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Bleib bei mir – bleib in Sydney

Bleib bei mir – bleib in Sydney

Titel: Bleib bei mir – bleib in Sydney
Autoren: Emma Darcy
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Lawrence Durant. Und aus irgendeinem geheimnisvollen Grund war sie im Moment seine Beute, was sie innerlich zittern ließ. Sie rang sich ein spöttisches Lächeln ab. "Wollten Sie mich etwa zu Hause willkommen heißen?"
    So aus der Nähe war er geradezu atemberaubend attraktiv. Das Foto in der Zeitung hatte seiner bezwingenden Ausstrahlung überhaupt nicht gerecht werden können. Er musste jetzt vierunddreißig sein und stand zweifellos in der Blüte seiner Jahre. Groß und breitschultrig, wirkte er unglaublich vital. Sein markantes Gesicht mit der geraden Nase und dem schönen Mund war sonnengebräunt, das dichte Haar, nicht ganz so tiefschwarz wie ihres, war modisch schick frisiert. Doch es waren vor allem seine Augen, die jeden Betrachter in Bann zogen: klare blaue Augen, gesäumt von dichten schwarzen Wimpern. Augen, die Leigh jetzt für ihren Geschmack viel zu forschend ansahen.
    "Sind Sie denn nach Hause gekommen?" fragte er, und sein sanfter Ton jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
    Sofort wappnete sie sich insgeheim gegen diese Reaktion. Sie durfte nicht zulassen, dass er ihr unter die Haut ging! Deshalb erwiderte sie bewusst gleichgültig: "Nur, um das Terrain noch einmal zu testen. Augenblicklich erschien es mir ziemlich frostig, weshalb ich mich zu einem Spaziergang im Garten entschieden habe, während man sich drinnen um die VIPs kümmert." Mit einem kleinen Lächeln fügte sie hinzu: "Wenn Sie mich jetzt entschuldigen
    ...", und ging weiter die Stufen hinab. "Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie begleite?"
    Richards Worte weckten in Leigh Gefühle, die sie sofort energisch unterdrückte, denn es wäre fatal gewesen, irgendwelche Hoffnungen in Bezug auf Richard Seymour zu hegen. Die Zeiten waren endgültig vorbei! Mochte er auch wie ein Märchenprinz aussehen, so hatte er sich nicht wie ein solcher verhalten, als es für sie wichtig gewesen war ... als sie sich sehnlichst gewünscht hatte, er würde als edler Ritter auf weißem Ross herbeistürmen, ihren Vater niederschlagen und sie retten. Kindische Teenagerträume!
    Betont gleichmütig blickte sie sich um. "Man wird Sie drinnen vermissen", sagte sie spöttisch.
    "Ich möchte mit Ihnen zusammen sein", sagte er mit einer Freimütigkeit, die ihr einen Stich versetzte.
    "Eine schlechte Wahl", entgegnete sie rasch.
    "Es ist meine. Ich lasse mich nie von anderen Leuten bestimmen."
    Sein entschlossener Blick verriet Leigh, dass Richard sich nicht abweisen lassen würde.
    Glaubte er vielleicht, dass sie zurückgekommen war, um ihm Ärger zu machen? Meinte er, sie ausschalten zu müssen, um sicherzustellen, dass sein Wechsel an die Spitze des Durant-Imperiums auch wirklich glatt verlief? Ein schwarzes Schaf war unberechenbar. Welchen Grund sollte sie schließlich haben, bei der Beerdigung aufzutauchen, nachdem sie sich sechs Jahre lang überhaupt nicht gemeldet hatte?
    Da Leigh wusste, dass Richard mit ihr nur seine Zeit verschwendete, entschied sie, dass nichts dabei sei, ihm einige Fragen zu beantworten. "Schön", willigte sie betont sorglos ein.
    "Ich bewundere Menschen, die die Charakterstärke besitzen, ihre Entscheidungen selbst zu treffen."
    Richard lächelte. "Genau das tue ich auch."
    Sein verschwörerisches Lächeln schien anzudeuten, dass sie beide aus demselben Holz geschnitzt seien. Leigh sträubte sich sofort gegen diese Vorstellung, war aber dennoch beunruhigt. Richard Seymour war nicht der edle Ritter, den sie sich gewünscht hatte, und sie würde sich durch nichts von etwas anderem überzeugen lassen!
    Während Richard die Stufen hinunter auf sie zukam, ließ er den Blick anerkennend über sie schweifen. "Sie sehen sehr gut aus, Leigh."
    "Danke." Um seinem Charme nicht zu erliegen, rief sie sich ins Gedächtnis, wie er sich zuletzt vor über sechs Jahren über ihr Aussehen geäußert hatte, und fügte ironisch hinzu: "Im Gegensatz zu magersüchtig, nehme ich an." Er hatte ihr diesen Vorwurf bei einem von Lawrence' rituellen Sonntagsessen gemacht, als sie wieder einmal keinen Bissen heruntergebracht hatte.
    Richard schien genau zu wissen, worauf sie anspielte. Er zuckte die Schultern. "Ob Sie es glauben oder nicht, ich habe mir damals Sorgen um Sie gemacht. Sie waren viel zu dünn."
    "Und Sie haben es so einfühlsam ausgedrückt: .Magersucht verleiht einem vielleicht eine gewisse Kontrolle über den Körper, aber über nichts anderes sonst"', zitierte sie.
    Er war am Fuß der Treppe neben ihr angekommen und blickte sie ruhig an. "Ich
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