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Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Titel: Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel
Autoren: Tina Caspari
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untrügliche Gefühl, daß er im Begriff war, sich bis auf die Knochen zu blamieren. Nicht sehr begeistert von seiner Aufgabe, schlurfte er ins Büro zurück.
    Kurze Zeit später standen die Jungen im Halbkreis auf dem Hof. Unsicherheit malte sich auf den Gesichtern, jeder mied den Blick des anderen.
    „Lassen Sie ihm den Kopf frei“, flüsterte Edmund Onkel Paul zu. „Mal sehen, was er macht.“
    Onkel Paul, Zottel an der Longe, die er jetzt etwa zwei Meter freigab, betrat - gefolgt von Edmund - den Hof.
    „Das Pony!“ flüsterte Albert gepreßt. Er hatte sehr leise gesprochen, es war ihm nur so herausgerutscht - mehr laut gedacht als gesagt. Trotzdem entging es Wachtmeister Bode nicht.
    Der Polizist winkte Onkel Paul, Zottel näher heranzuführen. Zottel machte den Hals lang und schnupperte.
    „Haben Sie dieses Pony schon einmal gesehen?“ fragte Bode Albert.
    „Nein, noch nie!“ beteuerte Albert frech. „Ich kenne es nicht!“
    Zottel spitzte die Ohren. Jetzt stand er nahe vor den Jungen. Und plötzlich geschah etwas Unerwartetes. Zottel stellte sich mit einem wütenden Schrei auf die Hinterbeine und stürzte sich auf Albert. Mit den Vorderhufen versuchte er. auf den Jungen einzuschlagen. Albert wich entsetzt zurück, aber Zottel verfolgte ihn unnachsichtig. Onkel Paul hatte Mühe, das Pony wieder in seine Gewalt zu bekommen.
    „Gut, ist ja gut. Junge“, redete er auf Zottel ein, der zitternd vor Erregung stehenblieb, bereit, sich sofort wieder auf die Jungen zu stürzen.
    „Er war schuld!“ schrie Albert jetzt. „Sie sehen es ja selbst! Das bösartige Pony hat uns angegriffen, wir haben uns nur verteidigt! Es blieb uns ja gar nichts anderes übrig!“
    „So . . .“, sagte Bode hochzufrieden. „Sie geben also zu, daß Sie am Samstag nachmittag dort waren mit ihren Freunden. Ich dachte. Sie hätten Hausarrest gehabt „“
    „Das dachte ich auch!" wütete Alberts Vater und wollte sich nun seinerseits auf Albert stürzen.
    „Ich bin aus dem Fenster gestiegen“, gab Albert kleinlaut zu. „Ich hab das einfach nicht mehr ausgehalten! Bei jeder Kleinigkeit Stubenarrest! Ich bin doch kein Kind mehr! Da bin ich eben weg. Und wenn ich so richtig sauer war auf dich - da hab ich eben auf den Putz gehauen. Schließlich will man ja auch mal ‘n Kerl sein - und nicht immer nur als Säugling behandelt werden!“ brach es aus ihm heraus.
    „Aha. Und wenn du unschuldige Tiere und in diesem Fall ein wehrloses Mädchen angegriffen hast, da bist du dir dann wie ein Mordskerl vorgekommen, wie? Und deine Freunde auch! Wer von euch war denn der Anführer dieser Bande?“
    „Ich natürlich!“ erklärte Albert mit unverhohlenem Stolz.
    „Und wo hattest du das Motorrad her?“
    „Vom Schrott. Zusammengebastelt.“
    „Das wird sich rausstellen. Und die Lederanzüge? Waren die auch vom Schrotthaufen? Die Gürtel und Stiefel? Das Zeug kostet doch eine Menge Geld — und eure Eltern wußten nichts von der Existenz dieser Dinge. Jetzt rein mit euch ins Büro. Ich hab noch eine Menge Fragen.“
    Wachtmeister Bode scheuchte die Jungen vor sich her, Herr Brausig folgte mit zusammengekniffenen Lippen. Es war nicht schwer, seine Gedanken zu erraten.
    Zottel beruhigte sich langsam. Edmund klopfte ihm anerkennend den Hals.
    „Gut gemacht. Junge. Ich hab ja gewußt, daß du einsame Klasse bist. Wir werden noch viele interessante Gespräche miteinander führen. Deine geistigen Fähigkeiten sind phänomenal! Ich muß sofort Bille anrufen . . .“
    „Nicht nötig, ich fahre gleich anschließend ins Krankenhaus“, sagte Onkel Paul lächelnd. „Wenn Sie Lust haben, dann kommen Sie doch einfach mit!“
    „Und ob ich Lust habe. Den Bericht über Zottels Heldentat möchte ich keinem anderen überlassen. Schließlich war es meine Idee — und keiner hat mir glauben wollen!“

Ungewöhnlicher Besuch im Krankenhaus

    „Guten Morgen! Aufwachen, junge Dame! Hier. . .“, mit einer energischen Bewegung, die jeden Widerspruch im Keim erstickte, reichte die Nachtschwester Bille das Fieberthermometer.
    „Immer dieses blöde Messen! Dabei habe ich längst kein Fieber mehr!“ muffelte Bille und schob sich das verhaßte Ding unter die Achselhöhle.
    „Pflicht ist Pflicht“, sang die Krankenschwester und eilte zum nächsten Bett.
    Bille seufzte und rollte sich auf die andere Seite, um weiterzuschlafen. Gleich würden die beiden Lernschwestern erscheinen und sie aus dem Bett scheuchen. Dann hieß es waschen, Bettenmachen. und
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