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Bittersueßes Hoffen

Bittersueßes Hoffen

Titel: Bittersueßes Hoffen
Autoren: Sandra Marton
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beiden Männer starr an. Wie konnte er die Wahrheit sagen, ohne Faith in die Sache hineinzuziehen? Alle in der Stadt würden darüber reden und Geschichten erfinden, die sich wie ein Lauffeuer verbreiten und dabei immer abenteuerlicher werden würden. Und er ertrug nicht einmal den Gedanken daran, dass der Sheriff zu Faith gehen würde, um sich bestätigen zu lassen, Ws er gesagt hatte. Faith' Vater war ein bösartiger Säufer. Nur der Himmel wusste, was er tun würde, wenn ein Polizist bei ihm aufkreuzte, um seine Tochter zu vernehmen.
    "Antworte! " befahl Isaiah.
    "Ich habe es nicht getan."
    "Kannst du das beweisen?"
    Brian blickte den Sheriff an. "Ich kann Ihnen nur mein Wort geben."
    Sein Vater lachte. "Dein Wort ist ebenso nutzlos, wie du es bist. Warum habe ich zwei Söhne bekommen, wenn einer davon keinen Pfifferling wert ist?"
    Brian sah Ted hinter dem Sheriff stehen. "Ich habe es nicht getan", wiederholte er.
    "Das weiß ich", erwiderte Ted, aber das spielte keine Rolle.
    Francke hatte zum Sheriff gesagt, er würde keine Anzeige erstatten, wenn man ihm den Schaden bezahlen würde. Der Sheriff meinte, nichts würde besser werden, wenn er Brian einsperrte. Isaiah war es gleichgültig, was mit seinem Sohn passierte. "Du bist nicht mehr mein Sohn", sagte er kalt. "Ich will dich nicht mehr in meinem Haus haben."
    Brian wollte protestieren. Nicht dagegen, dass er aus dem Haus geworfen wurde, sondern dagegen, für schuldig befunden zu werden. Aber wie könnte er?
    Niemand würde auf ihn hören. Am Mittag würde die Geschichte schon in der ganzen Stadt herum sein. Er würde ein Paria sein. Zu schnell mit dem Motorrad zu fahren, die Schule zu schwänzen oder zu viel zu trinken war eine Sache. In ein Haus einzubrechen und es zu verwüsten war etwas anderes.
    Er musste die Stadt verlassen und durfte erst zurückkehren, wenn er bedeutender geworden war als die Lügen, die Jeanine Francke fabriziert hatte.
    Dann konnte er seinen Anklägern eintrichtern, dass die Behauptungen falsch waren, und Anspruch auf Faith erheben. Das war der einzige Ausweg aus dem Schlamassel. Er würde zu ihr gehen, ihr erzählen, was passiert war, und schwören, dass er eines Tages zurückkommen und sie holen würde ...
    Aber wenn er jetzt auf dem Wohnwagenplatz auftauchte, würde er Faith in die Geschichte hineinziehen. Seine süße, unschuldige Faith würde darauf bestehen, sofort zu seinem Vater und dem Sheriff zu laufen, um ihn zu verteidigen. Und sie wäre ruiniert. Genau das wollte er doch unbedingt vermeiden.
    Er konnte seine Liebe zu ihr nur beweisen, indem er sie verließ und nicht zurückblickte. Sie hatte sowieso einen Besseren verdient. Der Traum war vorbei.
    „Ich will, dass du verschwindest, Junge." Isaiah verschränkte die Arme. "Du hast zehn Minuten, um zu packen."
    Brian stopfte Jeans und TShirts in einen alten Rucksack. Als er fertig war, hielt ihm Isaiah einen Hundertdollarschein hin. Brian nahm ihn, riss ihn durch und warf ihn seinem Vater vor die Füße, dann ging er nach draußen, stieg auf die Harley und brachte den Motor auf Touren.
    "Warte!" Ted kam die Treppe heruntergerannt.
    Brian wollte gerade losfahren. "Pass auf Faith auf."
    „Was soll ich ihr sagen?"
    Dass ich sie liebe und immer lieben werde, dachte Brian. "Nichts. Hast du gehört, Teddy? Pass auf sie auf. Überzeug dich davon, dass sie okay ist. Und erzähl ihr nicht, was passiert ist."
    "Sie wird fragen."
    "Lass sie glauben, ich hätte es hier satt bekommen und sei fortgegangen. Es ist besser, wenn ich einfach aus ihrem Leben verschwinde."
    "Nein. Brian, bitte..."
    "Schwör es!"
    Ted seufzte. „Ja, in Ordnung. Aber wohin willst du? Wovon willst du leben?
    Brian ... "
    Er kuppelte ein und brauste die Auffahrt hinunter.
    Zwei Jahre später hatte sich Brian durch Georgia bis nach Corpus Christi gearbeitet und dann auf einem Öltanker bis nach Kuwait. Er war erwachsen geworden. Er hatte aufgehört, so draufgängerisch zu sein, und er war nicht mehr so verbittert. Immer öfter dachte er daran, nach Hause zu fahren, Ted wieder zu sehen und sich vielleicht sogar mit seinem Vater zu versöhnen. Vor allem dachte er daran, Anspruch auf Faith zu erheben und auf das Leben, das sie gemeinsam haben konnten. Er war dabei, seine Rückkehr zu planen, als ein Brief von Ted eintraf. Der Umschlag war schmutzig und eingerissen. Brian hatte sich noch einmal aus Corpus Christi bei seinem Bruder gemeldet, und der Brief war ihm offensichtlich von dort aus um die halbe Welt
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