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Beste Freunde beißen nicht

Beste Freunde beißen nicht

Titel: Beste Freunde beißen nicht
Autoren: Portia Da Costa
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Worte klangen gedämpft, denn er presste sich in der Hoffnung, seine Reißzähne zu verbergen, die Faust in den Mund. Sie hatten immer noch eine Chance, mit Anstand aus der Sache herauszukommen, ohne dass ihr etwas zustieß. Es war immer noch möglich, sie gehen zu lassen, damit sie leben konnte und nicht zu dem Zustand verdammt war, der seine Existenz bestimmte.
    Teresa lachte, ein reiner, perlender Laut.
    »Du brauchst dich nicht zu verstecken. Ich weiß, was du bist. Der Bann, den du über mich geworfen hattest, wirkt nicht mehr.«
    Zacks Hand sank herab, und er starrte sie an.
    »Erst recht ein Grund für dich, nicht hier zu sein. Dann weißt du ja, wie gefährlich ich für dich bin.«
    »Das ist mir egal.«
    Sie reckte das Kinn und hob den Kopf. Ihm wurde klar, dass sie auf unbestimmte Art anders aussah, noch schöner denn je, falls das überhaupt möglich war. Ihre blasse Haut hatte einen Cremeton, und ihre Lippen schimmerten rosig. In ihren Augen lag ein tiefes, wissendes Leuchten.
    »Das sollte es aber nicht! Du kannst nicht in meiner Nähe bleiben. Hier ist es nicht sicher für dich.« In seinen Fingern prickelte sein Bedürfnis, sie zu berühren, besonders, als sie sich auf das Bett kniete und mit sinnlicher, herausfordernder Miene die Arme nach ihm ausstreckte. Er konnte sich nicht bezähmen, umfasste ihre Schultern und schüttelte sie sanft. »Du musst gehen, Teresa. Bitte, um meinetwillen! Ich könnte es nicht ertragen, dir wehzutun … dich zu verändern.«
    »Zu spät, mein Liebster.«
    Sie sprach leise, aber die Worte schienen in der Mitte des Zimmers aufzuschlagen wie ein Felsbrocken.
    »Nein!«
    Zack war nicht leise. Sein lauter Schrei schien von den Möbeln widerzuhallen.
    Teresa lächelte ihn an. Ein scharlachroter Ring umgab die Iris ihrer schönen Augen. Ihre hübschen weißen Zähne wirkten unregelmäßig, denn ihre Eckzähne waren leicht zugespitzt.
    »Aber du hast nicht von mir getrunken.«
    Er umfasste ihr Kinn und ließ den Daumen behutsam über die Spitzen ihrer Fangzähne gleiten. Sie waren rudimentär und nur leicht spitz, noch keine richtigen Vampirzähne.
    Trotzdem.
    »Ich habe ein wenig von deinem Blut auf meinen Fingerspitzen gekostet. Nachdem ich dir über den Rücken gekratzt hatte.«
    Rasch durchkämmte Zack sein Gedächtnis und ging alle Überlieferungen durch, die er selbst nach seiner Verwandlung studiert hatte. Wenn sie nur ein paar Tropfen getrunken hatte, konnte sie noch zurück. Sie konnte trotzdem normal bleiben und ein menschliches Leben führen. Wenn sie sich von ihm fernhielt und kein Blut mehr trank.
    »Bitte, Teresa, du musst fort. Wenn du in meiner Nähe bleibst, wird der Drang nur noch stärker werden … und ich werde dir nicht widerstehen können.«
    »Wessen Drang? Meiner oder deiner?«
    »Kommt es darauf an? Bitte, meine Liebste, geh einfach!«
    Aber ihr Blick war klar, trotz des Rots in ihren Augen. Er spürte ihre Intelligenz, ihren Willen und das vollständige Wissen darum, was vor ihr lag. Und sie wollte es.
    Vor allem las er Liebe in ihrer Miene.
    »Ich kann nicht gehen, Zack.« Sie schlang die Arme um ihn. »Ich liebe dich. Ich muss bei dir sein.«
    Ein letztes Mal stieg der Drang, ihr die Freiheit zu schenken, in ihm auf.
    »Und was, wenn ich dich nicht liebe?«, verlangte er zu wissen und versuchte erfolglos, sie abzuschütteln. Aber sie war bereits viel stärker als früher. Sie lachte leise und schmiegte ihr Gesicht und ihren Körper an ihn.
    »Du magst ein Vampir sein, Zack, aber du bist ein schlechter Lügner.« Sie zog sein Hemd auf. »Und ich habe bereits … nun, Kräfte.«
    Wieder küsste sie ihn und strich mit der Zunge über sein Schlüsselbein.
    »Es nützt nichts, wenn du mir sagst, du liebst mich nicht, weil ich weiß , dass es so ist!«
    Ah, aber du fühlst dich so gut an!
    Teresa lächelte an Zacks kühler Haut, während sie darauf wartete, dass er die Wahrheit eingestand. Er sagte nichts, aber seine Arme schlossen sich um sie. Bei der Empfindung, umschlossen und geliebt zu sein, schwanden ihr die Sinne. Es war ein altmodischer Ausdruck, den sie vor ihrer Begegnung mit ihm nie verwendet hätte, aber er war der Einzige, der genau passte.
    »Doch, ich liebe dich.« Seine Stimme klang leise und klar, aber sie erkannte, was ihn dieses Geständnis kostete. »Ich liebe ich … und will für immer mit dir zusammen sein.« Er umschlang sie fester und legte den Kopf zurück, als suche er im Himmel nach Erleuchtung.
    »Was ist dann das Problem,
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