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Bittersueßes Hoffen

Bittersueßes Hoffen

Titel: Bittersueßes Hoffen
Autoren: Sandra Marton
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sie beide gleiten lassen und ihn berührt. Er hätte nicht aufhören können, um keinen Preis.
    Verdammt, dachte Brian und stand auf. Sollte Faith schlafen. Ganz gleich, was sie gesagt hatte, sie war beim letzten Mal empfindlich gewesen. Und noch immer so eng, er hatte fast vergessen können, dass sie die Nächte in den vergangenen neun Jahren in den Armen eines anderen Mannes verbracht hatte.
    Nur dass sie es nicht getan hatte. Jergen hatte behauptet, sie habe Ted nicht in ihr Bett gelassen und er habe Trost bei einer Frau in Atlanta suchen müssen.
    Brian runzelte die Stirn. Was war mit ihm los? Er wollte in dieser Nacht nicht an die Beziehung zwischen seinem Bruder und Faith denken.
    Brian zog eine Trainingshose an und ging nach unten in sein Arbeitszimmer.
    Was auch immer sich zwischen Faith und Ted abgespielt hatte, war ihre Sache gewesen. Außerdem hatte Jergen wahrscheinlich übertrieben. Jeder in der Stadt, einschließlich des Anwalts, hatte sicher hart über Faith Davenport geurteilt und vielleicht sogar die Tatsachen ausgeschmückt.
    Faith hatte zu ihm gesagt, sie habe Ted geliebt. Er glaubte ihr. Brian setzte sich an den Schreibtisch und öffnete den Aktenkoffer, den er aus Liberty mitgebracht hatte. Er hatte sich schon einige Sachen flüchtig angesehen und nichts Wichtiges gefunden, aber er musste die Papiere durchgehen, bevor er sie wegwerfen konnte. Damit kann ich die Stunden herumbringen, dachte er und kippte den Inhalt des Aktenkoffers auf den Schreibtisch. Das war besser, als sich mitten in der Nacht von finsteren Gedanken quälen zu lassen. Ja, Faith hatte Ted geheiratet. Und ja, sie hatte ein Kind von ihm bekommen. Okay. Sie sich in den Armen seines Bruders vorzustellen war fies. Oder schwanger von ihm ...
    "Verdammt", sagte Brian. Genug davon. Er begann, die Papiere durchzusehen.
    Eine Klempnerrechnung. Ein Kostenvoranschlag für ein neues Dach. Eine vergessene Einkaufsliste. Ein Brief vom Gärtner, der vorschlug, die Rosenbüsche zu versetzen. Das war alles, was von Ted übrig war. Rechnungen, Einkaufslisten, Quittungen ... Was war das? Brian runzelte die Stirn.
    Teddy, mein Schatz. Ich vermisse Dich schrecklich. Ich hasse es, so zu leben, Dich nur einmal im Monat zu sehen und gestohlene Momente mit Dir zu teilen.
    Brians Blick fiel auf das Ende der Seite. „Jessie" stand dort in der schnörkeligen, femininen Handschrift. Er las nicht weiter und sah starr die Wand an. Jergen hatte gesagt, Ted habe eine Geliebte in Atlanta gehabt und eine Woche im Monat dort verbracht.
    Na und? Brian zerknüllte den Brief, warf ihn in den Papierkorb und ging schnell die Papiere durch. Er würde nicht über Ted oder diese Jessie zu Gericht sitzen. Oder über Faith, die gesagt hatte, sie habe seinen Bruder geliebt ... Er hielt den Atem an. Noch ein Brief von Jessie. Lies ihn nicht, befahl er sich, aber er konnte sich nicht davon abhalten.
    Jeder hat ein Recht auf Glück, Teddy, und auf Liebe. Ich bete Dich an, und ich weiß, dass Du mich auch liebst, aber wir sind getrennt, weil Du unbedingt an einer Scheinehe festhalten willst.
    Brian presste die Lippen zusammen. Er gab sich nicht mehr den Anschein, Quittungen und Rechnungen anzusehen, sondern suchte nach weiteren Briefen von Jessie. Und er fand noch mehr.
    Ist Dir jemals der Gedanke gekommen, dass sie Dich benutzt hat? Ich weiß, Du willst das nicht hören, Teddy, weil Du Dich für das Kind verantwortlich fühlst, aber bitte denk über das nach, was ich sage. Sie teilt nicht ihr Leben mit Dir, sie will nichts über den wahren Menschen in Dir wissen. Wie kannst Du so existieren? Wie kannst Du mit einer Lüge leben?
    Tränen traten Brian in die Augen. Teds geheimes Leben wurde vor ihm ausgebreitet, die Leere, die fehlende Liebe. Er wollte nicht mehr lesen, nicht mehr wissen.
    Und dann fand er einen Umschlag. Er erkannte die Handschrift seines Bruders, der die Adresse geschrieben, den Umschlag aber dann nicht zugeklebt und abgeschickt hatte. Brian zog ein Blatt Papier heraus und faltete es auseinander.
    Du hast mich gefragt, ob Faith und ich irgendeine Zuneigung füreinander empfinden. Ich weiß, was Du denkst, Jessie, dass ein Mann manchmal hin und her gerissen sein kann, aber so ist es nicht. Ich wünschte, es wäre so. Wie viel einfacher wäre mein Leben, wenn Deine Anschuldigungen stimmen würden.
    Wenn Faith mich lieben und das Bett mit mir teilen würde. Doch sie tut es nicht.
    Sie ist schwanger geworden, und ich habe sie geheiratet. Ich werde ihr gegenüber
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