte sich an die Mütze und wünschte ihnen einen guten Tag.
    “Auch Ihnen einen schönen Tag, Mr. Cheevers”, erwiderte Rachel.
    Ein paar Blocks weiter herrschte im “Buzzing Bee Diner”
    bereits Betrieb. Die Stammgäste saßen am langen Tresen über ihre Kaffeebecher gebeugt. Draußen stand eine lange Reihe Kinderwagen, und Rachel wusste, dass die jungen Mütter von Birch Beach gemeinsam frühstückten und anschließend in den Park gingen, um über ihre Sprösslinge zu plaudern. Alles war wie immer. Und Rachel fand es herrlich. Sie fühlte sich wohl inmitten dieser Menschen. Hier änderte sich nichts. Nicht viel jedenfalls. Das war das Einzige, worauf man sich verlassen konnte.
    Aber das konnte der Mann an ihrer Seite natürlich nicht verstehen. Er brauchte Veränderung, lebte davon und blieb nie länger an einem Ort. Vermutlich auch nicht bei einer Frau.

    Rachel konnte nur hoffen, dass es ihn auch in Birch Beach nicht lange halten würde.

2. KAPITEL
    Die Redaktion der Lokalzeitung war nur sechs Blocks entfernt, aber an diesem Morgen kam Rachel der Weg dorthin viel länger vor. Bildete sie es sich nur ein, oder standen heute viel mehr Leute auf ihren Veranden? Sie fühlte sich wie bei einer Parade. Alle winkten ihr fröhlich zu.
    Du meine Güte, vielleicht war Miss Finch tatsächlich sofort zum Telefon geeilt.
    “Hmm”, brummte Marcus Slade, als Mitzi Taylor aus dem Drugstore gerannt kam, um Rachel hallo zu sagen.
    “Hmm, was?” fragte Rachel.
    “Die ganze Stadt scheint auf den Beinen zu sein.” Sein abfälliger Ton war nicht zu überhören.
    “Hier stehen die Menschen eben früh auf, vor allem im Frühling.”
    “Richtig.”
    Sie blieb stehen. “Richtig? Was soll das bedeuten?”
    Zwei Schritte später drehte er sich zu ihr um und lächelte.
    “Ich glaube, es ist das Gegenteil von falsch.”
    “Aber so, wie Sie es ausgesprochen haben, bedeutet richtig falsch - und Sie wissen es!”
    Seine Lippen zuckten, die grünen Augen blitzten. “Ich glaube, unsere kleine Eskapade heute Morgen hat Sie ein wenig aus der Fassung gebracht.” Er sah nach oben, als würde ihn die Baumkrone über ihnen plötzlich sehr interessieren. “Ich habe gehört, dass Frauen in Ihrem Alter manchmal Torschlusspanik bekommen.”
    “Torschlusspanik? Mit fünfunddreißig hat man heutzutage keinen Grund, in Torschlusspanik zu geraten”, antwortete sie empört.
    “Nein?” Er sah sie wieder an. “Bei Miss Finch hört sich das aber ganz anders an. Was hat sie noch gesagt? .Rachel Gale ist ein so süßes Ding. Schade, dass sie keinen Mann abgekriegt hat.’”
    “Das glaube ich Ihnen nicht.”
    Marcus legte die Hand aufs Herz. “Ein wörtliches Zitat, Schätzchen. Ich schwöre.”
    Rachel ließ ihn einfach stehen. Nach kurzem Zögern folgte er ihr.
    “Ich hab’s Ihnen doch gesagt, oder? Kleinstädte sind Gift.”
    “Dann schlage ich vor, Sie verschwinden von hier, Mr. Slade.
    Offenbar fühlen Sie sich in Kriegsgebieten mehr zu Hause als zwischen normalen Menschen.”
    Wie angewurzelt blieb er stehen. Ihre Antwort hatte seinen wunden Punkt getroffen. Es stimmte. Es fiel ihm leichter, Kugeln auszuweichen als Gerüchten, Vorurteilen und Verleumdungen. Als Kriegsberichterstatter arbeitete er oft allein und musste sich nur auf sich selbst verlassen. Und so gefiel es ihm. Die Chefs im Sender waren Tausende von Meilen entfernt.
    Wenn sie ihm zu sehr auf die Nerven gingen, machte er sich einfach rar und gab die Schuld daran einer Straßensperre oder einer gestörten Leitung.
    Rachel hatte in noch einer anderen Hinsicht Recht. Das wurde ihm klar, während er sie davongehen sah, in dem pinkfarbenen Rock, der ihr in der Morgenbrise um die Beine wehte. Er sollte wirklich von hier verschwinden. Sofort.
    Er setzte sich auf eine Bank in der Main Street und fragte sich, warum er es nicht tat.

    “Morgen, Chef”, rief Rachel, als sie die Zeitungsredaktion betrat.
    Grant Phillips stöhnte auf. “Müssen Sie so mit der Tür knallen?”
    Rachel lächelte. Grant hatte sich in seinem alten Schreibtischsessel zurückgelehnt. Das dichte graue Haar fiel ihm aus dem Gesicht, die Augen waren geschlossen, und auf der Stirn lag ein Eisbeutel.
    “Harte Nacht, Chef?” fragte sie.
    “Komme mit dem Jungen nicht mehr mit”, murmelte er.
    “Hätte es wissen müssen.”
    “Er ist kein Junge”, erwiderte Rachel.
    Schmunzelnd nahm Grant den Eisbeutel vom Kopf. “Ihr habt euch also schon kennen gelernt, ja?”
    Oh ja, das haben
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