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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord!
Autoren: Christiane Heggan
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um die Vollendung des Projekts gekümmert hat. Heute Nacht werde ich endlich jemand sein.“
    Ein Windstoß zerrte an dem kleinen Fenster. Kelly zog den Mantel enger um sich. Weder Ward noch Enrique schienen die Kälte zu spüren.
    „Wann ist Syd denn Ihr Partner geworden?“
    „Bei Jonathans und Victorias Hochzeit. Davor hatten wir uns noch nie gesehen, aber er hatte seine Hausaufgaben gemacht. Er wusste, wie frustriert ich über die geschäftlichen Abmachungen zwischen mir und meinem Vater war. Also hat er mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ausschlagen konnte, wie man so schön sagt. Er hat mich gefragt, ob ich bereit sei, hin und wieder größere Geldbeträge auf die Cayman-Inseln zu transferieren. Für meine Dienste würde ich zehn Prozent für jede Geldbewegung bekommen.
    Jetzt bin ich Multimillionär, Kelly. Nicht mehr lange, und ich habe genug Geld, um mich auf die Westindischen Inseln zurückzuziehen, mir eine Villa und eine Yacht zu kaufen und für den Rest meiner Tage wie ein König zu leben.”
    Kelly schaute ihn unverwandt an und überlegte fieberhaft, wie lange sie das Unvermeidliche noch hinauszögern konnte. „Was ist mit Cecily?“
    Er lachte. „Ich habe Cecily nur geheiratet, weil mein Vater dachte, sie wäre von Vorteil für meine Karriere. Es stellte sich heraus, dass sie mich aus dem gleichen Grund genommen hatte. Sie hat mich nie geliebt. Das Einzige, das ihr etwas bedeutete, war die Norton-Stiftung und ihre Position als Vorstandsvorsitzende. Wird Ihnen jetzt klar, was sie alles dafür getan hat?“
    Sie blickte wieder zu Enrique. Ihrem Henker. „Und wie kommt er ins Spiel?“
    „Er hat in Las Vegas für Syd und Tony Marquese gearbeitet. Als er nach dem Mord an Marquant einen Ort brauchte, wo er sich verstecken konnte, besorgte Syd ihm ein neues Gesicht, eine neue Identität und vorzügliche Referenzen für seine Tätigkeit als rumänischer Butler.“ Er lachte.
    Kelly schüttelte den Kopf. „Ich weiß noch, wie Sie gezögert haben, ihn einzustellen. Das war also alles nur Theater.“
    Er wirkte zufrieden. „Ich habe die Schauspielklasse in der High School belegt. Haben Sie das nicht gewusst? Es gab eine Zeit, da habe ich wirklich überlegt, Schauspieler zu werden. Dann hat mir mein Vater diesen Köder vorgehalten, und ich bin stattdessen Banker geworden.“
    Er fuhr mit der Hand durch sein silbergraues Haar. „Es tut mir wirklich Leid, dass ich Sie umbringen muss, Kelly. Aber Sie sind zu nahe dran gekommen. Noch ein oder zwei Tage länger, und Sie hätten den Fall gelöst. Ihr Einbruch in das Personalbüro des Chenonceaus in der vergangenen Nacht hat uns klargemacht, dass wir Sie ausschalten müssen.“
    Er begann, seinen Mantel zuzuknöpfen. „Falls es Ihnen ein Trost ist – ich habe Sie immer sehr gemocht. Syd übrigens auch. Er war sogar richtig vernarrt in Sie. Haben Sie das gewusst?“
    „Das wird mir ein Trost im Grab sein.“
    Er lächelte bei ihrem schwachen Versuch, witzig zu sein. „Leben Sie wohl, Kelly.“
    Sie stellte sich ihm in den Weg. „Ihnen ist klar, dass Sie damit nicht so leicht davonkommen werden. Zu viele Leute wissen, dass ich nach Atlantic City gefahren bin. Sie wissen, dass Syd und ein Wachmann mich erwischt haben, als ich das Personalbüro durchsuchte. Nur weil ich tot bin, werden sie nicht mit den Nachforschungen aufhören.“
    „Nur ein Mensch kann diese Nachforschungen weiterbetreiben, Kelly. Nick McBride.“
    „Machen Sie bloß nicht den Fehler, ihn zu unterschätzen.“
    „Ganz und gar nicht. Deshalb wird Enrique sich um ihn kümmern, sobald er sich um Sie gekümmert hat.“
    Plötzlich erkannte Kelly, dass Nick bald dasselbe entsetzliche Ende drohte, welches ihr nun kurz bevorstand. Ihre Gefühle schwankten zwischen Furcht und Wut. „Wird das keinen Verdacht erregen? Zwei Ermittler, die innerhalb weniger Stunden ermordet werden?“
    „Das spielt keine Rolle, denn sie werden nie herausfinden, wer Sie umgebracht hat. Ich möchte sogar bezweifeln, dass sie jemals Ihre Leiche entdecken werden. Dieses Gelände gehört der Regierung. Es ist schon seit Jahren nicht mehr benutzt worden.“ Er breitete seine Arme aus. „Sie sehen, Kelly, wir haben an alles gedacht.“
    Nein, Ward, nicht an alles. Sie wissen nicht, dass Joe Nick alles erzählt hat. Bitte, lieber Gott
, betete sie,
mach, dass Nick nicht bis morgen früh wartet, ehe er mit der Polizei spricht. Lass es ihn sofort tun, bevor Enrique ihn erwischt.
    „Ich muss gehen.“ Ward schaute ihr
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