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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet
Autoren: Jennifer Apodaca
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ein richtiger Freak.«
    »Wie ist er an Ihre Computerdateien gekommen? Gab es einen Einbruch? Haben Sie den gemeldet?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir sind eigentlich nie dahinter gekommen, wie es passiert ist. Ich kann nicht einmal mit Sicherheit sagen, dass es wirklich Fayes Exmann war. Nur, dass die Dateien verändert wurden. Wir haben sie wieder in Ordnung gebracht und hatten danach keine Probleme mehr. Also beließen wir es dabei.«
    »Okay.« Detective Vance tippte mit dem Stift auf den Notizblock und schenkte mir seine volle Aufmerksamkeit.
    »Ich brauche die Namen und Adressen der Männer, mit denen sich Ms. Miller getroffen hat, alles über ihre Dateien, die verändert wurden, und alle Informationen, die Sie über Fayes Exmann haben. Ich komme in Ihrem Büro vorbei, sobald ich hier fertig bin.«
    Ich dachte kurz an meine Verpflichtungen gegenüber Faye und meinen Kunden. Faye war tot, aber die Männer, mit denen sie sich getroffen hatte, lebten. War ich ihnen nicht zur Vertraulichkeit verpflichtet?

    Vance lehnte sich über den Tisch, seine hellbraunen Augen fixierten mich. »Ich kann auch einen Gerichtsbeschluss für Ihre Unterlagen bekommen, Sam.«
    Das war allerdings ein Argument. »Ich werde Ihnen die Informationen geben.«
    Er nickte, als hätte er nichts anderes erwartet, dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. »Noch eine Frage. Warum haben Sie das Zimmermädchen mit einem Trick dazu gebracht, Ihnen Fayes Zimmer aufzuschließen?«
    Unter den gegebenen Umständen begriff ich, wie dumm das gewesen war. »Ich habe keinen Trick angewandt. Faye antwortete nicht, und ich stand da und überlegte, ob ich sie mit meinem Handy anrufen sollte, als das Zimmermädchen vorbeikam und annahm, ich hätte mich ausgeschlossen.«
    Schulterzuckend fuhr ich fort: »Ich habe sie einfach in dem Glauben gelassen.«
    »Praktisch.« Er schrieb etwas in sein Notizbuch.
    Ich fing an, dieses kleine Buch zu hassen. »Hören Sie, Detective, ich dachte, dass Faye mich nicht hören konnte. Ich habe draußen ihren Fernseher gehört, und dann ist da der Verkehr auf dem Freeway. Ich hatte keine Ahnung, dass sie tot war.« Ich konnte mich an diese Vorstellung einfach nicht gewöhnen.
    Er klappte sein Notizbuch zu und steckte es in die Brusttasche seines Hemds. Er lehnte sich vor und betrachtete mich. »Die Sache ist die, Sam, ich kenne Sie. Sie haben die Tendenz, Ihre Nase in Dinge zu stecken, die Sie nichts angehen, und Sie haben ein außergewöhnliches Talent, sich in Schwierigkeiten zu bringen.«
    Das könnte stimmen. »Und?«
    »Ich warne Sie, Sam Shaw. Halten Sie sich von mir und meiner Ermittlung fern. Ich bin nicht Detective Rossi und lasse mich nicht von Ihrem« – sein Blick glitt auf meine Brust –
    »Charme becircen.«
    War das eine Eigenart von Polizisten? Hasste mich Detective Logan Vance, weil ich Rossi als schlechten Beamten bloßgestellt und ihn dann in einem Akt der Selbstverteidigung umgebracht hatte? Ich setzte mich in meinem Stuhl auf und straffte mich, um all die Erinnerungen zu entkräften, und ich wollte es klarstellen. »Rossi wollte mich umbringen, Detective.«
    Seine Miene entspannte sich, als er mir wieder ins Gesicht sah.
    »Ja, ich glaube, Sie könnten einen Mann vielleicht so weit treiben.«

    2
    Heart Mates befand sich in einem heruntergekommenen Einkaufszentrum am Mission Trail Drive in Lake Elsinore, Kalifornien. Es war nichts Großes, aber es gehörte mir. Ein echter Trost für mich und der Beweis, dass das Leben weitergeht. Nachdem ich das Motel verlassen hatte, fuhr ich direkt zur Arbeit. Ich parkte und stieg aus, dabei fühlte ich mich zehn Jahre älter, als ich mit Mitte dreißig wirklich war.
    »Du bist zu spät, Boss.«
    Blaine, mein schimpfender Assistent, saß an seinem Schreibtisch und futterte irgendeinen fettigen Frühstücksburrito, während er auf der Computertastatur herumtippte. Als ich keine Antwort gab, sah mich Blaine über den Monitor hinweg an.
    »Boss? Was ist los?«
    Ich stellte meine Tasche ab und ging zwei Schritte bis zur Kaffeemaschine, die neben Blaines Schreibtisch auf einem Fernsehklapptisch stand. Ich hob meinen weißen Becher mit rosa Herzen hoch und starrte hinein. Hatte ich ihn gestern Abend gespült? Schulterzuckend goss ich Kaffee ein und sah dann Blaine an. »Faye ist tot.«
    Blaine ließ seinen Burrito auf die weiße Tüte fallen, die er auf den Schreibtisch gelegt hatte. Er fuhr mit einer großen Hand durch seine braunen, dünnen Haare und kontrollierte
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