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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet
Autoren: Jennifer Apodaca
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hallte in mir nach.
    »Fahren Sie nach rechts in die Lake Street.«
    Das tat ich und wagte dann einen Blick auf ihn. »Adam, geben Sie mir die Schuld an Fayes Tod? Sie hatte Sie bereits verlassen, als sie zu meiner Partnervermittlung kam.« Bei manchen Leuten wusste man nie.
    »Ihnen die Schuld geben?« Er runzelte verwirrt die Stirn.
    »Ich weiß nicht, was passiert ist. Sie hat daran gedacht, zu mir zurückzukommen, und jetzt ist sie tot!«
    Ich hielt an einer roten Ampel und merkte, dass ich den Atem anhielt. »Es tut mir Leid, Adam. Es muss furchtbar für Sie sein.
    Aber mich zu entführen ist nicht …«

    Sein Kopf zuckte von der Kopfstütze hoch, und er wedelte mit der Dose vor meiner Nase herum. »Die Polizei glaubt, dass ich es war. Sie waren heute Morgen bei mir zu Hause. Ich habe bei Freunden übernachtet. Wir haben das von Faye gehört, deswegen bin ich nach Hause gefahren, und da war die Polizei.
    Ich bin wieder weggefahren, bevor sie mich gesehen haben.«
    Die Ampel sprang auf Grün, und ich fuhr über die Kreuzung.
    »Sie wollten Ihnen wahrscheinlich nur ein paar Fragen stellen.«
    Wie zum Beispiel, warum er Fayes Datei bei Heart Mates verändert hatte. Ich fand, dass jetzt nicht der richtige Augenblick dafür sei, ihm zu sagen, dass ich das der Polizei erzählt hatte.
    »Ich kann nicht mit der Polizei sprechen. Noch nicht. Ich kann nicht gut reden. Die werden mir nicht glauben. Nicht einmal Sie glauben mir, und Sie kannten Faye.«
    Ich sah auf den Ofenreiniger. Er drückte sich wirklich nicht sehr geschickt aus. Ein Teil von mir bekam Mitleid mit ihm. Im Supermarkt hatte er verzweifelt und aufgeregt gewirkt. Und auch wenn er mir nicht klar machen konnte, was er eigentlich wollte, hatte er einen Ofenreiniger benutzt, um mich zu entführen. »Hören Sie, Adam, die Polizei will Ihnen nur ein paar Fragen stellen. Sagen Sie ihnen einfach, wo Sie waren …«
    »Sie begreifen es nicht! Ich war letzten Abend dort, in Fayes Motelzimmer. Die Polizei wird glauben, dass ich es war.«
    O Gott. Mir brach kalter Schweiß aus. Mein Herz raste in meiner Brust, und in meinen Ohren begann es zu rauschen. Er könnte der Mörder sein. Und ich war idiotischerweise zu ihm ins Auto eingestiegen.
    »Da. Biegen Sie in die Straße ein.«
    Ich brauchte Zeit zum Nachdenken und Planen. Ich bog in die Straße ein. Es war ein ärmeres Wohnviertel, in dem es keine Bürgersteige gab. Ein paar der Häuser waren frisch gestrichen und hatten schöne Vorgärten, während andere voller Grafitti und Unkraut waren.

    »Halten Sie hier an.«
    Ich bremste. Wir standen vor einem einfachen kleinen Haus, bei dem eine einzige Zementstufe zu einer grauen Tür zwischen dreckigen Wänden führte. Die Auffahrt hatte sich in zerbrochene Asphaltstücke aufgelöst. »Hier?« Ich blickte mich um und sah niemanden, obwohl wir nur hundert Meter von der Lake Street entfernt waren.
    »Ja. Das ist Mindys Haus. Sie hat etwas, das ich Ihnen zeigen möchte. Steigen Sie aus.«
    Okay. Jetzt ging es voran. Ich zog meine Schlüssel aus dem Zündschloss, stieg aus dem Wagen und nahm dabei das Pfefferspray in die Hand. Ich plante, es Adam, sobald sich die Möglichkeit ergab, ins Gesicht zu sprühen und dann wahnsinnig schnell zum Auto zu laufen.
    Würde die Brille seine Augen schützen? Ich ging hinten um meinen Wagen herum und beschloss, schräg unter seine Brille zu zielen. Ich traf am Kofferraum auf ihn.
    »Adam, wo ist der Ofenreiniger?« Er hatte ihn nicht mehr in der Hand.
    Er steckte die Hände in seine Taschen. Das Klimpern begann.
    »Alles, was ich will, ist, dass Sie sich ansehen, was ich Ihnen zeigen möchte, und ich will mit Ihnen reden. Dazu brauche ich den Ofenreiniger nicht.«
    Ich nahm an, mein Fluchtplan war hinfällig. Ich folgte Adam zur Haustür. Ein einzelner Blumentopf mit einem Kaktus, der lilafarben blühte, stand neben einem Besen, der an der Hauswand lehnte.
    Noch bevor wir klopfen konnten, öffnete sich die Tür, und eine kleine Frau stand da. Ich dachte sofort an einen Kobold. Sie hatte kurze schwarze Haare, ein blasses Gesicht und eine knallblaue Brille, durch die ihre dunklen Augen hervorzutreten schienen. Kleiner als ich mit meinen ein Meter fünfundsechzig, trug sie ihre Kellnerinnenuniform, bestehend aus Jeansshorts und einem weinroten T-Shirt, auf dem, quer über ihre dünne Brust, Grillhütte geschrieben stand. Ihre klumpigen Stiefel ließen mich an Adams Klettverschlussturnschuhe denken.
    »Adam, ich bin froh, dass du gekommen bist.
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