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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer
Autoren: J.R. Ward
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ist.«
    »Nein«, befahl Wrath. »Wir setzen uns sofort an den Tisch.«
    Fritz schien irritiert, erkannte dann aber offensichtlich Wraths Gefühlslage.
    »Wie Ihr wünscht, Herr. Sofort.« Der Butler verschwand so rasch, als würde es in der Küche brennen.
    Wrath starrte Beth unverwandt an.
    Sie machte einen Schritt zurück. Wahrscheinlich wegen seines wütenden Blicks.
    »Du siehst … anders aus«, sagte sie. »In diesen Sachen.«
    »Falls du glaubst, sie hätten mich gezähmt, dann täuschst du dich.«
    »Tu ich nicht.«
    »Gut. Dann bringen wir das jetzt hinter uns.«

    Wrath ging ins Esszimmer. Sie würde ihm schon nachkommen, wenn sie wollte. Und wenn nicht? Verflucht, dann wäre es vermutlich für alle Beteiligten besser. Er hatte es sowieso nicht eilig, am Tisch festzusitzen.
    Beth sah Wrath nach. Er schlenderte in den Salon, als gäbe er einen Dreck darauf, ob sie mit ihm essen würde oder nicht.
    Hätte sie nicht selbst schon Bedenken gegen diesen Plan gehabt, wäre sie zutiefst gekränkt gewesen. Er hatte sie zum Essen eingeladen. Warum war er dann jetzt so miserabel gelaunt, als sie auftauchte? Sie war in Versuchung, sich einfach wieder aus dem Staub zu machen.
    Doch sie folgte ihm ins Esszimmer, weil sie das Gefühl hatte, keine Wahl zu besitzen. Es gab so viele Dinge, die sie erfahren wollte, Dinge, die nur er ihr erklären konnte.
    Obwohl sie – Gott war ihr Zeuge – diese Informationen liebend gern von jemand anderem bekommen hätte.
    Als sie hinter ihm herlief, konzentrierte sie sich auf seinen Hinterkopf und versuchte, seinen kraftvollen Gang zu ignorieren. Sie scheiterte kläglich. Er bewegte sich einfach zu perfekt. Bei jedem Aufsetzen seiner Ferse verlagerten sich seine Schultern unter dem teuren Jackett, um den Schub der Beine auszugleichen. Seine Arme schwangen zwar entspannt an seiner Seite, aber sie wusste, dass seine Oberschenkel sich bei jedem Schritt anspannten. Sie stellte ihn sich nackt vor, das Spiel seiner Muskeln unter der Haut.
    Butchs Stimme ertönte in ihrem Kopf. Einem Mann wie diesem liegt das Töten im Blut. Es liegt in seiner Natur.
    Und doch hatte Wrath sie letzte Nacht weggeschickt, als er eine Gefahr für sie dargestellt hatte.
    Es hatte einfach keinen Zweck, diese Widersprüche miteinander vereinen zu wollen. Genauso gut hätte sie versuchen können, die Zukunft aus Kaffeesatz zu lesen. Sie
musste sich einfach auf ihre Intuition verlassen, und die sagte ihr, dass Wrath momentan die einzige Unterstützung war, die sie hatte.
    Als sie ins Esszimmer trat, versetzte sie der wunderschön gedeckte Tisch in Erstaunen. In der Mitte standen Blumen, weiße Nachthyazinthen und Orchideen. Elfenbeinfarbene Kerzen brannten in silbernen Leuchtern zwischen schimmerndem Porzellan und kostbarem Besteck.
    Wrath kam um den Tisch und zog einen Stuhl für sie heraus. Er ragte über dem Stuhl auf, während er wartete, bis sie sich setzte.
    Gott, er sah wirklich fantastisch aus in diesem Anzug. Der offene Hemdkragen gab seinen Hals frei, und durch die schwarze Seide wirkte seine Haut leicht getönt. Schade eigentlich, dass er so stinksauer war. Sein Gesichtsausdruck war unnahbar, und das zurückgebundene Haar betonte noch das aggressiv vorgestreckte Kinn.
    Etwas hatte ihn geärgert. Und zwar ernsthaft.
    Da hab ich mir ja genau den richtigen ausgesucht, dachte sie. Ein Vampir mit dem Gemüt eines Amokläufers.
    Vorsichtig kam sie näher. Als er den Stuhl für sie zurechtschob, hätte sie schwören können, dass er sich heruntergebeugt und den Duft ihrer Haare eingeatmet hatte.
    »Warum kommst du so spät?«, wollte er wissen, als er sich selbst ans Kopfende des Tisches setzte. Als sie keine Antwort gab, zog er eine Augenbraue hoch, ein schwarzer Bogen über dem Rand der Sonnenbrille. »Musste Fritz dich überreden mitzukommen?«
    Um ihre Hände zu beschäftigen, faltete sie die Serviette auf und legte sie sich auf den Schoß. »Damit hatte es nichts zu tun.«
    »Womit dann?«
    »Butch ist uns gefolgt. Wir mussten ihn erst abschütteln. «

    Sie spürte, wie es um Wrath herum dunkler wurde, als ob sein Zorn das Licht aus der Luft saugen würde.
    Fritz kam mit zwei kleinen Salattellern herein und stellte sie vor ihnen ab. »Darf ich Euch Wein eingießen?«
    Wrath nickte.
    Als der Butler sich wieder entfernt hatte, nahm Beth die schwere Silbergabel auf und zwang sich zum Essen.
    »Warum hast du jetzt Angst vor mir?« Wraths Stimme klang süffisant, als langweile ihn ihre Furcht.
    Sie stocherte in
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