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Beste Freunde beißen nicht

Beste Freunde beißen nicht

Titel: Beste Freunde beißen nicht
Autoren: Portia Da Costa
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bewegen, sie in die Arme nehmen und küssen würde, statt ganz klar die Grenzen ihrer jeweiligen persönlichen Intimsphäre einzuhalten.
    Im Interesse dauerhafter häuslicher Harmonie und einer freundschaftlichen Beziehung zwischen Mieter und Vermieter unterdrückte Teresa immer energisch die Versuchung, auf »diese Art und Weise« über Zack zu denken. Aber das war verteufelt schwierig, weil er auch nach sechs Monaten Freundschaft und platonischen Zusammenlebens immer noch die irresten, geilsten Dinge mit ihren Hormonen anstellte.
    Er war nicht ihr üblicher Typ, absolut nicht.
    Der verflixte Steve und seine diversen Vorgänger waren alle gesund, gebräunt, metrosexuell und auf die Art muskulös gewesen, die man sich im Studio erwirbt. Und von all dem war Zack so weit entfernt, wie es überhaupt möglich war.
    Wenn sie ihn ansah, kam ihr immer das Wort »Gothic« in den Sinn. Er war groß, schmal, wirkte leicht schwächlich und besaß alle Eigenschaften eines typischen Nachtbewohners, was nicht erstaunlich war, weil er zusätzlich zu seinen anderen Problemen noch unter Fotophobie und einer Sonnenallergie litt. Und doch faszinierte sie seine Blässe, genau wie die stylische Magerkeit, die anzudeuten schien, dass seine Knochen ein klein wenig zu groß für seine Haut waren.
    Die hageren, scharfen Linien seiner Wangenknochen und seines Kiefers verliehen ihm einen zwielichtigen, romantischen Glamour, der sie an diese sexy Stummfilmstars erinnerte, die sich als Scheichs verkleideten und Eyeliner trugen. Dazu kamen noch das dunkle Lockenhaar, das auf jemand anderem wie ein Wischmopp ausgesehen hätte, ihm aber eine wilde byronische Dekadenz verlieh, und die hypnotischsten blauen Augen von der Farbe einer seltenen antiken Parfümflasche.
    Verstohlen biss Teresa die Zähne zusammen. Wenn der exotische Zack auch nur den Hauch einer Andeutung von Interesse an ihr gezeigt hätte, hätte sie es ohnehin nicht nötig gehabt, mit unterdurchschnittlichen Exemplaren wie Steve auszugehen.
    »Komm schon, Liebes … Was ist los? Deinem Onkel Zack kannst du es erzählen.«
    Zack wechselte in seinen »Therapeutenmodus«, verschränkte die langen, schlanken Arme vor dem Körper und nahm dann eine vollkommen ruhige, abwartende Haltung ein. Wie zur absichtlichen Betonung seines Gothic-Images trug er ein weites, gerüschtes Piratenhemd, das vorn halb offen stand und den Blick auf ein wunderschönes, keilförmiges Stück seiner glatten, haarlosen Brust gewährte.
    Auch Teresa wurde still. Sie war in heller Aufregung über ein winziges Drama ins Haus gestürzt, und jetzt, nach fünf Minuten mit Zack, konnte sie sich kaum noch erinnern, was sie so genervt hatte.
    Als sie in seine klaren blauen Augen sah, spürte sie tief in ihrem Körper einen dumpfen Aufschlag.
    Mit diesem Mann hatte sie zu der Hochzeit gehen wollen, nicht mit Steve. Es war nie wirklich um Steve gegangen. Er war nur ein Ersatz gewesen, und er tat ihr beinahe leid, obwohl er eine Ratte war. Sie hatte sich nur auf ihn eingelassen, weil Zack, ihr bester Freund, tabu war.
    Trotz seiner Eigenheiten hatte ihr Zack gleich gefallen, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte; damals, eines nachts in dem Café um die Ecke. Damals wie heute hatte er sie verstanden – bei dieser Gelegenheit, weil sie ihre Wohnung verloren hatte, als ihre ehemaligen Mitbewohner beschlossen hatten, alles zu verkaufen. Sie waren vollkommen Fremde gewesen, aber trotzdem hatte er ihr die Gastfreundschaft seines großen, weitläufigen Hauses angeboten, und sie hatte ohne Zögern angenommen.
    Ihre Finger prickelten vor Sehnsucht, sich auszustrecken, seine starken Arme zu entflechten und ihn dazu zu bringen, sie stattdessen um sie zu legen. Sie wollte seinen süßen roten Mund küssen, ihre Zunge zwischen seine Lippen schieben und herausfinden, ob seine großen, weißen Zähne wirklich so scharf waren, wie sie manchmal aussahen. Am liebsten hätte sie sein Hemd aufgerissen und seine Brust und vielleicht auch seinen Hals geküsst. Vielleicht würde sie ein bisschen an ihm knabbern. Bei dieser Fantasie erwischte sie sich oft. Und sie wollte ihm diese engen schwarzen Jeans ausziehen, die wie Lakritze an seinen Beinen klebten, und sich davon überzeugen, ob die erstaunlich große Beule, die sie dort manchmal sah, wirklich so herrlich war wie in ihren Fantasien.
    »Teresa?«
    Zacks Stimme klang irgendwie erschüttert, als hätte er ihre Gedanken gespürt, sei sich aber nicht sicher, ob sie ihm gefielen.
    »Es ist die
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