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Bittersueßes Hoffen

Bittersueßes Hoffen

Titel: Bittersueßes Hoffen
Autoren: Sandra Marton
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Faith unschuldig war. Zum ersten Mal war es ihm wichtiger, einfach mit einem Mädchen zusammen zu sein. Man konnte gut mit Faith reden, sie war anständig und sanft und betrachtete ihn nicht als den berühmten bösen Jungen der Stadt. Er war nur Brian Cameron, und sie erkannte Eigenschaften in ihm, von denen er selbst nichts gewusst hatte. Gute Eigenschaften. Das war eine neue Erfahrung.
    Er lachte, als sie zu ihm sagte, er sei intelligent. Aber er begann zu büffeln, und plötzlich bestand er seine Prüfungen mit Eins. Schule wurde interessant. Er fing an, jeden Tag dort aufzukreuzen. Dann fragte Faith, auf welchem College er studieren wolle, und er blickte sie verständnislos an. Er plante nicht, aufs College zu gehen, doch sie hielt hartnäckig an dem Thema fest, und so führte er schließlich ein Gespräch mit dem Berufsberater. Wie sich herausstellte, konnte er mit seinen verbesserten Zensuren und seinem Talent als Footballspieler vielleicht ein Stipendium bekommen. Das brauchte er, weil sein Vater auf keinen Fall die Rechnung bezahlen würde.
    Faith änderte sein Leben, und Brian liebte es. Er liebte sie. Er wollte es ihr sagen und sie bitten, fest mit ihm zu gehen, doch bevor er das tun konnte, hatte er eine unangenehme Pflicht zu erfüllen.
    Er hatte eine Beziehung. Nicht zu einem Mädchen, sondern zu einer Frau. Sie war nicht die erste Hausfrau in Liberty, die ihn zu verführen versucht hatte, aber die erste, der es gelungen war. Ihr Name war Jeanine. Sie war die junge, sexy, gelangweilte Ehefrau von Edward Francke, einem Mann mittleren Alters, der die Hälfte der Geschäfte und die meisten Politiker der Stadt besaß.
    Sie war Brian aufgefallen. Jedem männlichen Einwohner Libertys über zehn Jahre war sie aufgefallen. Eines Tages hatte seine alte Harley auf der Straße zum Windham Lake aufgegeben. Er zog sein Hemd aus und machte sich an die Arbeit. Jeanine hielt neben ihm am Straßenrand. Brian bemerkte das Auto und die Frau, achtete jedoch nicht groß darauf, weil er unbedingt das Motorrad wieder in Gang bringen wollte.
    Jeanine sagte Hallo. Brian sagte Hallo. Nach zwei oder drei Minuten stieg sie aus.
    "Kennst du dich gut mit Maschinen aus?" fragte sie.
    Er zuckte die Schultern. "Gut genug, um ein bisschen mit ihnen herumzuspielen. "
    Sie lachte. "Wie würde es dir gefallen, mit meiner herumzuspielen?"
    Jetzt sah Brian auf und ließ den Blick langsam von ihren langen nackten Beinen bis zu ihrem Gesicht gleiten. Sie hatte sich aufreizend die Lippen befeuchtet, und er hatte gewusst, welche Maschine sie meinte.
    Als er Faith kennen lernte, hatte er schon seit zwei Monaten Sex mit Jeanine.
    Jeden Freitagnachmittag, wenn ihr Mann drüben im nächsten Landkreis Golf spielte, fuhr Brian zum Haus der Franckes am See und schlief mit ihr, bis sie beide erschöpft waren. Es hatte niemals so viel Spaß gemacht, wie er gehofft hatte, und nachdem er Faith getroffen hatte, hörte er einfach auf damit. Er glaubte, Jeanine würde kapieren, dass es aus war.
    Er wollte nur noch mit Faith zusammen sein, selbst wenn es bedeutete, auf Sex zu verzichten. Was er tat, weil Faith noch unschuldig war. Die letzten beiden Dates waren allerdings ziemlich leidenschaftlich geworden. Er hatte ihre Brüste berührt, sie hatte gestöhnt und seine Hand zu ihrem Bauch geführt, aber er hatte die süße Einladung nicht angenommen. Faith war nicht so. Mit ihr sollte man nicht gleichgültig schlafen. Er würde warten, bis er mit der Schule fertig war und einen Job hatte ... Bis er ihr einen Ring kaufen, niederknien und ihr einen Heiratsantrag machen konnte.
    Und dann kam das Wochenende, an dem alles kaputtging. Am Nachmittag vor dem Abschlussball der High School rief Jeanine an. Die Haushälterin warf ihm einen seltsamen Blick zu, als sie ihm mitteilte, da sei ein Anruf für ihn. Brian wusste, warum, sobald er diese heisere, erotische Stimme hörte. Sie müsse ihn sehen, sagte Jeanine. Es sei dringend. Sie klang durchgedreht, deshalb stieg er auf die Harley und fuhr zum Haus der Franckes. Wochenlang habe sie ihn nicht gesehen, klagte sie. Wo, zum Teufel, sei er gewesen? So behutsam, wie er konnte, erklärte er ihr, zwischen ihnen sei es aus. Sie nahm es nicht gut auf. Erst schmollte sie, dann tobte sie. Schließlich drohte sie ihm.
    "Niemand verlässt mich, Brian Cameron", schrie sie, als er wegfuhr. "Es ist aus, wenn ich sage, dass es aus ist. Du kannst nicht einfach alles tun, was du willst, und ungestraft davonkommen! "
    Sein Vater, seine
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