Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet
Autoren: Jennifer Apodaca
Vom Netzwerk:
der Nordseite des Sees. Ich kaufte immer noch im ersten ein, einem Stater Bros. Ich nehme an, dass man alte Gewohnheiten schwer ablegt. Ich parkte, stieg aus und erinnerte mich an den Kaffeefleck auf meiner Brust.
    Okay, es war Dienstagmittag an einem Arbeitstag. Es war unwahrscheinlich, dass ich einem Bekannten über den Weg laufen würde. Ich holte mir einen Einkaufswagen, betrat den Laden und ging sofort in die Haustierabteilung.
    Was brauchte ich noch mal? Ich hatte Probleme, mich zu konzentrieren. Unter einer toten Freundin gefangen gewesen zu sein, das war meiner Konzentrationsfähigkeit wirklich nicht zuträglich.
    Das metallische Klappern von Schlüsseln weckte meine Aufmerksamkeit. Ich drehte mich vor der Abteilung mit Futter und Spielzeug für Rennmäuse um und sah einen großen, dünnen Mann neben mir stehen. Seine knochigen Schultern steckten in einem karierten Hemd, und er hatte beide Hände tief in die Taschen seiner weiten, khakifarbenen Dockershose gestopft. Er spielte entweder mit Kleingeld oder mit Schlüsseln in seiner Hosentasche.
    Ich merkte, dass er mich anstarrte, und sah auf. Seine Haare standen ab, wie bei einem Stachelschwein, das man in kupferrote Farbe getunkt hatte. Dunkelblaue Augen bildeten einen starken Kontrast zu seinem blassen, sommersprossigen Gesicht. Er neigte seinen Kopf, um über seine Brille mit Metallrand zu sehen. »Sind Sie Samantha Shaw?«
    Die Schlüssel oder das Kleingeld in seiner Tasche klimperten beständig weiter.
    »Äh, ja.« Wer war er? Vielleicht ein potenzieller Kunde, der Angst hatte, ins Büro zu kommen? Ich musterte ihn mit professionellem Blick. Sein Karohemd war verknittert und der letzte Knopf offen. Die Hose war im selben Zustand. Die Schuhe, o mein Gott, waren das etwa Turnschuhe mit Klettverschluss? Wurden Klettverschlussturnschuhe überhaupt an Menschen über sechs verkauft? Alles an diesem Typ schrie: Spinner. Ich setzte ein Lächeln auf. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Ich führte normalerweise keine geschäftlichen Besprechungen in der Tierfutterabteilung eines Supermarktes, aber, hey, ich brauchte Kunden.
    Er schob seine Brille mit einer Hand die Nase hoch. »Das hoffe ich. Sie sind die einzige Person, die mir einfiel.«
    Das konstante Klappern in seiner Hosentasche tat mir an den Zähnen weh. Ich zwang mich dazu, weiterzulächeln.
    »Aha. Vielleicht interessieren Sie sich für meine Partnervermittlung, Heart Mates?«
    »Nein. Ich …« Er sah zur Seite. Sein Adamsapfel hüpfte in seinem Hals auf und ab. »Ich möchte Sie engagieren.«
    »Engagieren? Sie meinen, Sie möchten meine Partnervermittlung engagieren?« Ich begriff einfach nicht, was er wollte. Er wirkte konfus. Wahrscheinlich fehlte es ihm an Umgangsformen. Dieses ständige Klimpern hielt Frauen davon ab, ihn näher kennen lernen zu wollen. Und diese Klettverschlussschuhe!
    »Nein, ich will Sie engagieren. Ich weiß, dass Sie wissen, wie man Sachen herausbekommt. Ihr Freund ist ein Privatdetektiv.«
    Dieser Typ wusste viel zu viel über mich. Angst kroch langsam mein Rückgrat hoch, und ich straffte die Schultern. Ich sah mich im Geschäft um. Wir waren allein in der Tierfutterabteilung. Ich hörte das quietschende Geräusch anderer Einkaufswagen sowie die blecherne Musik. Ich hielt meine Tasche fest umklammert und steckte meine Hand hinein, um nach meinen Schlüsseln zu suchen. An meinem Schlüsselbund hing eine kleine Spraydose mit Pfefferspray. Da ich die Schlüssel nicht schnell genug fand, wollte ich Zeit schinden.
    »Wer sind Sie? Was genau wollen Sie?«
    »Die ganze Stadt spricht darüber.« Er sah auf seine Schuhe, und ich konnte ihn durch das Klimpern der Münzen oder Schlüssel kaum verstehen. »Dass Sie sie gefunden haben.«

    Es schüttelte mich. »Wer sind Sie?« Ich brachte die Worte kaum über die Lippen.
    Er sah auf. »Ich bin Adam Miller, Fayes Ehemann. Ich habe sie nicht umgebracht, Samantha, und Sie müssen mir dabei helfen, herauszufinden, wer es getan hat.«
    Die Anspannung schoss aus meinen Schultern hoch in meinen Kiefer, sodass ich die Zähne fest zusammenbiss. Ich vergaß das Pfefferspray an meinem Schlüsselring völlig, trateinen Schritt zurück und starrte ihn an. Adam Miller? Fayes Exmann? Ich lese Zeitung, daher weiß ich, dass der Freund oder Ehemann normalerweise der Täter ist, wenn eine Frau ermordet wird.
    Lauf! Flieh! Diese beiden Gedanken hüpften wie Gummibälle in meinem Kopf herum. »Hören Sie, Mr. Miller, es tut mir Leid wegen Ihrer Exfrau, aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher