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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet
Autoren: Jennifer Apodaca
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aus, als gehörte er an den nächsten Strand auf einen Bademeisterturm: kurz geschnittenes blondes Haar, ein eckiges Gesicht mit einem kräftigen Kinn, Ray-Ban-Sonnenbrille und starke Schwimmerschultern unter dem Jackett. »Wer sind Sie?«
    Er zog den Stuhl mir gegenüber zu sich her und schwang sich rittlings darauf. »Detective Logan Vance.« Er nahm seine Sonnenbrille ab und fixierte mich mit seinen hellbraunen Augen.
    »Ich bin Detective Rossis Nachfolger.«
    Oh-oh. Ich hatte eine kleine Vorgeschichte mit dem Polizeirevier von Lake Elsinore. Einer ihrer Detectives, der wegen dem verschwundenen Drogengeld ermittelte, das etwas mit meinem toten Ehemann und meiner Partnervermittlung zu tun hatte, war schließlich gestorben. Eigentlich habe ich ihn irgendwie angezündet. Ich hatte deswegen immer noch Albträume. Die Polizisten in Lake Elsinore waren fast alle nett, aber dass ich enthüllt hatte, dass einer von ihnen korrupt war, blieb ein wunder Punkt. Doch das war im Augenblick nicht wichtig. »Was ist mit Faye passiert?«
    Ich konnte immer noch nicht glauben, dass sie tot war.
    »Sie wurde ermordet. Was ich von Ihnen wissen möchte, ist, was Sie heute Morgen hier gemacht haben?«

    Ich blinzelte und versuchte, meine Gedanken zu ordnen.
    »Faye wollte sich mit einer Firma für Werbebroschüren und andere Drucksachen selbstständig machen. Sie hatte eine Probebroschüre für meine Partnervermittlung entworfen, und die wollten wir beim Frühstück besprechen, bevor ich ins Büro fahre.« Gott, ich hatte sie als meinen Protegé angesehen, und jetzt war sie tot. Ich konnte es einfach nicht akzeptieren.
    »Ich verstehe. Das war also die Broschüre, die sie in der Hand hielt?«
    Mir tat mein Hals weh. Es war schwierig, die Worte auszusprechen. »Ich habe sie nicht gelesen, aber ich nehme es an. Ich war Fayes erste Kundin. Sie sah eine Art Mentorin in mir.«
    Er holte ein kleines Spiralnotizbuch hervor und blätterte konzentriert darin. »Sie kannten sie also gut?«
    Es war schwer, nachzudenken. »Eigentlich nicht. Ich lernte sie gerade erst kennen.«
    Er sah von den Seiten seines Notizbuches auf und starrte mich kalt an. »Sie haben gerade gesagt, dass Sie ihre Mentorin waren.
    Das bringt doch eine gewisse Nähe mit sich?«
    Ich kniff die Augen zusammen. Warum hatte ich das Gefühl, dass er mich angriff? »Alles, was ich Ihnen sagen kann, ist, dass Faye und ich anfingen, Freundschaft zu schließen, und dass sie mir gesagt hat, sie wolle ihr Leben in den Griff kriegen. Sie kannte mich aus der Zeitung, was sie überhaupt erst zu meiner Partnervermittlung geführt hatte.«
    »Ach ja. Ich habe in den Zeitungen alles über Sie gelesen, Ms.
    Shaw. Und dann, keine sechs Wochen, nachdem ich meine Stelle hier in Lake Elsinore angetreten habe, finde ich sie unter einer Leiche gefangen. Irgendwie bringt mich das zu der Frage, wie Sie es schaffen, immer wieder in Mordfälle verwickelt zu werden.«

    Ich riss die Augen auf. Mein Herz pochte schneller, und das Blut rauschte in meinen Ohren. »Sie glauben doch nicht etwa, dass ich etwas mit dem Mord an Faye zu tun habe! Ihr Körper war kalt, als ich …« Die Worte erstarben in meinem Hals. Ich konnte es nicht aussprechen.
    Er beobachtete mich genau und sagte: »Wir glauben tatsächlich, dass sie schon seit Stunden tot ist, wahrscheinlich seit gestern Abend oder seit den frühen Morgenstunden.«
    Heute war Dienstag, also war Faye entweder Montagnacht oder heute früh gestorben. Sie war hier gewesen, hatte ihr Leben gelebt, und dann einfach … weg. »O Gott, die arme Faye.« Auf dem Tisch drehte ich den Pappbecher mit lauwarmem Kaffee immer und immer wieder. Ich schluckte, bevor ich die nächste Frage stellte. »Wie? Wie ist sie gestorben?«
    »Es wird noch eine Obduktion geben, aber es sieht so aus, als sei sie stranguliert worden.«
    Ich hatte mich gefragt, ob Faye trainiert hatte, ihre Haare sahen so verschwitzt und zerzaust aus, aber höchstwahrscheinlich hatte sie mit ihrem Mörder gekämpft.
    Tränen traten mir in die Augen, ich sah zur Seite und wieder aus dem Fenster auf den Parkplatz voller Polizeiwagen und einem Leichenwagen. Die Feuerwehr und der Krankenwagen waren bereits weggefahren. Ich wischte mir mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht.
    »Ich habe noch ein paar Fragen, Ms. Shaw.«
    »Sam. Nennen Sie mich Sam.« Polizisten und andere Leute eilten auf dem Parkplatz zielstrebig hin und her.
    »In Ordnung, Sam, wo waren Sie gestern Nacht und heute Morgen? Bitte
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