Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales
Autoren: Christina Irmisch
Vom Netzwerk:
wieder, wobei ich mich frage, ob nur er reden kann, oder nur er reden darf, denn er ist ja nicht alleine hier. Das sind mindestens 6 Männer, die hier vor mir stehen, weshalb meine Antwort wohl überflüssig ist, ich aber dennoch nicht wehrlos mitgehen werde, auch wenn ich weiß, dass ich keine Chance hab.

    „Ich rufe die Polizei, wenn ihr mich nicht sofort gehen lasst!“ Etwas Besseres fällt mir im Moment nicht ein. Ich wusste, dass das eh nichts bewirken würde, aber dass sie jetzt auch noch alle über mich lachen ... Wütend reiße ich mich jetzt doch los, will wegrennen, aber wie ich schon geahnt hab - meine Beine geben nach. Ich fühle mich wie windelweich geprügelt. Seelisch, nicht körperlich. Mein Kopf kann die Befehle einfach nicht mehr an meinen Körper weiterleiten, weshalb ich sofort in die Knie gehe, als ich keinen Halt mehr von dem Typen bekomme und lande in einer der zahlreichen Pfützen, die hier in den dunklen, schmalen und vor allem dreckigen Gassen, auf dem Boden lungern. Mein Körper bebt vor Angst, Panik und Schmerz. Dass die Typen wieder laut auflachen, mich einfach packen und wegtragen, macht das nicht besser. Der Schock, der in meinen Knochen sitzt, hat sich durch meinen ganzen Körper gefressen und macht mich einfach wehrlos. Ich hab keine Chance, kann nicht mal mehr etwas sagen.
    Kapitel 2

    Wie benommen nehme ich wahr, dass die Männer mich in ein Auto legen und sich mindestens einer davon, neben mich setzt. Ihre Stimmen kann ich hören, aber verstehen, was sie sagen ... Nein, das kann ich nicht. Ich hab das Gefühl, dass ich gelähmt bin, oder einen ganz anderen Körper habe als den meinen. Wenn ich wüsste, was mit mir los ist, würde ich sofort etwas dagegen tun, aber die Angst, die Panik sitzt so tief in mir, dass ich es nicht einmal wagen würde, auch nur zu niesen oder sonst etwas. Ich kann mich schon schwer dazu überwinden zu atmen, geschweige denn etwas anderes zu tun. Es muss wirklich die Angst sein, die mich so außer Gefecht setzt. Mein Körper schützt sich selbst vor jeglichen Gefahren. Aber ich weiß doch, dass es für mich gefährlicher wird, wenn ich nichts dagegen unternehme! Ich weiß doch, dass es gefährlich ist, wo die mich jetzt hinschleppen! Auch wenn ich nicht weiß was die überhaupt mit mir vorhaben, die tun das doch nicht für umsonst! Scheiße verdammt, ich hab solche Angst ... Verzweifelt versuche ich ruhig zu atmen, genauso auch so flach wie möglich, versuche schon regelrecht mich tot zu stellen. Da sehe ich mal wieder, mein Körper beherrscht meinen Geist, aber nicht andersherum, wie es eigentlich sein sollte. Wo bin ich hier nur rein geraten? Vor allem wie? Ich wollte doch nur ein bisschen feiern gehen!
    Sachte öffne ich meine Augen, will wenigstens sehen, was hier um mich herum passiert. Allerdings ... Ja ... Die Decke eines Autos ... Wir fahren in einem Auto, soviel hatte ich ja auch so schon mitbekommen, aber … Wir stoppen und allgemeines Geraune geht durch die Sitze, ehe Arme unter meinen Kniekehlen und meinem Rücken, mich hoch heben und wegtragen. Ich habe immer noch die Augen offen und sehe somit, dass ich aus einem großen, schwarzen Van getragen werde. Es regnet immer noch, genau wie vorhin schon. Trist und öde ist das Wetter und macht mir nur noch mehr Angst. Allein an der Berührung des anderen Körpers merke ich, dass ich zittere. Gott, wie erbärmlich ich bin! Ein großes Haus tritt in mein Sichtfeld. Dunkel und wunderschön ist es. Fast schon wie ein Palast ragt es vor mir empor und wirkt immer größer, umso näher wir herantreten. Am liebsten würde ich einfach hier an dieser Stelle bleiben und es den ganzen Tag anstarren, so absurd das in meiner jetzigen Lage auch klingen mag. Es ist einfach so wunderschön. Aber mir bleibt nicht mal vergönnt, es länger anzuschauen, da der Muskelprotz mich schon weiter trägt, bis wir sogar in das Gebäude eintreten. Grob lässt er mich runter, wodurch ich beinah stürzte, aber noch rechtzeitig festgehalten werde. „Immer schön langsam mit den jungen Pferden! Wage es ja nicht wegzurennen, selbst wenn es nur bei einem Versuch bleibt! Glaub mir, du willst Master Tom nicht wütend erleben! Es durfte schon so mancher deswegen sein Leben lassen, also lass es lieber!“ Bitte was? Leben lassen? Wo bin ich hier, verdammt nochmal, gelandet? Meine Beine zittern sofort stärker, weshalb ich mich an dem Kerl neben mir festkralle und mich regelrecht schon aufrecht ziehe, da meine Beine mich einfach nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher