Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
ist dass wir Blut trinken und nicht in die Sonne dürfen. Alles andere ist totaler Quatsch, erfunden, um uns auszugrenzen und die Angst der Massen zu schüren. Oder diese Geschichten werden benutzt, um eine geheimnisvolle Parallelwelt für gelangweilte Menschen zu schaffen, die glauben, die dunkle Seite wäre ein amüsanter Ort. Auch nicht besser.«
    »Aber du jagst uns eigentlich nicht, richtig?«
    »Nicht dieses Wort. Nicht wir und uns, Beth. Sie. Du bist nur zur Hälfte Mensch, und bald wirst du überhaupt kein Mensch mehr sein.« Er zögerte. »Und nein, ich jage sie
nicht. Aber wenn sie mir in die Quere kommen, haben sie ein ernsthaftes Problem.«
    Sie dachte über das nach, was er ihr eben erzählt hatte. Krampfhaft versuchte sie, die Panik in den Griff zu bekommen, die sie jedes Mal beim Gedanken an diese angeblich bevorstehende Wandlung beschlich.
    »Als du so auf Butch losgegangen bist … Er ist doch sicher nicht so ein … was auch immer, Lesser.«
    »Er hat versucht, mich von dir fernzuhalten.« Wraths Kinn spannte sich an. »Ich werde jeden aus dem Weg räumen, der das versucht. Und ob er jetzt dein Liebhaber ist oder nicht, wenn er es noch mal versucht, dann –«
    »Du hast mir versprochen, ihn nicht zu töten.«
    »Ich lasse ihn schon am Leben. Aber ich werde ihn sicherlich nicht mit Samthandschuhen anfassen.«
    Vielleicht sollte sie Ironman einen dezenten Wink geben, dachte sie.
    »Warum isst du nichts?«, fragte Wrath. »Du brauchst Nahrung. «
    Sie sah auf den Teller. Essen? Ihr Leben war plötzlich zu einem Stephen-King-Roman mutiert, und er machte sich Sorgen um ihren Appetit?
    »Iss.« Er deutete mit dem Kopf auf ihren Suppenteller. »Du musst für deine Transition so kräftig wie möglich sein.«
    Beth nahm den Löffel in die Hand, damit er sie endlich in Ruhe ließ. Die Suppe schmeckte wie Klebstoff, obwohl sie sicher perfekt zubereitet und gewürzt war.
    »Du bist jetzt auch bewaffnet, oder?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Legst du deine Waffen jemals ab?«
    »Nein.«
    »Aber als wir …« Sie schloss den Mund, bevor die Worte uns geliebt haben herauskommen konnten.

    Er beugte sich vor. »Ich habe immer eine Waffe in Reichweite. Auch wenn ich dich nehme.«
    Beth schluckte. Heiße Fantasien stritten in ihrem Kopf gegen den grauenhaften Gedanken an, dass er entweder paranoid war, oder das Böse wahrhaftig immer nah war.
    Und verdammt, dachte sie. Wrath war vieles, aber ganz sicher nicht der hysterische Typ.
    Ein langes Schweigen senkte sich über den Raum, bis Fritz die Suppenteller abräumte und das Lamm servierte. Sie bemerkte, dass Wraths Fleisch in mundgerechte Stücke geschnitten worden war. Seltsam, dachte sie.
    »Nach dem Essen möchte ich dir etwas zeigen.« Er brauchte zwei Anläufe, bevor er mit seiner Gabel ein Stück Fleisch aufgespießt hatte.
    Da fiel ihr erst auf, dass er sich gar nicht die Mühe machte, auf seinen Teller zu sehen. Sein Blick war auf das Ende des Tisches gerichtet.
    Ein kalter Schauer durchfuhr sie. Etwas stimmte hier nicht.
    Eingehend musterte sie die Sonnenbrille.
    Sie erinnerte sich, wie er in der ersten Nacht ihr Gesicht mit den Fingerspitzen abgetastet hatte, als hätte er versucht, sich ein Bild von ihr zu machen. Und dann wurde ihr bewusst, dass er immer diese Brille trug, als wollte er nicht nur das Licht dämpfen, sondern seine Augen verbergen.
    »Wrath?«, fragte sie leise.
    Er griff nach seinem Weinglas, die Finger krümmten sich erst, als seine Handfläche das Kristall berührte.
    »Was?« Er hob das Glas an die Lippen, stellte es dann aber wieder ab. »Fritz? Wir brauchen roten.«
    »Steht bereit, Herr.« Fritz kam mit einer anderen Flasche an. »Herrin?«
    »O ja, vielen Dank.«

    Als die Tür zur Küche wieder zuschlug, sagte Wrath: »Wolltest du mich noch was anderes fragen?«
    Sie räusperte sich. Wahrscheinlich überinterpretierte sie das Ganze. Sie wollte unbedingt eine Schwäche an ihm finden, und deshalb redete sie sich ein, er wäre blind.
    Wenn sie klug wäre, würde sie einfach schnell ihren Fragenkatalog abspulen. Und dann nach Hause fahren.
    »Beth?«
    »Ja … also, äh, stimmt es, dass du tagsüber nicht rausgehen kannst?«
    »Vampire mögen kein Sonnenlicht.«
    »Was würde passieren?«
    »Bei Kontakt mit Sonnenlicht? Verbrennungen zweiten und dritten Grades sofort. Kurze Zeit später geht man in Flammen auf. Mit der Sonne ist nicht zu spaßen.«
    »Aber ich kann jetzt rausgehen.«
    »Du hast deine Wandlung noch nicht hinter dir. Aber wer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher