Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug
Autoren: Amber Benson
Vom Netzwerk:
Bata sind deine Brüder?«
    »Halbbrüder. Überrascht dich das?«, schnurrte Bastet.
    Ich schüttelte den Kopf. An diesem Punkt überraschte mich gar nichts mehr.
    »Also deshalb hat man uns nach Vegas in die Irre geschickt«, sagte ich. »Diese Frau im Target -Markt ist niemals Hatschepsut gewesen.«
    »Natürlich. Meine Stiefmutter Nephthys hätte euch niemals zur echten Hatschepsut geschickt, obwohl sie euch den Weg zum nächstbesten Ersatz gewiesen hat …«
    »Zu Hatschepsuts Tochter. » Jetzt begriff ich, warum Senenmut sich so sehr zu der jungen Frau im Target-Markt hingezogen gefühlt hatte.
    Sie war die Reinkarnation seiner Tochter.
    Ich wollte am liebsten wieder losheulen. So nah bei einer Person zu sein, die man einmal geliebt hatte, und nicht dazu in der Lage zu sein, wieder einen Draht zu ihr zu kriegen, war die schlimmste Folter, die man sich vorstellen konnte. Zum ersten Mal wurde mir klar, warum die Menschen den Tod so sehr fürchteten. Das Schreckliche war nicht der Schmerz oder die Angst vor dem Unbekannten. Nein, es war der unwiederbringliche Verlust derjenigen, die einem am Herzen lagen, der ihn so unerträglich machte.
    Erneut wurde ich vom Gedanken an Clio erfüllt. Tränen brannten in meinen Augen, doch ich achtete nicht darauf und konzentrierte mich ganz auf die Urheberin all meines Leides. Im Stillen fachte ich meinen Zorn an.
    »Ich habe Senenmut gesagt, dass seine Götter ihm nicht helfen würden«, murmelte ich halblaut – und ich hatte recht behalten.
    Die Wege der Götter mochten unergründlich sein, aber letztlich taten sie immer das, was für sie selbst am besten war.
    Es gab noch eine Frage, die ich stellen musste, bevor wir zum nächsten Schritt kamen, und sie betraf jemanden, den ich liebte. Ich musste erfahren, wie Daniel sich in dieses ganze Szenario einfügte.
    »Sag mir, warum du in der Todeshalle warst.«
    Ich sprach die Worte eher wie einen Befehl aus als wie eine Bitte, doch Bastet schien sich nicht daran zu stören. Mit zuckenden Schnurrhaaren nickte sie, anscheinend zufrieden.
    »Dein Freund Daniel hat mich um Hilfe beim Diebstahl seiner Totenakte gebeten. Da ich das Seelentier deines Vaters war, ist er davon ausgegangen, dass er mir vertrauen konnte. Er nahm an, ich könnte den Teufel ebenso wenig leiden wie er und würde ihm bei dem Versuch helfen, gegen die Hölle zu putschen.«
    Wie bitte?!
    »Natürlich war das ein verhängnisvoller Irrtum«, fuhr Bastet fort. »Er wusste nicht, dass ich bereits vor Äonen einen Handel mit dem Teufel geschlossen habe. Glaub mir, ich bin zu allem bereit, um nicht länger der Lakai irgendeines Menschen zu sein.«
    Die Massen an Informationen, die mir mit einem Mal entgegenschlugen, waren schwindelerregend.
    »Moment mal. Du warst diejenige, die Zerberus dazu veranlasst hat, mich auf Senenmuts Spur zu setzen, nicht wahr?«, fragte ich, während das ganze Komplott sich vor meinem inneren Auge entfaltete.
    »Ja. Als die Minke dich wiedererkannt hat, sah sie die Gelegenheit, Hatschepsut und mit ihr das Band zu meinen beiden Brüdern loszuwerden. Als Anubis und Bata dann vom Plan der Minke erfuhren, sind sie zu mir, ihrer allmächtigen Schwester, gekommen, um mich um Hilfe zu bitten.«
    »Und dann hast du deine Chance erkannt und sie ergriffen.«
    »Ich habe sie mir eher gekrallt, meine Liebe«, schnurrte Bastet.
    Igitt, bei lustigen Sprüchen von bösen Katzen krieg ich das Katzen.
    »Du hast Hatschepsut und die Minke reingelegt«, fuhr ich fort. »Du dachtest, wenn ich sie für die Bösen halte, dann würde das lediglich dazu führen, dass ich dir umso mehr vertraue.«
    Bastet schnurrte. »Gut gemacht, Callie. Du hast dich als fantastische kleine Detektivin erwiesen. Aber kannst du auch schlussfolgern, was als Nächstes passieren wird?«
    Als Nächstes würde Bastet zweifellos mit irgendeinem komischen Zauber meinen Körper stehlen. Himmel, ich war von Anfang an ein Werkzeug gewesen. Bastet hatte mit mir gespielt wie mit einem billigen Kinderakkordeon, das man schließlich, wenn es endgültig verstimmt ist, einfach wegwirft.
    »Wo ist Daniel?«, fragte ich unvermittelt. »Ich will ihn sehen, bevor du meinen Körper stiehlst.«
    »Ich schätze, den Gefallen kann ich dir tun«, schnurrte Bastet. »Schließlich ist er ja gleich hier.«
    Sie sprang von meinem Schoß auf den Boden. Dort fing sie an zu keuchen. Wellen durchliefen ihren Körper, als sie etwas hochwürgte, bei dem es sich auf den ersten Blick um ein Haarknäuel zu handeln schien.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher