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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis
Autoren: K. H. Scheer
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sau­sen wol­len – das nächs­te Loch ist hun­dert Me­ter ent­fernt. Okay, ich bin fer­tig. Oder wollt ihr euch die Ske­let­te noch län­ger be­trach­ten? Wenn wir un­ten an­kom­men, wer­den sie ver­teu­felt le­ben­dig sein.«
     
     
3.
     
    Re­lings For­de­rung, drei Stun­den spä­ter zu star­ten, hat­te nicht er­füllt wer­den kön­nen. Bei Un­ter­neh­men die­ser Art hat­te die Mei­nung der Wis­sen­schaft­ler den ab­so­lu­ten Vor­rang.
    Als da­her Dr. Kenji Nis­hi­mu­ra, un­ser Elek­tro­ni­ker und Pro­gramm­lo­gist, kurz vor zwei­und­zwan­zig Uhr am 1. März 2011 Zwei­fel an der Funk­ti­ons­klar­heit ei­nes un­er­prob­ten Ge­rä­tes ge­äu­ßert hat­te, war der Start un­ter­bro­chen wor­den.
    Jetzt war es kurz nach ein Uhr, am 2. März 2011.
    Vor zehn Mi­nu­ten hat­te Re­ling erst ziem­lich förm­lich und dann mit ei­nem La­chen »ge­be­ten«, an Bord kom­men zu dür­fen. Der al­te Bul­len­bei­ßer hat­te wie­der sein Herz ent­deckt und sich ent­schlos­sen, es auch je­nen Leu­ten zu of­fen­ba­ren, die sei­ne rau­he Scha­le sonst nicht durch­schau­en konn­ten.
    Er hielt sich im­mer noch bei uns auf. Ver­nünf­ti­ger­wei­se schwieg er, wenn es um Din­ge ging, die er nur am Ran­de ver­stand. Wenn die Re­de je­doch auf den ak­ti­ven Ein­satz kam, äu­ßer­te er Ar­gu­men­te und Über­le­gun­gen, die man durch­aus als aus­ge­feilt, teil­wei­se so­gar als ge­ni­al ein­stu­fen konn­te. Un­ser Al­ter war schon ein As auf be­son­de­re Art.
    Er zwäng­te sich zwi­schen den Con­tai­nern hin­durch und be­grüß­te es, daß wir den Zeit­de­for­ma­tor nicht er­neut völ­lig über­la­den hat­ten, wie an­läß­lich der ers­ten Rei­se. Das hat­te sei­nen Grund in mei­ner Be­fürch­tung ge­habt, aus der Ver­gan­gen­heit even­tu­ell nicht mehr in die Real­zeit zu­rück­keh­ren zu kön­nen und den Rest un­se­res Da­seins in der At­lan­ti­schen Epo­che ver­brin­gen zu müs­sen.
    Die Ge­fahr war im­mer noch akut, aber ich war nicht mehr ge willt, schon beim ers­ten »Sprung« al­le nur denk­ba­ren Aus­rü stungs­gü­ter mit­zu­neh­men.
    Die Ex­pe­di­ti­on wür­de ent­we­der aus­rei­chend Nach­schub aus un­se­rer Jetzt­zeit er­hal­ten oder un­ter­ge­hen. Kom­pro­mis­se konn­te es nicht mehr ge­ben, denn die mar­sia­ni­sche Lang­zeit­waf­fe tick­te; nicht am 2. März 2011 n. Chr. aber ganz si­cher 187.211 Jah­re vor un­se­rer Real­zeit.
    Ad­mi­ral Sag­hon, Ober­be­fehls­ha­ber des Mars, war durch die mi­li­tä­ri­schen Er­eig­nis­se ge­zwun­gen wor­den, die über­mäch­ti­gen De­ne­ber in un­ser Son­nen­sys­tem, be­son­ders auf den Mars und den ir­di­schen Mond ein­si­ckern zu las­sen.
    Fer­ner wuß­ten wir auf Grund un­se­rer Neu­zeit­for­schun­gen, daß die von Sag­hon vor­aus­ge­se­he­ne Spät­ge­fahr tat­säch­lich auf­ge­tre­ten war. Wir, die Män­ner der GWA, hat­ten die Auf­zucht­brut der De­ne­ber auf dem Mond ver­nich­tet.
    Da­mit hat­te Sag­hon na­tür­lich nicht rech­nen kön­nen. Was hat­te er da­mals schon von der Zwei­ten Mensch­heit ah­nen kön­nen!
    Al­so war er sei­ner­zeit be­strebt ge­we­sen, die Macht­ver­hält­nis­se nach ei­ner vor­über­ge­hen­den Auf­ga­be sei­ner Po­si­ti­on wie­der zu­guns­ten des Mars zu sta­bi­li­sie­ren.
    Da er durch sei­nen ta­del­los funk­tio­nie­ren­den Ge­heim­dienst of­fen­bar die Nach­richt er­hal­ten hat­ten, daß die De­ne­ber ei­ne »Spät­ge­burt-Ak­ti­on« plan­ten und ih­re Em­bryos auf dem ir­di­schen Mond in Lang­zeit-Brut­kam­mern zu le­gen ge­dach­ten, hat­te er ei­ne Waf­fe kon­stru­ie­ren las­sen, die erst nach dem Aus­le­gen der Em­bryo-Kon­ser­ven funk­tio­nie­ren soll­te.
    Das war die so­ge­nann­te »Lang­zeit­bom­be«, von der wir durch den fehl­ge­schla­ge­nen Ein­satz des At­lan­ters Taf­kar er­fah­ren hat­ten. Erst da­durch war die La­wi­ne ins Rol­len ge­kom­men; erst durch die­sen Ver­sa­ger an Bord ei­ner mar­sia­ni­schen Zeit­rei­se-Ma­schi­ne hat­ten wir er­fah­ren, daß nach Sag­hons Da­für­hal­ten die Er­de mit­samt ih­rer ur­zeit­li­chen Be­völ­ke­rung zu­guns­ten der mar­sia­ni­schen Er­hal­tungs­po­li­tik
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