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Bestie Belinda

Bestie Belinda

Titel: Bestie Belinda
Autoren: Jason Dark
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Wärmestoß gespürt.
    Sie war noch da!
    ***
    Ich blieb starr stehen. Ich hielt sogar den Atem an und konzentrierte mich nur auf das Brennen an meiner Brust.
    Belinda war in der Nähe!
    Ich dachte daran, dass das Blut noch warm gewesen war. Die Untat lag demnach noch nicht lange zurück. Wahrscheinlich hatte es Belinda nicht geschafft, schnell die Flucht zu ergreifen, wir waren einfach zu nahe gewesen. Also hatte sie sich nicht weit entfernt ein Versteck gesucht.
    Nur wo?
    Warum hatte sie nicht die Chance ergriffen und war geflohen, als wir uns innerhalb des Waggons befanden? Wahrscheinlich aus Nichtwissen. Sie konnte nicht ahnen, welch einen Indikator ich bei mir trug und dass ich Bescheid wusste.
    Abe Douglas war meine Reglosigkeit aufgefallen. Er wollte den Grund wissen und sprach mich an.
    »John, du...«
    Zum Glück hatte er leise gesprochen und verstummte sofort, als ich mich zu ihm hindrehte und einen Finger auf die Lippen legte.
    Er zuckte mit den Schultern.
    Ich ließ die linke Hand wieder sinken und deutete auf meine Brust, darauf hoffend, dass er die Geste begriff.
    Ja, er nickte.
    Dann ging ich mit zwei Schritten wieder zurück und merkte, dass das Brennen nachließ. Mit einer Hand holte ich meinen Talisman hervor und ging zu Abe.
    Er nickte nur. Hatte verstanden.
    »Sie ist in der Nähe«, raunte ich ihm zu. »Das Kreuz hat sie aufgespürt.«
    Die Augen des FBI-Agenten bewegten sich. »Aber wo?«, flüsterte er zurück. »Hier bestimmt nicht.«
    »Nein...«
    Im Moment waren wir beide ratlos. Das Kreuz sonderte keinen Lichtschein ab, aber die Wärme verschwand auch nicht. Ich steckte es in die Tasche.
    Jetzt kam es darauf an, wie wir reagierten. Wir durften auf keinen Fall das Falsche tun. Aber was war in diesem Fall richtig, und was war falsch?
    Ich quälte mich mit dem Gedanken herum. Es gab eigentlich nur eine vernünftige Lösung.
    Wir mussten uns draußen und in der Nähe des Wagens umschauen.
    Im Garten gab es Verstecke genug. Daran wollte ich nicht recht glauben. Dann hätte sie besser verschwinden können.
    Unsere – oder meine – Logik passte einfach nicht.
    Nur unser Atmen war zu hören. Ansonsten klebte die Stille zwischen den Innenwänden des Wagens.
    Und die wurde plötzlich von einem Geräusch unterbrochen. Es war sehr leise, brachte aber auch eine gewisse Gleichmäßigkeit mit. Ein leichtes Kratzen oder Schleifen.
    Wir brauchten nicht lange, um herauszufinden, woher das Geräusch erklang. Fast gleichzeitig deuteten wir gegen die Decke.
    »Auf dem Dach, John...«
    »Genau!«
    Das letzte geraunte Wort war so etwas wie ein Startsignal. Auf leisen Sohlen schlichen wir zur Tür...
    ***
    Belinda lag auf dem Dach und musste sich selbst eingestehen, dass es zwar nicht der ideale Platz war, aber sie fühlte sich trotzdem wohl. Wer kam schon auf die Idee, dass sich jemand auf einem Waggondach versteckte?
    Sie wartete.
    Die beiden Männer hatten unter ihr den alten Waggon längst betreten und wussten nun Bescheid. Ihr, Maul bewegte sich zuckend, als sie daran dachte. Sie stellte sich die entsetzten Gesichter der Jäger vor, die einsehen mussten, dass sie zu spät gekommen waren.
    Was würden sie tun?
    Wenn es Bullen waren, dann gab es nur eines. Dann mussten sie die Kollegen von der Mordkommission anrufen, die dann die Untersuchungen aufnahmen. Das konnte dauern. In der Zwischenzeit würde sie längst über alle Berge sein.
    Als Bestie waren ihre Sinne viel geschärfter als im menschlichen Zustand. Obwohl sich die beiden bemühten, leise zu sein, hörte sie ihre Schritte. Sie konnte verfolgen, dass sie vor und zurück gingen und auch miteinander redeten.
    Was sie sagten, hörte sie nicht, dazu war es zu leise. Dann aber ging einer von ihnen in den hinteren Teil des Waggons. Akustisch verfolgte Belinda seinen Weg.
    Der Mann blieb stehen.
    Direkt unter ihr!
    Wieder sträubte sich ihr Fell. Ein Mensch hätte eine Gänsehaut bekommen, bei ihr war es nicht möglich. Aber sie spürte etwas, das ihr Unbehagen und sogar Furcht bereitete.
    Unter ihr musste der Mann mit der Waffe stehen!
    Belinda bewegte sich nicht. Es war besser, wenn sie sich völlig ruhig verhielt und sich einzig und allein auf den Mann mit der gefährlichen Waffe konzentrierte.
    Er blieb nicht lange. Sie hörte wieder seine Schritte. Er ging zu dem anderen Mann. Beide flüsterten miteinander. Belinda ging davon aus, dass sie abgelenkt waren.
    Diese Chance wollte sie nutzen. Sehr behutsam und jedes Geräusch vermeidend, richtete sie sich
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