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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug
Autoren: Amber Benson
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Bei näherem Hinsehen erwies es sich jedoch als etwas ganz anderes. Es war Daniels Schatten, der nach den vielen Stunden in Bastets Bauch ziemlich zerknittert und eklig aussah.
    »Körper und Seele sind wieder eins!«, fauchte Bastet, und eine Kugel aus hellem, violettem Licht hüllte das schleimige, verdreckte Etwas ein, das Daniels Schatten war. Es blitzte, und ich schrie.
    »Daniel!«
    Er lag nackt und nass im Gras. Ich kroch zu ihm, kniete mich neben ihn und nahm seinen Kopf in den Schoß.
    »Daniel, wach auf«, sagte ich und küsste seine Lider und Lippen, überglücklich, dass er an einem Stück und unversehrt in meinen Armen lag.
    »Callie«, stöhnte er leise und öffnete die Augen.
    Ich beugte mich vor und küsste ihn erneut – und diesmal erwiderte er meinen Kuss, wenn auch schwach.
    »Das reicht«, sagte Bastet, die an uns herangepirscht war. »Packt sie!«
    Anubis’ starke Arme rissen mich von Daniel fort, während Bata Daniel packte, ihn hochriss und ihm ein dünnes Leinengewand überwarf, um seine Blöße zu bedecken.
    »Wir werden nun mit der Umwandlung beginnen«, erklärte Bastet. »Bringt die anderen Leiber.«
    Anubis’ Bruder Bata setzte Daniel auf die Bank ganz außen und verließ den Kreis. Daniel war noch immer so ausgezehrt, dass er sich kaum aufrecht halten konnte, weshalb ich mich von Anubis losriss und zu ihm rannte.
    »Er ist zu schwach«, schrie ich. »Lasst mich ihm helfen.«
    Bastets Schwanz zuckte, und Anubis trat zurück und duldete, dass ich mich neben Daniel auf die Bank sinken ließ. Ich zog seinen zerbrechlichen Körper an mich, sodass sein ganzes Gewicht an meiner Schulter ruhte.
    »Danke«, flüsterte er und schloss erschöpft die Augen.
    Gerade als er anfing, ruhiger zu atmen, hörte ich ein Knacken und Knirschen vom Fußweg Richtung Haus. Ich blickte mich nach dem Urheber der Geräusche um und sah etwas Unglaubliches.
    Auf uns zu kamen Clio und Jarvis, die irgendwie immer noch am Leben waren.
    Ich wusste nicht, ob ich Wahnvorstellungen hatte oder einfach völlig verrückt geworden war, aber wenn das, was ich sah, real war, dann sollte man mich dafür gern in eine Zwangsjacke stecken und für immer wegsperren.
    »Lasst mich verdammt noch mal los!«, sagte Clio wütend, als Bata sie den Weg entlangschubste.
    Jarvis und sie sahen ziemlich mitgenommen aus. Sie trugen die gleiche Art von Gewand wie Daniel, und beide schienen nicht besonders glücklich darüber zu sein.
    »Tu, was sie sagt, und gib uns frei«, fügte Jarvis hinzu, während er sich bemühte, mit dem weit ausschreitenden Bata mitzuhalten.
    Allein schon ihre Stimmen zu hören, war eine Offenbarung. Ich konnte kaum glauben, dass ich eine solch wundersame zweite Chance erhielt, und schwor mir an Ort und Stelle, für den Rest meines Lebens sehr viel netter zu den beiden zu sein.
    »Wer war das in dem Kreis?«, fragte ich an Bastet gewandt -obwohl ich mir ziemlich sicher war, die Antwort auf diese Frage schon zu kennen.
    »Ich habe Hatschepsut und der Minke versprochen, ihnen ebenfalls neue Körper zu verschaffen, wenn sie mir dabei helfen würden, den deinen zu stehlen«, sagte Bastet mit halb geschlossenen Augen. »Aber ich habe sie reingelegt. Anstatt sie mit einem Zauberin echte Körper hineinzuversetzen, erschuf ich die Illusion, dass sie in deine Freunde eingefahren wären.«
    »Und dann hast du sie bei der ersten Gelegenheit vernichtet«, sagte ich.
    Wenn ich nicht so wütend gewesen wäre, wäre mir sehr viel früher klar geworden, dass Bastet die echte Clio und den echten Jarvis gar nicht hätte vernichten können, ohne zuvor ihre Schwachpunkte in Erfahrung zu bringen, da sie beide unsterblich waren.
    Verdammt, manchmal konnte ich so schwer von Begriff sein.
    »Ich musste mich irgendwie um sie kümmern. Außerdem hatte ich andere Pläne für die Leiber deiner Freunde«, schnurrte sie. »Meine Familie ist seit Jahrhunderten ihrer angestammten Macht beraubt. Ich finde, es ist höchste Zeit für unsere Rückkehr – und die Töchter des Todes werden die Gefäße unseres Triumphs sein!«
    »Callie!«, schrie meine Schwester, als sie und Jarvis ohne viel Federlesens zu mir in den Kreis geschubst wurden.
    Clio rannte sofort zu mir, schlang mir die Arme um den Hals und erwürgte mich beinahe. Dann spürte ich, wie Jarvis’ Arme sich zu Clios gesellten, sodass wir in einer ziemlich seltsamen Ich-hab-dich-so-was-von-vermisst-Dreierumarmung steckten. Ich spürte, wie sich die Tränen in meinen Augen sammelten, und
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