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Bleibst du fuer immer, Liebster

Bleibst du fuer immer, Liebster

Titel: Bleibst du fuer immer, Liebster
Autoren: Nikki Rivers
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wohnen.”
    “Oh …” Miss Finch wirkte ein wenig verwirrt. “Oh … ja. Wie geht es Ihnen?”

    Sie streckte ihm die Hand entgegen. Er nahm sie, hob sie an den Mund und streifte sie mit den Lippen.
    “Nein, das nicht”, murmelte Rachel.
    “Oh …” entfuhr es Miss Finch zum dritten Mal, während sie einige graue Locken zurück unter den Gärtnerhut schob.
    “Ich freue mich sehr, Sie kennen zu lernen, Miss Finch.
    Wenn Sie mir Ihre Schere leihen würden, könnte ich Rachel einige Fliederzweige abschneiden.”
    “Oh …” Miss Finch starrte auf die Schere in ihrer Hand, als wäre sie ein Objekt aus dem Weltall.
    Behutsam nahm Marcus sie ihr ab und ging zum Fliederbusch.
    “Was für ein gut aussehender Bursche”, sagte Miss Finch leise zu Rachel. “Und die Bartstoppeln lassen ihn so … so verwegen wirken, finden Sie nicht auch?” Sie tippte sich an die Lippen. “Aber irgendwie kommt er mir bekannt vor.”
    “Kein Wunder. Seit dem Golfkrieg ist er fast jeden Abend im Fernsehen zu sehen.”
    “Wirklich?” fragte Miss Finch atemlos und starrte zu Marcus hinüber.
    Rachel konnte nicht anders, sie musste es auch tun. Marcus Slade griff gerade nach dem höchsten Zweig, und das weiße T-Shirt spannte sich über den breiten Schultern und den kräftigen Oberarmen. Rachel versuchte verzweifelt, den Blick nicht weiter an seinem Körper herabgleiten zu lassen. Es gelang ihr nicht.
    Seine Jeans waren zwar gar nicht so eng, aber so alt und abgetragen, dass sie so perfekt an Po und Oberschenkel saßen, als hätten sie sich durch jahrelanges Tragen seinem athletischen Körper angepasst.
    Vermutlich war es so. Denn selbst vor der Kamera trug Marcus Slade nichts anderes als Jeans, zerrissene T-Shirts und alte Army-Feldjacken, und er war stets unrasiert, das Haar zu lang.

    “Nun ja”, fuhr Miss Finch fort. “So, wie er aussieht, kann ich mir gut vorstellen, dass er Schauspieler ist.”
    “Er ist kein Schauspieler”, begann Rachel.
    In diesem Moment drehte Marcus Slade sich um, die Arme voller Flieder, und Miss Finch stieß einen durchaus damenhaften Laut der Begeisterung aus.
    “Jetzt erkenne ich Sie wieder! Sie sind …”
    “Zu Ihren Diensten, Ma’am”, sagte Marcus und überreichte ihr mit einer Verbeugung die Gartenschere.
    “Was führt Sie nach Birch Beach, Mr. Slade?”
    “Ein alter Freund, Miss Finch. Grant Phillips von der ,Birch Bark’ war Lokalredakteur bei der Zeitung, bei der ich nach dem College als junger Reporter anfing.”
    “Tatsächlich? Grant ist der süßeste …”
    Miss Finch bemerkte gar nicht, wie Rachel durchs Gartentor schlüpfte und schnell davonging.
    Leider nicht schnell genug. Sekunden später hörte sie Schritte hinter sich.
    “Aber ich wollte doch ein Autogramm”, rief Miss Finch.
    “Sieht aus, als hätten Sie einen neuen Fan, Mr. Slade.”
    “Nennen Sie mich Marcus, Schätzchen. Schließlich haben wir zusammen geschlafen.”
    Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. “Sie sind unerträglich, wissen Sie das?”
    “Ich persönlich ziehe den Ausdruck unverbesserlich vor.”
    “Das glaube ich. Rasieren Sie sich eigentlich nie?”
    “Ist das eine Einladung, zu Ihnen ins Bad zu kommen, während Sie duschen? Sie erstaunen mich, Rachel.”
    “Ach, halten Sie den Mund und verschwinden Sie, ja?”
    “Geht nicht. Ich habe Miss Finch versprochen, diesen Fliederstrauß höchstpersönlich in Ihr Büro zu bringen. Sie wissen ja, wie Kleinstädte sind. Wenn ich es nicht tue, wird sie es noch heute Vormittag erfahren. Ich wette, sie hängt schon jetzt am Telefon, um allen zu erzählen, dass ich in der Pension Ihrer Mutter wohne.”
    “Das klingt, als hätten Sie etwas gegen Kleinstädte, Mr.
    Slade.”
    “Habe ich. Die Leute wissen alles über dich und kleben dir Etiketten an, die für den Rest des Lebens wie ein Blutegel an dir haften.” Seine Stimme hatte den spöttischen Unterton verloren.
    “Manchmal kann es ganz angenehm sein, wenn die Leute alles über einen wissen, Mr. Slade.”
    Er schnaubte abfällig. “So, finden Sie?”
    Sie öffnete den Mund, um ihm zu erzählen, wie man ihr damals geholfen hatte, als es ihr schlecht ging. Doch dann hätte sie ihm auch verraten müssen, dass er nicht der erste Mann war, der sie aus seinem Bett geworfen hatte. Und das wollte sie nicht.
    Also ging sie schweigend weiter, die Elm Street entlang und dann auf die Main Street. Vor seinem Lebensmittelgeschäft fegte Mr. Cheevers den Bürgersteig, wie er es immer tat, bevor die ersten
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