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Bestie Belinda

Bestie Belinda

Titel: Bestie Belinda
Autoren: Jason Dark
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auf. Sie wurde immer größer. Im Mondlicht malte sich ihre Gestalt ab, als wollte sie noch mal die nötige Kraft schöpfen, um auch diese beiden Feinde zu besiegen.
    Dann ging sie vor.
    Sie lief auch jetzt so leise wie möglich. Aber das Dach war uneben und nicht gereinigt worden. Überall hatten sich Klumpen festgebacken, und sie musste ihre Beine schon einige Male anheben, um diese kleinen Hügel zu überschreiten.
    Die Leiter hatte sie nicht nehmen wollen. Man hätte sie da zu leicht hören können.
    Belinda hatte die Höhe der Tür noch nicht erreicht, als sie verharrte. Sie drehte sich nach links und schaute zur größeren Gartenseite hin. Den Weg wollte sie nehmen und so schnell wie möglich durch die Pforte verschwinden.
    Noch einmal der Blick zum Mond.
    Ja, das kalte Auge wachte über sie.
    Ein letztes Zucken, der Ruck in die Knie, dann stieß sie sich ab und sprang dem Boden entgegen...
    ***
    Wir verhielten uns so leise wie möglich und liefen noch nicht sofort nach draußen. In Höhe der Tür blieben wir zunächst lauschend stehen.
    Es war nichts mehr zu hören. Aber wir gingen noch davon aus, dass sich Belinda auf dem Dach befand. Im Halbdunkel leuchteten Abe’s Augen. Darin stand der Wille, diese Bestie zu stellen.
    Leider war die Tür wieder geschlossen. Geräuschlos ließ sie sich nicht öffnen.
    »Los!«, sagte ich nur.
    Dann ging alles blitzschnell. Ich zerrte die Tür auf und hatte mich schon abgestemmt, um die drei Stufen der Treppe mit einem Sprung zu überwinden.
    Mit beiden Füßen zugleich landete ich auf dem weichen Boden und sah aus dem Augenwinkel, was in dieser Sekunde geschah, als hätte es das Schicksal genau abgestimmt.
    Vom Dach her sprang eine Gestalt. Ich sah sie aufprallen, sah, dass sie eine menschliche Form besaß, aber das war nur der erste Eindruck. Tatsächlich war es die Bestie, und sie besaß den Körper eines übergroßen Wolfs.
    Sie drehte mir den Rücken zu. Aber sie war nur zwei, drei Meter entfernt und konnte mich nicht gesehen haben.
    Ich startete, als hätte man mir einen Tritt verpasst. Und ich war verdammt schnell. Die Bestie schaffte es nicht, sich zu drehen. Vielleicht hatte sie mein Keuchen gehört, jedenfalls richtete sie sich sehr schnell wieder auf.
    Noch ein Sprung, und ich hatte sie.
    Bevor sie den ersten Schritt nach vorn gehen konnte, sprang ich ihr in den Nacken und klammerte mich dort fest...
    ***
    Ich hätte ihr auch in den Rücken schießen können, aber irgendwie widerstrebte mir das. Ich wollte mehr wissen, ich wollte Belinda erleben, und deshalb hing ich an ihrem Rücken fest. Auch Werwölfinnen können überrascht werden. Das erlebte ich in den folgenden Augenblicken, denn Belinda tat nichts. Sie schüttelte sich nur, weil sie von diesem plötzlichen Druck auf ihrem Rücken zu sehr überrascht worden war.
    Diese Zustand hielt allerdings nicht lange an. Sie riss den Kopf in die Höhe und drückte ihn zugleich nach hinten. Dabei öffnete sie ihr Maul und schickte ein furchtbares Heulen in die dunkle Nacht. Es war so etwas wie ein Startzeichen, denn jetzt begann sie zu kämpfen. In das Geheul hinein hörte ich noch den Schrei meines Freundes Abe Douglas. Er rief meinen Namen. Sicherlich hatte er Angst um mich, und es sah auch nicht gut für mich aus, denn Belinda fing an, sich zu wehren. Sie schüttelte sich. Sie bewegte sich hektisch von links nach rechts. Sie schlug aus, sie wollte mich loswerden. Ihr Körper zuckte in die Höhe, sank dann wieder zusammen, und ich kam mir vor wie ein Reiter beim Rodeo.
    Von der Seite her flitzte Abe Douglas heran. Er hatte seine Waffe gezogen und wollte sich vor Belinda aufbauen, um sie mit Blei vollzupumpen. Ob er geweihte Silberkugeln geladen hatte, war mir nicht klar, aber ich hatte auch andere Sorgen, denn Belinda griff jetzt zu anderen Tricks.
    Sie beugte sich blitzschnell und so weit wie möglich nach vorn, sodass ich den Halt verlor. Ich rutschte nach vorn, verlor den Halt und beging den Fehler, mich nicht rasch genug zu lösen. Seitlich kippte ich über die Schulter der Werwölfin hinweg und prallte zu Boden.
    Dort blieb ich nicht liegen. Ich überrollte mich und hatte die Waffe nicht losgelassen. Mit beiden Händen hielt ich sie fest und war bereit, zu schießen.
    Es fielen zwei Schüsse.
    Nicht ich hatte abgedrückt, sondern Abe Douglas. Ich sah ihn, als ich hochkam. Er stand nicht weit entfernt in Combat-Stellung und hielt seine Waffe mit beiden Händen fest. Zwei Kugeln hatte er abgefeuert und beide Male
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