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0140 - Schreie in der Horror-Gruft

0140 - Schreie in der Horror-Gruft

Titel: 0140 - Schreie in der Horror-Gruft
Autoren: Jason Dark
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Ich packte den jungen Marek an der Schulter und wuchtete ihn herum. Ohne Hilfe konnte er sich nicht von der Stelle rühren. Der Anblick seines toten Vaters hatte ihn bis ins Mark getroffen.
    »Weg!«
    Das eine Wort reichte. Karel erwachte plötzlich aus seiner Erstarrung und begann zu rennen. Wir liefen ein kurzes Stück an der Stallwand vorbei, wo die Pferde untergebracht waren, und fanden eine offenstehende Tür. Einen Augenblick später tauchten wir im Stall unter.
    Wohin jetzt?
    Hastig schaute ich mich um. Ein langer Gang. Links davon die Pferdeboxen, rechts die Mauer mit den kleinen Fenstern, durch die kaum noch Licht fiel.
    Wir mußten geradeaus weiterrennen.
    Karel lief schon, ich folgte ihm und hörte nicht nur das Schreien unserer Verfolger, sondern auch das Stampfen der Pferdehufe. Die Tiere in den Boxen waren unruhig geworden.
    Während ich hinter Karel herrannte, schossen mir die vergangenen Ereignisse durch den Kopf.
    Begonnen hatte alles in London. Mit dem Tip eines Detektivs namens Jan Ziegler. Er hatte mich aufmerksam gemacht. In einer Kosmetik-Fabrik sollten schlimme Experimente durchgeführt werden. Okay, wir betraten bei Nacht und Nebel das geheimnisvolle Labor, und ich sah dort die großen, mit Blut gefüllten Behälter. Aber ich entdeckte noch mehr. Ein geheimnisvolles Mosaik, das zwei Vampire zeigte, die nach Blut lechzten. Bevor ich mich näher mit der Wand beschäftigen konnte, saugte mich das Mosaik praktisch auf, und ich wurde durch das Dimensionstor in eine andere Zeit geschleudert.
    Direkt in die Vergangenheit hinein, kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg. Ich befand mich auch nicht mehr in England, sondern in Deutschland, am Rhein, wo ich auch den bekannten Loreley-Felsen sehen konnte.
    Und hier traf ich auf Stephan Marek und seine Tochter Ilona, fahrende Zigeuner, die ein hartes Schicksal hinter sich hatten, und die der unruhige Wind des Lebens an den Rhein getrieben hatte, wo Stephan Marek seinen Sohn Karel zu finden hoffte.
    Ich schloß mich den beiden an und erfuhr, das Stephan Marek der Ahnherr jenes Mareks gewesen war, den man auch den Pfähler nannte. Und ich sah den Eichenpflock wieder, mit dem ich damals Kalurac, den Vampir, getötet hatte, nachdem der Pfähler Marek ihn mir überlassen hatte.
    Ilona, der Alte und ich stellten uns gemeinsam zum Kampf. Unser Gegner war Fariac, ein Vampir. Und den Namen Fariac trug auch die Kosmetikfirma, in der alles seinen Anfang genommen hatte. In einer Dorfschenke traf Marek seinen Sohn Karel wieder. Er zog als Musiker durch die Lande und war auf der Suche nach dem Mörder seiner Mutter. Karel wollte sich uns anschließen. In der Schenke wurden wir jedoch überfallen. Sechs Söldner, die im Dienste des Vampirs Fariac standen, entführten Ilona und schleppten sie zu seiner Burg. Mit einem Trick gelang es uns, bis auf den Burghof zu gelangen. Dort wurde der Alte erkannt und umgebracht. Vorher jedoch hatte er den Pfahl seinem Sohn übergeben, der nun das Erbe der Mareks bei sich trug. Von Ilona jedoch hatten wir bisher noch nichts gesehen.
    Und die Söldner saßen uns im Nacken.
    »Schneller!« rief ich Karel zu, denn die Kerle waren inzwischen in den Stall eingedrungen. Und sie waren bewaffnet. Ich trug zwar auch meine Beretta bei mir, wollte mir aber die geweihten Silbergeschosse für die Vampire aufheben.
    Wir erreichten das Ende des Stalles und hatte unwahrscheinliches Glück.
    »Da ist eine Leiter!« schrie Karel.
    Im nächsten Moment sah ich sie auch. Sie lehnte an der Rückwand und führte zu einer Luke in der Decke hoch.
    »Nichts wie rauf!« schrie ich.
    Karel kletterte die Sprossen hoch. Ich mußte warten und drehte mich um.
    Meine Gegner sahen mich.
    Der erste, der Bartträger mit der dicken roten Knollennase, lachte siegessicher auf. In der rechten Hand trug er eine schwere Lanze.
    Im Laufen holte er aus, um mir die Lanze in den Körper zu schleudern.
    Wuchtig fegte die Waffe auf mich zu.
    Blitzschnell ging ich in die Knie. Die Lanze zischte über meinen Kopf und traf die Rückwand. Sofort bückte ich mich, hob sie auf und kreiselte herum.
    Der Bärtige war schon verdammt nah.
    Ich warf die Lanze.
    Mit Gegenwehr schien der Kerl nicht gerechnet zu haben. Auf jeden Fall lief er voll in den Wurf hinein. Sein Glück, daß er die Brust durch einen Panzer geschützt hatte. So wurde er von dem Treffer zwar nicht verletzt, aber die Aufprallwucht schleuderte ihn zurück.
    So weit, daß er seinen nachfolgenden Kumpanen in die Quere kam, die in
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