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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition)
Autoren: Jane Costello
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hält mit gerümpfter Nase ihren Saum hoch. »Die Schuhe sind von Christian Louboutin.«
    »Valentina«, sage ich, »solltest du dich nicht um deine Gäste kümmern?«
    »Ja, Evie, das tue ich auch. Aber wir sind hier, weil wir uns Sorgen um dich machen.«
    »Um mich?« Ich wedle mit der Hand. »Ich bin doch heute wirklich die geringste Sorge. Ehrlich, mir geht’s gut.«
    »Das genau glauben wir eben nicht«, schaltet sich Georgia ein. »Und zwar ganz und gar nicht.«
    »Wir glauben, du hast Sehnsucht«, verkündet Valentina. »Nach Jack.«
    »Das klingt, als wäre ich ein Labrador. Außerdem – selbst wenn es so wäre, da kann man nichts machen. Ich habe es total in den Sand gesetzt.«
    Die drei tauschen Blicke wie eine Verschwörerbande.
    »Vielleicht, vielleicht aber auch nicht«, sagt Georgia.
    Ich ziehe eine Augenbraue hoch.
    »Ich habe gerade mit Beth gesprochen. Das Oberteil, von dem sie sprach, war in Wirklichkeit ein T-Shirt. Ein T-Shirt mit dem Aufdruck der Hilfsorganisation, das sie bei einem Marathonlauf für einen guten Zweck am nächsten Tag tragen sollte. Und sie hat es nicht in Jacks Wohnung vergessen, sondern in seinem Büro.«
    Ich stöhne laut.
    »Müsst ihr mir das alles erzählen?«, frage ich. »Ich komme mir sowieso schon wie eine Vollidiotin vor, ohne dass ihr mir noch die ganzen grausigen Details unter die Nase reibt.«
    »Ich dachte nur, du wüsstest das vielleicht gern«, meint Georgia.
    »O mein Gott«, sage ich.
    »Laut Beth ist Jack zwei Wochen lang nach eurem Streit aufgewühlt und durcheinander in seinem Büro herumgetigert.«
    »Warum hat er dann nicht angerufen?«, heule ich.
    »Man könnte behaupten, dass das deine Aufgabe gewesen wäre, Evie«, gibt Grace zu bedenken. »Das Missverständnis lag ganz bei dir, nicht bei ihm.«
    »Da ist was dran.« Ich lasse mich wieder auf meinen Baumstamm fallen.
    »Die Sache ist nur die«, lässt Georgia nicht locker. »Vielleicht hätte er sogar angerufen. Aber dann ist etwas passiert.«
    »Was denn?«
    »Dieses kleine Biest von Cousine hat ihm von dir und Seb erzählt. Als sie euch in diesem Club getroffen hat.«
    Ich erinnere mich, wie Beth Sebs schlabberigen Kuss beobachtete. Allein die Vorstellung, sie könnte Jack das brühwarm berichtet haben, lässt mich schaudern.
    »O nein! Muss ich mir diese Folter wirklich weiter anhören? Muss das sein?«
    »Wir haben auch eine gute Nachricht für dich«, meldet sich Grace zu Wort.
    »Raus damit.«
    »Jack liebt dich!«, verkündet sie.
    »Hey, das wollte ich doch sagen«, beschwert sich Valentina.
    Ich ziehe die Nase kraus.
    »Wie kann er mich lieben? Und woher wollt ihr das überhaupt wissen?«
    Wieder sehen sich die drei an und grinsen von einem Ohr zum anderen.
    »Nachdem ich mit Beth gesprochen hatte«, gesteht Georgia, »wollten wir es nicht einfach dabei belassen. Ich meine, was für Freundinnen wären wir, wenn wir nichts unternähmen?«
    Ich reiße die Augen auf.
    »Und was habt ihr also gemacht?«, frage ich leicht hysterisch.
    »Wir haben jemanden angerufen.« Valentina klatscht in die Hände wie eine Dreijährige. »Und zwar …«
    »Vielleicht möchtest du mal eben mitkommen«, unterbricht Grace sie und nimmt meine Hand.

121
     
    D AS ERSTE, was mir auffällt, als ich in den Saal komme, ist, dass die Musik aufgehört hat; ich kann buchstäblich nichts außer meinem eigenen Herzschlag hören, der jetzt so laut hämmert, als wäre ich gerade fünf Treppen hoch gerannt.
    Und dann bemerke ich Jack. Am anderen Ende des Raums, als Einziger in Jeans und T-Shirt und, was mich am meisten verblüfft, mit einem Mikrofon in der Hand. Aus dem Augenwinkel sehe ich einige Gäste einander ratlose Blicke zuwerfen und schaue sie flüchtig an, als wollte ich sagen: Ich habe auch keinen blassen Schimmer, was hier los ist.
    »Was … was geht denn hier vor?«, platze ich heraus.
    »Das wirst du schon sehen.« Grace grinst breit.
    Dann setzt die Musik ein, die unverwechselbaren ersten Takte eines Liedes, das ich sofort erkenne. Jack hebt das Mikro hoch, und eine Rückkopplung kreischt durch die Lautsprecher, woraufhin alle Anwesenden hörbar nach Luft schnappen.
    »Verzeihung«, sagt er, und plötzlich registriere ich, dass er furchtbar nervös aussieht. »Obwohl Sie vielleicht gleich denken werden, dass das noch gut klang im Vergleich zum Folgenden.«
    Georgia kichert.
    »Evie«, setzt Jack an, »wir haben uns eine Weile nicht gesprochen. Das lag zum Teil an mir und meinem Stolz – und dir ging es
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