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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis
Autoren: K. H. Scheer
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be­lehr­te mich dar­über, daß ab so­fort schwe­re Zei­ten an­bra­chen.
    Er kam be­hen­de die brei­te Ram­pe her­un­ter und nahm so­fort je­de denk­ba­re Ak­ti­vi­tät in sei­ne Hän­de.
    Sei­ne Haar­bors­ten wa­ren noch grau­er ge­wor­den; der Ober­lip­pen­bart schi­en sich zu sträu­ben.
    »Mei­ne Her­ren, Ih­re wis­sen­schaft­li­chen Aus­le­gun­gen könn­ten an­de­ren­orts und bei ei­ner an­de­ren Sach­la­ge in­ter­essant sein. Jetzt sind sie es nicht. Kon­nat …«
    Ich dreh­te mich um und nahm un­will­kür­lich Hal­tung an.
    »Sie star­ten noch heu­te. Oder ist der Zeit­de­for­ma­tor noch nicht voll aus­ge­rüs­tet?«
    »Doch, Sir, aber …«
    »Die Wört­chen ›aber‹ und ›wenn‹ soll­ten Sie aus Ih­rem Sprach­schatz strei­chen«, un­ter­brach er mich un­wirsch und über­sprang den letz­ten Me­ter der un­aus­ge­bau­ten Stre­cke mit ei­ner für einen Vier-Ster­ne-Ge­ne­ral er­staun­li­chen Sport­lich­keit.
    Sein Atem ging kaum schnel­ler, als er die Grup­pe der Wis­sen­schaft­ler, GWA-Schat­ten und der ASF-Ver­fas­sungs­schüt­zer er­reich­te.
    Mna­ko­ro be­grüß­te er mit ei­nem Wink. Der Ban­tu lä­chel­te ver­hal­ten und wink­te zu­rück. Da­mit war das Ze­re­mo­ni­ell er­le­digt. Wir klei­nen Geis­ter hat­ten oh­ne­hin nur noch zu­zu­hö­ren.
    »Hast du ge­dacht«, mel­de­te sich Han­ni­bal spon­tan auf Psi-Ebe­ne. Er hat­te wie­der ein­mal in mei­nen Ge­dan­ken spio­niert.
    »Wenn er glaubt, ich wür­de wie ein ver­brann­ter Ge­säß­beu­len-Pa­vi­an auf­sprin­gen, dann hat er sich ge­täuscht. Wir fah­ren den Ein­satz.«
    »Ja, wir! Aber in der Real­zeit, näm­lich dem Jetzt, be­fiehlt der von den ver­schie­de­nen Völ­kern be­voll­mäch­tig­te Ge­ne­ral­se­kre­tär der In­ter­na­tio­na­len Ab­wehr­ko­ali­ti­on – und der ist iden­tisch mit dem Chef der GWA. Nein, Klei­ner, ich will nichts mehr hö­ren. Ich weh­re mich schon mei­ner Haut, wenn es not­wen­dig ist.«
    Re­ling schau­te mich mit ei­nem wis­sen­den Lä­cheln an.
    »Man war et­was ab­we­send, nicht wahr? Kon­nat, Schlös­ser auf dem Mond wur­den frü­her in Ge­dan­ken ge­baut. Heu­te könn­ten wir es, aber wir wol­len es nicht.«
    »Ha­be ich et­was ge­sagt, Sir?«
    »Nein, aber ge­dacht. Ver­ges­sen Sie es. Die Aus­wer­tung über die Ske­lett­fun­de liegt vor. Die sterb­li­chen Über­res­te stam­men aus der Zeit der At­lan­ti­schen Epo­che. Klu­ge Män­ner, die es auch un­ter den pas­si­ven GWA-Be­am­ten gibt …«
    »Ha­be ich nie be­zwei­felt!« un­ter­brach ich ihn.
    »Wie schön. Wir sind Ih­nen auf­rich­tig dank­bar«, kon­ter­te er sar­kas­tisch.
    »Wenn Sie mir ge­stat­ten wür­den fort­zu­fah­ren? Dan­ke sehr. Auf Grund un­se­rer Aus­wer­tun­gen, sie stam­men vom Su­per­ge­hirn PLA­TO, ha­ben Sie bei Ih­rer An­kunft in der Ver­gan­gen­heit mit der An­we­sen­heit von Men­schen der At­lan­ti­schen Epo­che zu rech­nen. Un­ter Be­rück­sich­ti­gung der schwer zu ent­de­cken­den La­ge die­ses Höh­len­la­by­rinths und an­de­rer Fak­to­ren, neh­men wir an, daß es sich hier­bei um Ver­fem­te han­del­te.«
    »Ver­fem­te?«
    »Ja! Skla­ve­rei war üb­lich. Mar­sia­ner und At­lan­ter dul­de­ten es aus so­zi­al­po­li­ti­schen Grün­den. Man woll­te kei­nes­wegs in die in­ter­nen Ge­bräu­che ein­grei­fen. Das geht aus je­nen Un­ter­la­gen her­vor, die wir in den Mon­d­ar­chi­ven der Mar­sia­ner neu­er­dings ge­fun­den ha­ben. In­fol­ge­des­sen ist an­zu­neh­men, daß sich in die­sen Räu­men Per­so­nen auf­hiel­ten, de­nen es ge­lang, sich der da­ma­li­gen Ob­rig­keit zu ent­zie­hen. Ent­flo­he­ne Skla­ven oder auch Ver­bre­cher ge­gen die herr­schen­de Ord­nung dürf­ten hier Zu­flucht ge­sucht und ge­fun­den ha­ben. Den Ge­pflo­gen­hei­ten ent­spre­chend, kann mit ei­ner dik­ta­to­ri­schen Be­fehls­ge­walt in­ner­halb des La­by­rinths ge­rech­net wer­den. Man wird Sie für At­lan­ter hal­ten und an­grei­fen.«
    Nach­denk­lich be­trach­te­te ich den un­ter­setz­ten Mann. Vor mei­nem geis­ti­gen Au­ge zeich­ne­ten sich be­reits Schre­ckens­sze­nen ab.
    »Al­so ha­be ich er­neut auf To­te zu
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