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Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Titel: Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel
Autoren: Tina Caspari
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wirklich?“
    „Da bin ich ganz sicher. So ein Erlebnis vergißt ein Pferd nicht. Er würde sie bestimmt wiedererkennen!“
    „Selbst wenn“, meinte Bille zweifelnd, „er könnte uns seine Entdeckung ja nicht mitteilen.“
    „Vielleicht doch?“
    „Das sind Wunschträume“, seufzte Bille.
    „Es wundert mich, daß Zottel keinen von ihnen erwischt hat“, sinnierte Edmund. „Er muß doch ausgekeilt haben wie wild!“
    „Hat er auch, aber so nah sind sie nicht rangekommen. Sie haben uns umzingelt und mit Steinen beworfen. So lange, bis mich ein Stein am Kopf traf und ich k.o. war. Zottel muß dann weggaloppiert sein, das habe ich noch mitgekriegt. Und die Bande hat sich auch aus dem Staub gemacht. . .“
    „Dich einfach da so liegen zu lassen! Du hättest doch auch sterben können!“ empörte sich Edmund.
    „Oh, einer hat noch nach mir geschaut. Jedenfalls erinnere ich mich, daß sich jemand über mich gebeugt hat. Dann fingen die Enten an zu picken . . .“
    „Die was?“
    „Enten - so breitmäulige Enten wie Donald Duck. Als ich wegsackte, sah ich nur noch diese Enten auf mich zukommen und mir in den Kopf picken.“
    ..Aber wieso gerade Enten.’“ wunderte sich Edmund.
    Bille faßte sich an den Kopf.
    „Was ist? Schmerzen?“
    „Nein - mir ist gerade etwas eingefallen, weil du das eben gesagt hast . . .“
    „Was?“
    „Wieso gerade Enten? Und da ist mir eingefallen, der, der sich über mich gebeugt hat, hatte eine Tätowierung auf dem Arm, auf dem linken Arm, glaube ich - Donald Duck . . .“
    „Bist du sicher?“ Edmund wurde ganz aufgeregt.
    „Ja. Denn wie sollte ich sonst auf die Enten gekommen sein. Ich habe es gerade noch wahrgenommen, bevor ich in Ohnmacht fiel. Jetzt sehe ich es genau vor mir: der Arm mit dem Stulpenhandschuh - die Jacke, die sich hochschiebt - und auf dem weißen Arm die Tätowierung . . .“
    „Phänomenal!“ Edmund sprang auf. „Das ist ja zum erstenmal eine brauchbare Spur! Ich rufe sofort Wachtmeister Bode an!“
    „Glaubst du, daß uns das weiterbringt?“
    „Auf jeden Fall! Mit einer solchen Tätowierung ist ein Täter doch leicht zu überführen, selbst wenn du sein Gesicht nicht gesehen hast!“
    „Dann geh sofort zu Bode. Ich habe keine Ruhe, ehe ich nicht weiß, daß die Kerle hinter Schloß und Riegel sitzen.“
    *
    Noch am gleichen Nachmittag kam Wachtmeister Bode zu Bille ins Krankenhaus, um ein Protokoll aufzunehmen. Und er versprach, daß in Kürze im gesamten Kreis eine Fahndung nach einem jungen Mann mit einer Tätowierung, wie sie Bille geschildert hatte, aushängen würde.
    „Wir werden die Burschen schon erwischen!“ polterte Bode. „Und dann gnade ihnen Gott! Die werden bei uns kein Unheil mehr stiften!“
    Edmund der Weise beschäftigte sich inzwischen mit einem anderen Problem. Sollte es wirklich möglich sein, Zottel die Täter entlarven zu lassen? Welch ein Erfolg für seine Forschungen! Gar nicht auszudenken. Niemand würde ihn mehr belächeln, wenn er mit den Tieren stundenlang Zwiesprache hielt und in ihren Gesichtern nach brauchbaren Anzeichen suchte, daß sie ihn verstanden und ihm antworteten.
    Ein leichtes Husten des Motors brachte ihn in die Wirklichkeit zurück: daß er sich auf der Landstraße nach Neukirchen befand und sein Benzintank fast leer war. Zum Glück entdeckte er zwei Kilometer weiter eine Tankstelle.
    Edmund rollte mit den letzten Tropfen Benzin von der Straße herunter und bis vor die Zapfsäulen. Ein Jüngling mit pickligem Gesicht und wäßrig blauen Augen in einem viel zu weiten Monteuranzug, dessen Ärmel und Hosenbeine er mehrfach umgeschlagen hatte, fragte nach seinen Wünschen.
    „Volltanken bitte“, sagte Edmund und reichte dem Jungen den Schlüssel für den Tankverschluß durchs Fenster.
    Der Junge, der in der rechten Hand bereits den Zapfhahn hielt, griff mit der linken nach dem Schlüssel. Dabei rutschte der Ärmel seines Anzugs noch ein wenig höher und gab den Blick auf eine Tätowierung frei - eine Ente mit breitem Schnabel. Donald Duck.
    Edmund war wie elektrisiert, aber er ließ sich nichts anmerken.
    „Sind Sie hier angestellt? Wer ist der Besitzer?“ erkundigte er sich.
    „Wieso - ist was nicht in Ordnung?“ brummte der Jüngling.
    „Nein, nein, es interessiert mich nur.“
    „Die Tankstelle gehört meinem Vater.“
    „Ah, ja, natürlich“, sagte Edmund und mimte Wiedersehensfreude. „Jetzt weiß ich auch, woher wir uns kennen. Wir haben uns doch am vergangenen Samstag nachmittag in
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