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Bittersueßes Hoffen

Bittersueßes Hoffen

Titel: Bittersueßes Hoffen
Autoren: Sandra Marton
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gesagt, als Faith früher am Morgen Peter zu ihr gebracht hatte.
    Faith hatte sie erschrocken angesehen, und Anne hatte gelächelt.
    "Ich kann erkennen, dass Sie irgendein Problem haben. Mit Ihrem Exmann?
    Will er Ihnen Peter wegnehmen?"
    "So ungefähr", hatte Faith gemurmelt. Was sonst hätte sie sagen können? Dass sie noch verheiratet waren? Dass er skrupellos war und sie als herzlose Intrigantin verurteilt hatte und sie so dumm war, nachts manchmal zu weinen, weil sie ihn immer noch liebte?
    "Hör auf damit", befahl sie sich energisch und ging zur Tür. Was lag dort unter dem Tisch? Das kleine Plastikauto, das Peters neuester Stolz war. Sie bückte sich, hob es auf und steckte es in die Jackentasche. Es war an diesem Morgen aus dem Cornflakeskarton gefallen, und Peter hatte es Jimmy und Joey zeigen wollen. Sie würde es auf dem Weg nach draußen bei Anne abgeben.
    In diesem Moment klingelte es. Peter, dachte Faith lächelnd. Er hatte gemerkt, dass er das Auto vergessen hatte. "Schatz", sagte sie, als sie öffnete, "ich wollte dir gerade ..." Brian stand vor der Tür. Faith schrie auf vor Schreck und versuchte, die Tür zuzuschlagen. Damit musste er gerechnet haben, denn er rammte die Schulter dagegen, kam herein und schloss die Tür hinter sich.
    "Hallo, Faith."
    Ihr schlimmster Albtraum war wahr geworden. "Wie hast du uns gefunden?"
    "Du hast eine Spur hinterlassen wie ein Elefant in einem Porzellanladen."
    Brian blickte sich in dem Zimmer mit dem abbröckelnden Putz und den durchgesessenen Möbeln um. "Nette Wohnung habt ihr hier."
    "Raus", sagte Faith zittrig. "Oder ich rufe die Polizei."
    Brian zog die Augenbrauen hoch. "Nur zu. Was wirst du den Beamten sagen?
    Dass du keine Lust hast, ein zivilisiertes Gespräch mit deinem Ehemann zu führen?"
    Wenn nur Peter nicht zurückkam! "Was willst du, Brian?"
    Dich, dachte er, sprach es jedoch nicht aus. Er hatte das Gefühl, dass sie noch nicht bereit war, das zu hören. Vielleicht würde sie es niemals sein. Ihm tat das Herz weh, als er sie betrachtete. Sie hatte das Kostüm an, das sie in Jergens Kanzlei getragen hatte, aber es hing jetzt lose an ihr herab. Sie hatte abgenommen, sie sah erschöpft aus, und er hatte die Schuld. Alles war seine Schuld. Er hatte das eine Gute in seinem Leben kaputtgemacht, nicht ein-, sondern zweimal. "Wo ist Peter?"
    "Er ist nicht hier. Und du wirst ihn nicht finden. Ich ... ich habe ihn an einen sicheren Ort gebracht."
    Brian seufzte. "Das ist ganz gut so. Wir müssen reden."
    "Ich habe dir nichts zu sagen."
    Er nickte. "Ich weiß. Aber ich habe dir etwas zu sagen."
    "Das interessiert mich nicht."
    "Faith."
    "Nein. Ich werde dir nicht zuhören. Nie wieder!“
    "Ich habe das verdient."
    "O bitte. Versuch nicht, demütig zu sein. Es passt nicht zu dir, und es wird nicht funktionieren."
    "Ich habe Jessie besucht."
    Faith sah Brian ungläubig an. "Teds Jessie?"
    "Ich habe einen an Jessie adressierten Brief in Teds Unterlagen gefunden.
    Deshalb habe ich beschlossen ... " Brian räusperte sich. Verdammt, er trug das schon fast eine Woche mit sich herum, und noch immer konnte er es nicht rundheraus sagen.
    „Faith? Jessie ist ... Jessie ist keine Frau."
    Seine Stimme klang so gequält, dass Faith' Ärger verschwand. "Ja, ich weiß.
    Ted hat mich niemals angelogen."
    "Mein Bruder war schwul", brachte Brian mühsam heraus.
    "Ja", sagte sie sanft.
    "Warum hat er es mir verheimlicht? Hat er geglaubt, ich würde ihn nicht mehr lieben? Verdammt, er war mein Bruder!"
    "Du warst sein Held, und er hatte Angst, dich zu enttäuschen. Er hat versucht, Frauen zu mögen, aber er konnte einfach nicht. Dein Bruder hat mir alles erzählt und mich versprechen lassen, dass ich es dir niemals verraten würde."
    "Und du hast dein Versprechen gehalten, sogar nach den schrecklichen Dingen, die ich über dich gesagt habe."
    "Ich habe Ted mein Wort gegeben", erwiderte Faith. "Ich habe ihn geliebt. Er war der Bruder, den ich niemals gehabt hatte, der beste Freund, den ich mir immer gewünscht hatte. Ich hätte niemals irgendetwas getan, was ihm schadet."
    "Da waren Briefe von Jessie an Ted und von Ted an Jessie. Sie klangen wie Liebesbriefe." Brian lachte verzweifelt auf. "Verdammt, es waren Liebesbriefe.
    Woher hätte ich wissen können, dass sie von ... ? Faith, ich hatte Unrecht. Ich erwarte nicht von dir, dass du mir verzeihst, aber... " Er zögerte. War es zu spät?
    Sie hörte ihm zu, sah ihn jedoch nicht so an, wie sie es einmal getan hatte, als würde er
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