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Blaue Rosen

Blaue Rosen

Titel: Blaue Rosen
Autoren: Ashley Bloom
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sagte
Andrea am Montag in der Schule, als Delilah ihr ausführlich von
ihrem ersten Date mit Ricky berichtete.
„Ich weiß.
Welcher Mann kann sich schon zwanzig Jahre gedulden?“
„Da
wird es keinen auf der ganzen Welt geben.“
„Aber
McDonald`s wird es bald auf der ganzen Welt geben“, sagte
Delilah lachend.
    Andrea stimmte mit ein. „So ein Unsinn! Nun erzähl
schon weiter! Er hat dich also geküsst?“
„Ja. Es
war ein wunderschöner Kuss. Ich spüre ihn noch jetzt auf
meinen Lippen.“
„Ich bin ganz neidisch“, sagte
Andrea. „Aber sonst hat er nichts versucht?“
„Nein,
nur ein kleiner Kuss am Anfang. Und ein richtig langer am Schluss.
Oh, Andrea, ich glaube, ich bin zum ersten Mal so richtig
verliebt.“
„Das hast du bei Frank auch gesagt.“
„Ach,
das mit Frank war doch etwas völlig anderes. Mit Frank hatte ich
nie solche Schmetterlinge im Bauch.“
    „ Und
was sagen deine Eltern zu ihm?“
„Meine Mom ist ganz
begeistert von Ricky. Er hat ihr Pralinen gebracht.“
„Mütter
sind immer begeistert, wenn man ihnen Pralinen bringt. Von ihren
eigenen Männern bekommen sie ja keine mehr. Zumindest beklagt
sich meine Mom immer darüber.“
„Ach, meine Eltern
sind verliebt wie am ersten Tag. Ich hoffe, auch solches Glück
zu haben.“
„Mit Ricky?“
„Wäre
schon möglich.“
    ♥
    „Ricky, Ricky, Ricky, ich höre immer nur
Ricky“, beklagte sich Sandra während des Mittagessens.
„Du bist ja nur neidisch“, sagte Delilah, und damit
hatte sie voll ins Schwarze getroffen.
„Den will ich gar
nicht. So ein Macho. Wie der sich aufgeführt hat am Samstag, als
wäre er der Größte.“
„Was weißt
du von Samstag?“, fragte Delilah verwundert.
„Na, ich
war da. Hatte ein Date mit George. Wir haben euch gesehen.“
„Oh,
ich habe dich gar nicht bemerkt.“
„Ist ja auch kein
Wunder. Ihr hattet ja nur Augen füreinander.“
Schön,
dass das so offensichtlich war, dachte Delilah gerade, als Ricky in
die Cafeteria kam. Er hatte eine Flasche Coca Cola in der Hand und
kam auf den Tisch der Mädchen zu.
    Bitte, bitte, bitte, dachte Delilah, lass ihn mich nicht
ignorieren oder behandeln, als wäre ich nur eine von vielen.
Doch ihre Sorgen waren schnell verflogen, als nämlich Ricky
sich neben sie setzte, seine Coke auf dem Tisch abstellte, seine Arme
um ihre Taille legte und sie vor der halben Schule küsste.
Delilah blieb fast der Atem weg. Und Sandra saß mit offenem
Mund da wie ein Fisch. „Ist ja eklig“, sagte sie und
stand auf, was ein Zeichen für ihre Anhängsel war, dass sie
bereit war zu gehen.
    „ Der
habt ihr`s aber gezeigt“, sagte Andrea beeindruckt. Doch selbst
als Sandra längst weg war, küsste Ricky Delilah noch
weiter. Und sie küssten sich auch noch, als die Schulglocke
längst geklingelt hatte und alle anderen den Raum verlassen
hatten und der Unterricht wieder begann. Sie küssten sich, bis
die Aufsicht sie auseinander riss und ins Schulbüro brachte.
    Der Rektor hatte anscheinend gar keinen Sinn für
Romantik, denn er ließ sie beide nachsitzen und sagte, er würde
einen Brief an ihre Eltern schicken.
    Das Nachsitzen machte den beiden nichts aus, sie
schrieben sich die ganze Zeit über Nachrichten auf kleine
Zettel, zerknüllten diese und warfen sie sich einander zu. Doch
die Elternbriefe waren natürlich eine ganz andere Sache.
Delilahs Eltern reagierten zum Glück ziemlich gelassen, doch sie
machte sich Sorgen wegen Rickys Eltern. Sie hatte sie noch nicht
kennengelernt und wusste nicht, wie sie waren. Sie wollte auf keinen
Fall, dass Ricky Ärger wegen ihr bekam.
    ♥
    „Und? Was haben deine Eltern gesagt?“,
fragte sie ihn am nächsten Tag vor dem Schultor, wo sie schon
auf ihn gewartet hatte und ihn gleich abfing.
„Sie wollen
dich kennenlernen.“
„Oh je. Um mich
auszuschimpfen?“
„Quatsch! Sie wollen sehen, wer das
Mädchen ist, das mich in letzter Zeit alles andere um mich herum
vergessen lässt.“
„Bist du süß!“
„Hey,
sag so was nicht. Es könnte dich jemand hören.“
„Du
bist aber einfach süß“, ärgerte sie ihn. „Süß,
süß, süß ...“
Ricky verschloss ihre
Lippen mit einem Kuss, damit sie nicht weitermachen konnte.
    Doch sobald er aufhörte, fing sie wieder an: „...
süß, süß, süß …“ Und
abermals hielt er sie davon ab, weiterzusprechen, indem er sie
küsste. So ging das bis zum Klingeln, und sie mussten sich wohl
oder übel voneinander lösen, wenn sie einen weiteren
Elternbrief vermeiden wollten. Obwohl Delilah sich
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