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1324 - Der Große Bruder

Titel: 1324 - Der Große Bruder
Autoren: Unbekannt
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Der Große Bruder
     
    Der Striktor – die neue Geheimwaffe der GOI
     
    von Kurt Mahr
     
    Auf Terra schreibt man den Juni des Jahres 446 NGZ, was dem Jahr 4033 alter Zeitrechnung entspricht. Somit sind seit den dramatischen Ereignissen, die zum Aufbruch der Vironauten und zum Erscheinen der beiden Sothos aus ESTARTU führten, mehr als 16 Jahre vergangen.
    Seither haben die Lehre des Permanenten Konflikts und der Kriegerkult in der Galaxis ihren Einzug gehalten - Tyg Ian hat nachhaltig dafür gesorgt. Glücklicherweise hat der Sotho den Widerstand der Galaktiker nicht brechen können. Geheimorganisationen, allen voran die von Julian Tifflor geleitete GOI, sorgen dafür, daß die Hoffnung auf Freiheit von fremder Unterdrückung erhalten bleibt. Die GOI ist es auch, die durch Taten beweist, daß die Herrschaft des Sothos und seiner kodextreuen Schergen in der Milchstraße noch nicht so gefestigt ist, als daß sie nicht erschüttert werden könnte. Ereignisse wie die Abfuhr, die Tyg Ians Invasionsarmee von den Halutern erteilt wurde, und der Seitenwechsel von Paladin VI sind symptomatisch dafür.
    Nun sucht die GOI nach einem weiteren Mittel, dem Gegner Schaden zuzufügen. Eines der ausführenden Organe ist DER GROSSE BRUDER...  
     
     
     
     
     
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Tirzo und Sid Avarit - Ein Blue und ein Anti lernen den Großen Bruder kennen.
    Waylon Javier - Kommandant der BASIS.
    Enza Mansoor und Notkus Kantor - Sie erproben eine neue Geheimwaffe.
    Sato Ambush - Der Pararealist greift ein.
    Peregrin - Ein mysteriöser Mann.
    1.
     
    Das kleine Boot lag in seiner Halterung wie in einer Wiege. Seine Hülle glänzte golden im Licht der Hangardecke. Das Boot hatte die Form eines Eies von acht Metern Länge.
    Die Oberfläche war glatt und bar jeder Gliederung - das heißt: An der Seite stand ein Luk offen. Wenn es sich wieder schloß, würde das Boot wieder so makel- und fugenlos sein, wie es eben nur ein Ei sein konnte.
    Vor dem offenen Luk standen zwei Gestalten, wie man sie sich unterschiedlicher kaum denken konnte. Die eine schmächtig, mit schmalen Schultern und eingesunkenem Brustkorb, knapp über einssiebzig groß; Das war Sid Avarit, der Anti. Seines Zeichens Paratensor mit telekinetischer Begabung. Die andere hochgewachsen und stämmig, zwei Fingerbreit über einsneunzig groß, mit dem charakteristischen Tellerkopf ihrer Spezies: Das war Tirzo, der Blue. Ebenfalls Paratensor, Spezialgebiet Diapathie.
    Unschlüssig standen die beiden vor dem offenen Luk. Schließlich wandte Sid Avarit sich um und fragte: „Was ist das?"
    Er hatte eine Art, hastig zu sprechen und dabei ganze Wortteile zu verschlucken. Das, der ein wenig unstete Blick und die völlige Abwesenheit von Ordnung in dem blonden Haarschopf mochten einen Unbefangenen wohl zu der Ansicht verleiten, er hätte eine bis auf den Grund ihrer Seele verunsicherte Person vor sich. Aber Sid war alles andere als das. Er war introvertiert und kümmerte sich einen Dreck darum, wie er auf seine Umgebung wirkte. Aber er wußte stets, was er wollte.
    Die Männer und Frauen des technischen Teams der MARUELA, die Sid und Tirzo vom Kommandodeck zum Beiboothangar das Geleit gegeben hatten, standen im Halbkreis vor dem schimmernden Ei. Sie wirkten ernst, aber in ihren Augen lag ein eigenartiger, schwer definierbarer Schimmer. Wer ihre Gedanken hätte lesen können, der wäre gewahr geworden, daß sie die beiden Ungleichen ein wenig beneideten. Denn Sid Avarit und Tirzo würden in Kürze erfahren, wer oder was das war: der Große Bruder, das bestgehütete Geheimnis der GOI.
    Einer der Männer trat vor. „Transfereinheit Typ zwo-Charlie, vollautomatisch, Beschleunigung auf fünfzig Prozent Ce in zweihundert Sekunden. Das Modernste, was es gibt. Die GIFFORD liegt drei Lichtminuten entfernt. Die Fahrt wird euch wie im Flug vergehen."
    „Das hoffen wir", sagte Tirzo mit der hohen, schrillen Stimme, die allen Blues eigen war.
    Er stieg als erster durch das offene Luk. Sid Avarit folgte ihm. Das Boot besaß keine Schleuse im eigentlichen Sinn. Durch die Einstiegöffnung gelangte man unmittelbar in den Passagierraum. Transfereinheiten waren keine Raumschiffe. Sie dienten der Beförderung von Personen oder Gegenständen von einem Raumschiff zum ändern. Gewöhnlich waren sie nur wenige Minuten unterwegs. Deswegen hatte man sich Sicherheitsvorkehrungen, wie sie bei unbeschränkt raumtüchtigen Fahrzeugen zum Selbstverständlichen gehörten, erspart.
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