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Blaue Rosen

Blaue Rosen

Titel: Blaue Rosen
Autoren: Ashley Bloom
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Er durchschaute sie. Doch sie
würde niemals zugeben, dass sie geflunkert hatte.
„Ist
doch auch nicht wichtig. Von jetzt an zählen nur noch wir
beide.“
„Darf ich dich noch etwas fragen?“ Sie
musste es einfach wissen.
„Alles, was du willst.“
„Hast
du mit den zwanzig bis dreißig Mädchen auch noch etwas
anderes gemacht als nur geküsst?“
„Aber nein! Ich
habe mein Leben lang auf dich gewartet. Und wie`s aussieht, muss ich
noch zwanzig weitere Jahre darauf warten.“
„Unsere
Wette“, fiel ihr ein.
„Ganz genau.“
    Sie wusste nicht, ob sie ihm glauben konnte. Einer wie
er hatte doch sicher schon einige Herzen gebrochen. Doch sie wollte,
dass er über sie Bescheid wusste. „Ich habe mich wirklich
aufgehoben, Ricky, ich möchte, dass du das weißt.“
Sie wollte nicht, dass er falsche Erwartungen hatte. Es waren die
Fünfziger und Mädchen hoben sich für gewöhnlich
bis zur Ehe auf.
Er sah ihr tief in die Augen und sagte: „Ich
mich auch.“
Das konnte doch nicht sein! Aber als sie in
seine Augen sah, glaubte sie ihm. Sie hoffte sehr, dass sie eines
Tages miteinander das erste Mal erleben würden.
    ♥
    Die Wochen vergingen und Delilah und Ricky waren noch
immer total verrückt nacheinander. Ihre Liebe schien täglich
ein Stück zu wachsen. Sie waren ein Herz und eine Seele. Wenn
sie nicht zusammen waren, vermissten sie etwas, als fehlte eine
Hälfte, so als wären sie nicht mehr vollständig. Erst
wenn sie sich wiedersahen, waren ihre Herzen geflickt und sie konnten
wieder glücklich sein.
    Allerdings gab es nicht viele Momente, in denen sie
nicht beieinander waren. Die Unterrichtsstunden, die sie nicht
gemeinsam hatten, die späten Abend-, die frühen
Morgenstunden und natürlich bei Nacht. Doch selbst nachts war
Ricky gewissermaßen bei Delilah, denn es verging keine Nacht,
in der sie nicht von ihm träumte.
    Und ein oder zwei Mal war er tatsächlich bei ihr.
Er schlich sich nämlich nachts in ihren Garten und schmiss ein
paar Kieselsteine an ihr Fenster. Dann öffnete sie es leise und
ließ ihn ein. Eng umschlungen lagen sie dann in ihrem Bett bis
der Morgen graute und er sich wieder davonschlich, bevor ihre Mom sie
weckte.
    ♥
    „Ist das was Ernstes zwischen den beiden?“,
fragte Frank Andrea einmal.
„Wenn du die Liebe zwischen den
beiden nicht siehst, bist du blind“, antwortete die. Sie sah,
was los war. Frank bereute, sich Delilah gegenüber nicht besser
verhalten zu haben, während ihrer Beziehung anderen Mädchen
schöne Augen gemacht und Delilah vergrault zu haben. Er wollte
sie zurück. Doch es war zu spät. Selbst ein Dummkopf wie
Frank musste erkennen, dass nichts und niemand diese Beziehung
zerstören konnte. Und so sah er den beiden neidisch und wütend
beim Turteln zu.

Wahre Liebe
    Ja, sie hatten sich geschworen, bis zur Ehe zu
warten, doch wer konnte sein Begehren schon zurückhalten, wenn
er so sehr liebte? Die beiden küssten sich tagtäglich, sie
hielten Händchen, umarmten und streichelten sich, doch
irgendwann war das einfach nicht mehr genug.
    Delilah und Ricky gingen oft ins Kino, sahen sich „Das
Fenster zum Hof“, „20.000 Meilen unter dem Meer“
und „Sabrina“ an. Und im Kino, in der Dunkelheit, fanden
ihre Hände sich an Orten wieder, an die sie sich auch nur im
Dunkeln wagten.
    ♥
    Das Jahr 1955 hatte begonnen. Ricky feierte seinen
18. Geburtstag mit einer ausgelassenen Party, für die ihm seine
Eltern das Haus einen Abend lang überlassen hatten unter der
Bedingung, dass kein Alkohol getrunken und nichts demoliert wurde.
    Es wurde eine tolle Rock`n`Roll-Party, auf der sich die
20 geladenen Gäste köstlich amüsierten. Sie tanzten zu
Elvis und den Drifters und den Platters, und tranken allein Coca
Cola. Um Punkt Mitternacht waren Rickys Eltern wieder da und die
Party war vorbei.
    Ricky fuhr Delilah in seinem neuen Wagen – einem
gebrauchten Cadillac, den er zum Geburtstag bekommen hatte –
nach Hause. Er machte einen kleinen Umweg, fuhr aus der Stadt raus,
hielt an einer einsamen Stelle und bedankte sich für das tolle
Geschenk, das er von Delilah bekommen hatte: eine Ausgabe des Buches
„Der Herr der Ringe“, das vor Kurzem veröffentlicht
worden war und eine goldene Kette mit einem kleinen Anhänger in
Form einer Schallplatte, auf der „In ewiger Liebe, Delilah“
eingraviert war.
    „ Sag
mal, Delilah, da steht In ewiger Liebe .
Heißt das, dass du mich wirklich liebst?“
„Das
weißt du doch, Ricky.“ Sie hatten es sich zu
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