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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition)
Autoren: Jane Costello
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schwerfällt, mir etwas zu erzählen.«
    Ich zögere. »Sprichst du von Patrick und seinem Job?«
    »Ach«, meint sie bedrückt, »das wusstest du also auch?«
    »Entschuldige.« Ich senke den Kopf. »Aber das ist alles, was ich weiß. Nicht wie oder warum.«
    »Er hat mir vorhin alles gestanden. Schon vor Monaten hat er seinen Job verloren, direkt nach der Hochzeit. Deshalb war er so komisch.«
    »Aber warum wurde er gekündigt?«
    »Sie mussten Stellen abbauen«, seufzt sie. »Schwer zu glauben, oder? Ich dachte immer, betriebsbedingte Kündigungen gäbe es nur im Bergbau und in der Autoindustrie und nicht … in Anwaltskanzleien. Aber eines Tages riefen sie ihn zu sich und erzählten ihm, das Geschäft sei zurückgegangen, und die Firma müsse Kosten einsparen. Und dann saß er auf der Straße. Einfach so.«
    »Meine Güte«, sage ich lahm. »Kein Wunder, dass er schlechte Laune hatte.«
    »Er hat hier und da ein bisschen freiberuflich gearbeitet«, fährt Grace fort, »aber nicht annähernd genug, um langfristig die Rechnungen zu bezahlen. Was ich aber wirklich einfach nicht begreife, ist, dass er sich nicht überwinden konnte, es mir zu erzählen. Was für eine Ehefrau bin ich denn?«
    »Sei nicht albern. Du bist eine wunderbare Ehefrau, und Patrick liebt dich. Das weißt du doch, oder?«
    Wieder schnieft sie, gibt aber keine Antwort.
    »Du weißt, was genau zwischen ihm und Charlotte passiert ist, oder?«, fragt sie dann.
    »Ja. Sie hat es mir erzählt. Sie hat mir auch erzählt, dass es innerhalb von Sekunden vorbei war und er gar nicht schnell genug von ihr wegkommen konnte.«
    Graces Unterlippe beginnt zu beben.
    »Das ändert aber nichts daran, dass er Sex mir einer meiner Freundinnen hatte.«
    Ich lege den Arm um sie.
    »Das weiß ich, meine Süße, das weiß ich. Aber lass das nicht deine Ehe zerstören. Bitte nicht. Um deinetwillen und um der Kinder willen.«
    Als ich das sage, bin ich nicht hundertprozentig sicher, ob es ein guter Ratschlag ist oder nicht.
    Irgendwie hat sie ja recht. Ihr Ehemann hat mit ihrer Freundin geschlafen. Wie kann man so etwas verzeihen? Und doch sagt mir etwas ganz tief drinnen, dass das letztlich das Richtige sein muss.
    »Ich schätze mal, ich habe viel nachzudenken«, sagt sie. »Alles ist noch so frisch. Ich muss in aller Ruhe überlegen, was ich tun werde.«
    Sie schlingt die Arme so fest um mich, dass ich kaum noch Luft bekomme.
    »Danke, Evie. Ich hab dich lieb.«
    »Ich hab dich auch lieb, Grace«, sage ich.
    Plötzlich steht Patrick neben uns. Er scheint schreckliche Angst zu haben – vor Grace und mir.
    »Darf ich mir mal meine Frau ausleihen, Evie?«, bittet er. »Ich habe einiges wiedergutzumachen.«
    Grace blickt zu ihm auf.
    »Ich weiß, dass ich kein Anrecht darauf habe, Grace«, erklärt er. »Aber ich werde alles – alles – tun, damit du bei mir bleibst. Damit du mir verzeihst. Ich weiß, dass ich dich nicht verdiene, aber ohne dich bin ich nichts. Und das ist mein voller Ernst.«

119
     
    D AS IST AUF JEDEN FALL eine Wahnsinnshochzeit«, stellt Georgia fest, als wir auf dem Damenklo unser Make-up aus ihrem Kosmetiktäschchen auffrischen. Ihre Kosmetiksammlung ist eine Mischung aus Rimmel-Lippenstift für 3,99 und Gesichtspuder, der vermutlich mehr kostet als Goldstaub.
    »Dagegen war deine ausgesprochen zahm.« Ich versuche, mit einem Rougepinsel etwas Farbe auf meine Wangen zu zaubern. »Keine Prügeleien, keine Särge, keine Trennungen. Eigentlich ein bisschen langweilig.«
    »Gott sei Dank«, lacht sie. »Obwohl Valentina es mit Fassung trägt, das muss man ihr wirklich lassen. Apropos, wie geht es dir denn überhaupt, Evie?«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Na ja, ich hörte, dass du immer noch etwas geknickt wegen Jack bist. Und wir hatten noch gar keine Gelegenheit, uns darüber zu unterhalten. Seit der Hochzeit deiner Mutter habe ich dich nicht mehr gesehen.«
    »Mir geht es gut, ehrlich. So was kommt eben immer mal vor.«
    »Tja, falls dich das tröstet«, meint sie, »Beth hat erzählt, dass er seitdem im Büro ziemlich Trübsal bläst.«
    Ich stocke.
    »Beth?«, wiederhole ich.
    »Ja, Beth. Du weißt schon, meine Cousine.«
    »Die kenne ich ja. Ich dachte nur gerade, du hättest gesagt im Büro .«
    »Das habe ich auch«, sagt Georgia. »Sie arbeiten zusammen.«
    »Ach ja?« Ich bin etwas verwirrt. »Meine Güte, davon hatte ich keine Ahnung. Ich meine, mir war zwar klar, dass sie sich treffen, aber …«
    »Sich treffen? Evie, sie treffen sich
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