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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)
Autoren: Liz Carlyle
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seine Miene sich verfinsterte. Er diskutierte sein Privatleben nicht – selbst Xanthia hatte es nicht gewagt, ihm solche Fragen zu stellen. Über Christine wurde recht schnell geurteilt, das wusste er. Aber daraus machte er sich verdammt noch mal nichts.
    »Ich fürchte, meine Beziehung zu Mrs. Ambrose ist eine private Angelegenheit, Pamela«, sagte er kalt. »Aber zwischen uns wird es nichts von Dauer geben, falls es das ist, was dir Sorge macht.«
    Nichts von Dauer. Nein, es gab keine Zukunft für ihn mit Christine – nicht dass er solche Dummheit jemals in Erwägung gezogen hätte.
    Aber Lady Sharpes Miene hatte sich bereits aufgehellt. »Nein, das dachte ich auch nicht«, sagte sie, als wollte sie sich es selbst versichern. »Sie ist natürlich ganz hübsch, aber Christine ist …«
    »Pamela«, schnitt er ihr das Wort ab, »du betrittst gefährlichen Boden. Nun – du wolltest mich um einen Gefallen bitten? Bitte, tue das.«
    »Ja, natürlich.« Pamela strich die Falten ihres Morgenrockes glatt. »Donnerstag ist die Taufe, Kieran. Und ich möchte … ja, ich habe es mir genau überlegt, und ich möchte, dass du einer von Longvales Paten wirst.«
    Rothewell konnte sie nur anstarren.
    »Oh, ich denke auch daran, Xanthia zu bitten«, fügte sie rasch hinzu. »Du bist mein nächster Verwandter, außer Mamma, weißt du. Ich war so glücklich, als du nach all diesen langen Jahren, die du auf Barbados warst, zurückkamst. Oh, wirst du es tun, mein Lieber? Bitte sag, dass du es tun wirst.«
    Rothewell war von seinem Stuhl aufgesprungen und zu seinem vorherigen Aussichtspunkt am Fenster zurückgekehrt. Er schwieg sehr lange. »Nein«, sagte er schließlich mit ruhiger Stimme. »Nein, Pamela. Es tut mir leid. Das kommt absolut nicht infrage.«
    Hinter sich hörte er das Rascheln von Stoff, als seine Cousine aufstand. Einen Augenblick später hatte sie ihm leicht die Hand auf die Schulter gelegt. »Oh Kieran! Ich weiß, was du denkst.«
    »Nein.« Seine Stimme klang rau. »Nein, das weißt du nicht, glaube mir.«
    »Du glaubst, dass du kein guter Pate sein wirst«, sprach Lady Sharpe weiter. »Aber ich bin davon überzeugt, dass das nicht der Fall ist. Genau genommen weiß ich, dass es nicht so ist. Du bist ein brillanter und entschlossener Mensch, Kieran. Du bist ehrlich und geradeheraus mit deiner Meinung. Du bist …«
    »Nein.« Er schlug mit dem Handballen gegen das Holz, als könnte der Schmerz ihn klarer denken lassen. »Gott verdammt, hast du mir nicht zugehört, Pamela? Nein . Das ist ganz unmöglich.«
    Lady Sharpe war zurückgewichen, sie wirkte verletzt.
    Rothewell drehte sich ganz ihr zu und fuhr sich mit einer Hand durch das Haar. »Ich bitte um Entschuldigung«, stieß er hervor. »Meine Worte waren …«
    »Unerheblich, wirklich«, unterbrach sie. »Du hast viel Güte in dir, Kieran. Ich weiß, dass sie da ist.«
    »Bitte langweile uns beide nicht mit einer Aufzählung meiner Tugenden, Pamela«, sagte er und mäßigte seinen Ton. »Es würde ohnehin nur eine kurze Liste werden. Ich danke dir für das Kompliment, das du mir gemacht hast, aber du musst jemand anderen bitten.«
    »Aber … aber wir möchten, dass du sein Pate wirst«, sagte sie. »Sharpe und ich haben ausführlich darüber gesprochen. Wir sind ganz und gar überzeugt, dass du die richtige Person für eine so große Verantwortung bist. Mehr als jeder andere weißt du darum, wie wichtig es ist, dass ein Kind anständig groß wird – oder sollte ich sagen, du kennst den Schaden, der jemandem zugefügt wird, der nicht anständig groß wird.«
    »Rede keinen Unsinn, Pamela«, sagte er grob.
    »Darüber hinaus«, fuhr sie freundlich fort, »sind Sharpe und ich nicht mehr so jung, wie wir es einmal waren. Was, wenn wir sterben?«
    Er ließ die Hand sinken.
    Was, wenn sie sterben? Er würde ihnen von verdammt wenig Nutzen sein.
    »Xanthia wird sich um das Kind kümmern, sollte etwas Unvorhergesehenes geschehen«, brachte er fertig zu sagen. »Sie und Nash würden den Jungen großziehen wie ihr eigenes Kind, wenn du das möchtest. Du weißt, dass sie es tun würden.«
    »Aber, Kieran, die Aufgabe als Patenonkel ist mehr als …«
    »Bitte frage mich nicht noch einmal, Pamela«, unterbrach er sie. »Ich kann nicht. Und Gott weiß, mein Charakter ist zu befleckt, auch wenn du das nicht glaubst.«
    »Aber ich glaube nicht, dass du verstehst …«
    »Nein, meine Liebe.« Mit überraschender Sanftheit legte Rothewell ihre Hand auf seinen Unterarm und
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