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Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Titel: Bis du stirbst: Thriller (German Edition)
Autoren: Michael Robotham
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zwischen die Griffe, um etwas Zeit zu schinden.
    Auf dem Boden liegt eine Art Gas- oder Treibstoffbehälter. Er schiebt ihn gegen die Tür, und sie rennen weiter.
    Eine Kugel hinterlässt einen weißen Streifen an der Mauer über seinem Kopf. Jemand feuert durch die verbarrikadierte Tür und versucht, sie mit der Schulter aufzustoßen. Die Scharniere geben nach. Sami schiebt Nadia vor sich her. Er dreht sich um, schwenkt sich auf ein Knie, setzt sich mit einer Hinterbacke auf seinen Absatz und hält die Beretta in beiden Händen. Er zielt auf den Behälter und drückt ab. In Sekundenschnelle leert er den Ladestreifen mit ohrenbetäubendem Dröhnen. Seine Hände sind taub vom Rückschlag.
    Die Explosion ist ein Ausbruch weißblauer Flammen, die nach außen wogen, als ob die Luft selbst in Flammen stünde. Männer schreien. Einer von ihnen rennt durch das Feuer, hebt sich vor dem Feuerball ab. Seine Kleider rauchen. Er stolpert von einer Seite zur anderen, fällt zu Boden.
    Sami versucht es weiter an Türen, sucht einen Ausgang. Sie sind eingeschlossen. In der Falle. Er biegt nach rechts ab, rennt einen anderen Korridor entlang, zieht Nadia mit sich. Sie erreichen ein weiteres Treppenhaus. Das Gewehrfeuer unten wird sporadischer.
    Sami hat keinen Plan. Er sucht keinen bestimmten Ausgang, kein bestimmtes Tor. Er rennt einfach nur.
    Ein großes Fenster füllt sich mit einem Blitz und wird wieder dunkel. Sami sieht nach unten. Der Boden ist frei. In einiger Entfernung kann er eine Grünfläche sehen und Bäume, zwischen denen Scheinwerfer aufleuchten. Wenn er dort hinkommen könnte, dann könnte er ein Auto anhalten. Nadia in ein Krankenhaus bringen.
    Sie ist auf die Stufen gesunken, lehnt ihren Kopf gegen das Geländer.
    Sami nimmt eine Matratze in beide Arme.
    »Komm, wir springen.«
    »Ich kann nicht, Sami, es tut mir leid.«
    »Oh doch, du kannst.«
    »Nein.«
    Sami schreit sie an: »Hör zu, Prinzessin, reiß dich zusammen. Ich weiß, sie haben dir schreckliche Dinge angetan. Ich weiß, dass es wehtut. Aber wir geben nicht auf.« Wie ein Feuerwehrmann wirft er sie sich über die Schulter, ignoriert den Schmerz in seiner Brust.
    Die Matratze in beiden Armen rennt er gegen das Fenster, zertrümmert die Scheibe. Sie landen gemeinsam und rollen von der Matratze auf den Rücken auf den schlammigen Untergrund. Atemlos. Orientierungslos.
    Es bleibt keine Zeit für eine Bestandsaufnahme. Sami greift wieder nach Nadia und zieht sie in die Dornenbüsche. Als er sich herumdreht, erhascht er einen Blick auf jemanden, der ihnen durch das zerbrochene Fenster nachschaut. Sie werden die Treppen hinuntergehen und eine Tür finden müssen.
    Nadias Körper ist schlaff geworden. Ein Blitz enthüllt Blut auf ihren Lippen und hinter ihr einen Maschendrahtzaun und ein Tor.

64
    Ruiz nimmt zwei Stufen auf einmal, tritt Flaschen und Schutt beiseite. Das Gewehrfeuer hat aufgehört, aber er kann aus entfernten Winkeln des Krankenhauses Rufe hören.
    Oben waren zwei Leichen, eine in der Nähe des Haupteingangs und eine zweite im Korridor. Sie waren beide schwarz gekleidet. Bewaffnet. Einem hat er eine Pistole abgenommen, er war nicht in der Lage, sich zu widersetzen.
    Ruiz hält an. Lauscht. Ein leises Stöhnen dringt durch das Grollen des Donners. Er geht nach links. Über dem Röntgenraum warnen Schilder vor Strahlung und unbefugtem Betreten. Die Doppeltüren sind zersplittert und blutverschmiert.
    Er hebt seinen Fuß und tritt sie auf. Eine Leiche liegt in einer dunklen Lache, die aussieht wie Altöl und riecht wie der Tod. Ray junior – in den Hals getroffen von einem Hochgeschwindigkeitsgeschoss; sofort tot.
    Ruiz sucht den Raum ab und bemerkt eine verschmierte Blutspur, die hinter einem Schirm verschwindet, der dazu diente, den Radiologen während des Röntgens vor Strahlung zu schützen.
    Rasselnder Atem kommt von der anderen Seite; jemand mit Schmerzen, der versucht, keinen Lärm zu machen. Während er sich nach rechts bewegt, benutzt Ruiz die Roboterarme des Apparates als Deckung, duckt sich und schaut um den bettgroßen Sockel unter der Röntgenkamera herum.
    Bones McGee hebt den Kopf vom Gewehr, das auf die andere Seite des Schirms zeigt. Eine Frage formt sich in seinen Augen.
    »Ich sehe, du versuchst immer noch, es ins olympische Schützenteam zu schaffen, Bones. Du bist ein bisschen spät dran, die Londoner Spiele sind vorbei.«
    Ruiz nimmt den Tatort schnell auf. Bones hat ein Hochgeschwindigkeitsgewehr. Er hat außerdem ein
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