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Betoerendes Trugbild

Betoerendes Trugbild

Titel: Betoerendes Trugbild
Autoren: Natalie Rabengut
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Verschnaufpause. Mit ihren Fingerkuppen strich sie über seine Brust, zog immer wieder enge Kreise und neckte seine kleinen Brustwarzen. Entspannt lag er auf dem Rücken, die Augen halb geschlossen und die Arme hinter dem Kopf verschränkt.
    Langsam, aber zielsicher arbeitete Samantha sich nach unten vor und erreichte schon bald den schmalen Streifen Haare unterhalb des Bauchnabels, der ihr den Weg wies. Seine Mundwinkel zuckten freudig erregt, als sie seinen Schaft berührte.  
    „Du bist wirklich unersättlich“, murmelte er träge.
    „Das kann schon sein. Entspann dich – wir haben schließlich die ganze Nacht Zeit. Wie lang ist das Hotelzimmer bezahlt?“
    „Bis morgen Abend.“
    Sie drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und ihre Hand massierte seinen Schaft. „Das ist ja noch besser.“
    Stetig bewegte sie ihre Finger, erhöhte den Druck und das Tempo, orientierte sich an seinem Stöhnen. Ihre andere Hand umfasste seine Hoden, massierte die empfindlichen Kugeln. Seine Finger krallten sich ins Bettlaken, seine durchtrainierten Bauchmuskeln spannten sich deutlich sichtbar an.  
    Samantha hörte nicht auf, bis auch der letzte Tropfen seines Spermas aus der Spitze gequollen war und ihr Partner vollkommen entkräftet seinen Kopf auf das Kissen fallen ließ.

    Leise zog Samantha die Tür hinter sich zu. Den Mantel ordentlich zugeknöpft, die Haare zu einem eleganten Knoten geschlungen und mit der Tasche über ihrer Schulter sah sie nicht aus wie eine Frau, die die letzten Stunden mit hemmungslosem Sex verbracht hatte. Oralsex, verbesserte sie sich in Gedanken. In ihre Pussy war er tatsächlich nicht ein einziges Mal eingedrungen.  
    Der Teppich dämpfte das Geräusch ihrer Absätze und im Aufzug seufzte sie erleichtert. Sie hatte es geschafft. Ihr Zug würde in einer halben Stunde den Bahnhof verlassen und vom Hotel aus waren es gerade einmal fünf Minuten mit dem Taxi dorthin.
    Als sie auf dem Rücksitz des Wagens Platz nahm, fiel ihr Blick auf die Uhr: Kurz nach halb vier am Morgen. Sie würde im Zug vielleicht ein wenig dösen. Im Gegensatz zu ihrem Partner schlief sie nicht, wenn andere Menschen – fremde Menschen – im gleichen Raum waren.  
    Mit einem Griff vergewisserte sie sich, dass ihre Tasche noch immer prall gefüllt mit Geld war und ein warmes Gefühl der Zufriedenheit machte sich in ihr breit. Sie hoffte, dass ihr Komplize von nun an auch ein wenig mehr Selbstbeherrschung an den Tag legen würde. Wie erwartet war er nach dem heftigen Intermezzo so erschöpft gewesen, dass er eingeschlafen war.  
    Wenn er aufwachte, würde er feststellen, dass nicht nur seine vermeintliche Partnerin weg war – sondern auch sein Anteil des Geldes.  
    Das hatte er dann davon – mit ihr legte man sich einfach nicht an. Egal, wie gut man im Bett war. Den Schmuck hatte sie ihm gelassen, denn daraus machte sie sich wirklich nichts. Nur Bargeld zählte.

Kapitel 1

    Locarno, Schweiz, heute

    Die Zeitung raschelte, als Samantha umblätterte. Sie nahm den Text auf den Seiten vor ihr allerdings nicht wahr, denn aus dem Augenwinkel beobachtete sie einen jungen, attraktiven Mann. Längst hatte er sie bemerkt – seit einigen Tagen schlich er nun schon um sie herum und sie wusste, dass er sie bald ansprechen würde, denn er würde nicht widerstehen können, seinen erprobten Charme an ihr spielen zu lassen.
    Scott Winters war ein notorischer Frauenheld, reich, gutaussehend und erfolgreich. Außerdem hatte er etwas, das Sam wollte. Sehr zu Scotts Bedauern würde sich besagter Gegenstand allerdings nicht in seiner Hose befinden.
    „Sam, du hast es versprochen!“ Empört hatte Becky die Nase kraus gezogen.
    „Ich weiß, ich weiß, aber es ist wirklich der letzte Auftrag – die Bezahlung ist großartig, dann muss ich mir garantiert nie wieder Sorgen machen.“ Bisher hatte es immer geholfen, Becky mit rationalen Argumenten zu überzeugen.
    „Du bist so stur, du machst es doch eh.“ Dabei musste sie schon ihr Lächeln unterdrücken und Sam ahnte, dass sie bereits gewonnen hatte. Sie umarmte ihre beste Freundin.
    Becky seufzte resigniert. „Aber muss es direkt in der Schweiz sein? Kannst du es nicht hier machen?“ Sie fummelte nervös an einer Haarsträhne herum, dann winkte sie ab. „Nein, vermutlich nicht. Schon gut, du musst mir nichts erklären – so funktioniert das Business vermutlich nicht.“
    Sam hatte lediglich gelächelt und chinesisches Essen bestellt, um ihre Freundin aufzumuntern. Nein, so
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