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Bezwungen von einem Highlander

Bezwungen von einem Highlander

Titel: Bezwungen von einem Highlander
Autoren: Paula Quinn
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kurzen Blick auf den Neffen und Schwiegersohn des Königs, der auf der Estrade auf der anderen Seite der Halle saß. Wilhelms Frau Mary, die alle Welt für die erstgeborene Tochter König James’ hielt, war die Nächste in der Thronfolge.
    Connors leise geführte Unterhaltung mit seinen Eltern endete, als Lord Hartley und dessen Tochter Eleanor bei ihnen stehen blieben, um sie zu begrüßen.
    Connor lächelte, wie die Höflichkeit es gebot, aber nur allzu bald kehrten seine Gedanken zu Mairi zurück. Sie würde also in Whitehall bleiben, und er bezweifelte nicht, dass sie ihm das Leben zur Hölle machen würde. Allein schon sie anzusehen war schmerzlich. Er hatte sich geschworen, seinen Seelenfrieden wegen ihrer beständigen Zurückweisungen nicht noch einmal aufs Spiel zu setzen, doch sie wiederzusehen könnte genau das geschehen lassen. Mairi war seine Vergangenheit. Sie hatte jeden Tag davon mit ihm verbracht – kühn, mutig und leidenschaftlich in allem, an das sie glaubte, ihre gemeinsame Zukunft eingeschlossen. Connor hatte in seinen dunkelsten Nächten an sie gedacht, wenn er und seine Männer gehungert hatten und im Schnee hatten schlafen müssen, den Blick hinauf zu den Sternen gerichtet. Sie zu lieben hatte ihn durchhalten lassen, als jeder Tag zu einem Kampf geworden war. Er hatte gedacht, sie würde ihm irgendwann vielleicht vergeben, dass er fortgegangen war. Es hatte ihn fast zerbrochen, als das nicht geschehen war.
    Mehr Jahre, als er sich selbst eingestehen wollte, hatte er sich eingeredet, ihr widerstehen zu können, sähe er sie wieder. Er war ein Captain der königlichen Armee, der wegen seines Könnens auf dem Schlachtfeld geschätzt wurde und dafür, dass er niemals die Kontrolle verlor, nicht einmal in schier ausweglosen Situationen. Doch er hatte das Feuer vergessen, das durch Mairis Adern pulsierte. Es lud die Nacht mit Blitzen aus Energie auf, die ihn wie wollüstige Pfeile durchbohrten, wenn sie ihn voller Verachtung ansah. Connor lächelte fast bei der Erinnerung daran, wie sie ihn angeschaut hatte, als sie ihm die Stirn geboten hatte. Mairi war noch immer die feurige Stute, die er hatte zähmen wollen. Der Gedanke, das zu tun, ließ sein Glied in seiner eng sitzenden Hose hart und schwer werden.
    Connor verschränkte die Hände vor sich, als er den Blick auf Lord Oxford richtete und ihn aus schmalen Augen musterte. Was wusste er über den Sohn Charles de Veres – abgesehen davon, dass er ihn nicht leiden konnte? Die Mitglieder der Familie de Vere waren bekennende Protestanten und gehörten somit der zurzeit in England geltenden Staatsreligion an. Diese Tatsache ließ Mairis Interesse an Lord Oxford in einem seltsamen Licht erscheinen, da sie in ihrem Hass gegen die Protestanten und presbyterianischen Covenanters ebenso verbissen war, wie sie es gegen ihn, Connor, war.
    »Warum stehst du hier herum und hältst Maulaffen feil, statt ihr nachzugehen?«, fragte sein Vater, nachdem die Hartleys weitergegangen waren. »Du bist Highlander, zum Teufel noch mal, Sohn! Nimm dir, was du haben willst!«
    Connor ließ sich einen Drink von einem vorbeigehenden Diener reichen und lächelte seinen Vater an, während er den Becher zum Mund führte. »Wir sind aber nicht in den Highlands. Hier wird erwartet, dass die Männer sich zivilisiert aufführen. Noch wichtiger allerdings ist«, er leerte den Becher, »dass ich sie nicht will.«
    »Dein Blick sagt etwas ganz anderes.«
    »Dann deutest du ihn falsch«, entgegnete Connor in einem gleichmütigen Ton, der deutlich machen sollte, wie sehr ihn dieses Thema langweilte. »Hast du meine Männer gesehen?« Er schaute sich um und setzte damit der Unterhaltung ein Ende, die er nicht führen wollte.
    »Aye, sie sind in den Troubadour gegangen und haben mich gebeten, dir das auszurichten.«
    Ah, den Heiligen sei Dank für seine Männer und für die Schenke! Er wollte ganz gewiss nicht in diesem Saal ausharren, während Mairi die ganze Nacht hindurch mit einem Dutzend verschiedener Verehrer tanzte. »Ich werde zu ihnen gehen und erst spät zurückkommen.« Bevor er davonging, winkte er seiner Mutter zu und zauberte damit ein Lächeln auf ihr Gesicht. In ihren blauen Augen lag ein wissender Ausdruck.
    Connor ging durch den Saal und beäugte Oxford, der gerade Mairi zurück an den Tisch führte. Als sie sich setzte, glitt Connors Blick über ihr feines Profil. Ihr Gesicht war wie eingeschliffen in sein Herz. Jeder Teil von ihr war das. Er betrachtete den
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