Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beruf - Herzensbrecher

Beruf - Herzensbrecher

Titel: Beruf - Herzensbrecher
Autoren: Aimee Carson
Vom Netzwerk:
Nicht er.
    Verdammt .
    Er musste sich am Boxsack festhalten, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, und dachte an seine gemeinen Worte ihr gegenüber. Den geschockten Ausdruck in Carlys Gesicht. Wie sie gesagt hatte, dass sie einen Mann brauchte, der ihr vertraut. Der ihr glaubte. Der an sie glaubte. Er hatte ihr vielleicht seine Liebe gestanden, doch er hatte auch offenbart, was für ein Idiot er war.
    Konnte sie ihm das je verzeihen?

12. KAPITEL
    Obwohl die Tische mit schwarzen Tischdecken und getrockneten Rosenblättern als Verzierung versehen waren, wirkte die Terrasse des Restaurants ausgesprochen festlich. Carly fand die Mischung zwischen Gothic Style und Eleganz, die sich Pete und Abby für ihre Hochzeitsfeier ausgesucht hatten, sehr gelungen. Kerzenlicht brach sich in dem wabernden Nebel, der den Boden der Terrasse umspielte, der ganze Abend hatte etwas Mystisches. Kellner liefen umher und boten Aperitifs an, die Gäste bestellten an den zwei schönen Mahagoni-Bars im Sarglook ihre Getränke.
    Nur mit Jeans, Turnschuhen und schwarzem T-Shirt bekleidet, warf Pete Booker seiner frisch Angetrauten verliebte Blicke zu, und Carly sah sich das Ganze mit einer Mischung aus Neid und Glückseligkeit an.
    Neben ihr flüsterte ihr Vater: „Dies ist der seltsamste Hochzeitsempfang meines Lebens.“ Er blickte skeptisch hinüber zur Nebelmaschine, bevor er sich das Kleid der Braut näher anguckte.
    Abbys lange schwarze Handschuhe passten wunderbar zu ihrem viktorianischen Korsettschnürkleid.
    Carly musste grinsen. „Danke, dass du mitgekommen bist, Dad.“ Sie überprüfte den Sitz ihres schwarzen Satin-Kleides. Nicht ihr normaler Geschmack, doch schwarz war das Motto des Abends. Wenigstens passte die Farbe zu ihrer Stimmung. „Allein wäre ich hier verrückt geworden.“
    „Ja …“ Ihr Vater brummelte etwas und wirkte unsicher. „Also …“
    Sie musste lächeln. „Keine Sorge, ich werde nicht wieder weinen.“
    Ihr Vater warf ihr einen nervösen Blick zu. „Ja, bitte nicht.“
    Carly hätte fast losgeprustet. Sie hatte sich für die Sendung zusammengerissen, doch danach war sie zusammengebrochen – und ihr Vater hatte ihre Tränen trocknen müssen. Dabei war ihr auch bewusst geworden, dass er nicht mit weinenden Frauen umgehen konnte. Auch eine neue Erkenntnis. Er würde nie der perfekte Vater sein, ihr stets mit einem unterstützenden Lächeln zur Seite stehen und Weisheiten für sie parat haben. Aber sie war ja auch nicht die perfekte Tochter. Auf jeden Fall war er heute Abend mitgekommen, um sie zu unterstützen. Und dafür war sie ihm immens dankbar.
    Denn irgendwann würde Hunter hier auftauchen.
    Sie war ein nervöses Wrack. Wenn sie sich je dazu entschließen sollte, wieder mit Männern auszugehen, würde sie sich diejenigen genauer anschauen. Sowohl ihr als auch den Männern zuliebe. Hunter mauerte zwar vielleicht, doch wenigstens hatte er nicht wie sie Dutzende Liebschaften an die Wand gefahren.
    Keiner ihrer Exfreunde hatte es verdient, so von ihr benutzt zu werden. Als Versuchsobjekt, chancenlos, ihre Liebe zu gewinnen.
    Als sie Hunter plötzlich auf sich zukommen sah, musste sie sich vor lauter Panik kurz an einer Stuhllehne festhalten. Nach einer kleinen Ewigkeit riss sie sich zusammen und schob ihre Weltuntergangsgedanken beiseite.
    Auch ihr Vater hatte Hunter entdeckt und warf ihr einen besorgten Blick zu. „Soll ich bei dir bleiben?“, fragte er, beinahe als wünschte er sich, gehen zu dürfen. „Oder soll ich dir etwas von der Bar holen?“
    Die Versuchung war groß, ihn als Schutzschild dazubehalten. Doch dann riss sie sich zusammen.
    „Organisier uns doch was zu trinken“, erwiderte sie. Sie holte tief Luft und drückte den Rücken durch. „Ich werde es brauchen.“
    Ihr Vater machte sich auf den Weg zu einer der Sarg-Bars und warf Hunter einen unruhigen Blick zu.
    Hunter blieb in einem respektvollem Abstand vor ihr stehen. Er trug einen maßgeschneiderten schwarzen Anzug und sah gefährlich gut aus wie immer. Seine kühlen blauen Augen beobachteten sie. Doch diesmal wirkte sein Haar leicht durcheinander, als wäre er sich ungeduldig ein paar Mal mit den Händen darübergefahren. Für einen Moment wirkte er beinahe unsicher. Dann hatte er sich wieder unter Kontrolle.
    Sie brauchte einen Moment, um ihr Herz wieder in Gang zu bringen. Sein Erscheinen hatte ihr alles Selbstvertrauen geraubt, also würde sie es einfach simulieren müssen, bis es von selbst zurückkam.
    „Ich wollte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher