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Belial

Belial

Titel: Belial
Autoren: Jason Dark
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Höhe hüpfte.
    Oder blitzte da etwas auf?
    Es war möglich. Ich wollte mir eine Gasse bahnen, um durchzukommen, als alles anders wurde.
    Plötzlich hörte ich ein gellendes, unheimlich böse klingendes Lachen, und dann huschte etwas über meinen Kopf hinweg, direkt auf den Ausgang zu.
    Ich sah nur einen Schatten, aber ich wußte, daß Belial über mich hin weggeflogen war…
    ***
    Treffer! Nein und ja!
    Raniel hätte treffen müssen, er traf auch, aber in diesem Augenblick bewies Belial, wie mächtig er war. Er löste sich praktisch vor den Augen des Gerechten auf. Er huschte an der Seite seines Schwertes entlang in die Höhe, und sein Gelächter hallte wie Triumphgeschrei der Hölle durch die alte Fabrik.
    In dieses Lachen hinein rief er seinen Namen, während er mit ausgebreiteten Flügeln unter der Decke herschwebte wie ein großer, böser Vögel, der nicht zu fangen war.
    Wieder stieß er das Gelächter aus. Er verhöhnte seinen Feind – und huschte auf den Ausgang zu. Dann war er weg!
    ***
    Suko mußte Billy Wilson schon fest an der Hand halten, denn der Junge wollte einfach nicht in seiner Nähe bleiben. Immer wieder wollte er weg, wollte sich aus dem Griff befreien, er schrie und bettelte, aber Suko schüttelte den Kopf.
    »Ich will zu dem Heiligen, Suko! Er ist mein Freund! Er hat mich gerufen! Ich bin ein Kind, er will Kinder! Ich habe ihn als ersten gesehen! Er hat sich mir gezeigt, und ich weiß, daß es etwas zu bedeuten hat. Er will mich, nur mich…«
    »Du bleibst bei mir!«
    »Aber der Heilige ist…«
    Suko war nahe dran, die Geduld zu verlieren. Er wollte Billy auch nicht weh tun, aber er mußte ihn so hart anpacken, sonst hätte sich der Junge befreit.
    Er wäre in sein Verderben gelaufen, denn Belial war kein Heiliger, er war der Engel der Lügen. Er belog jeden, um ihn als seine Beute zu bekommen.
    Und er befand sich in der Disco, denn auch Suko hatte das gellende Gelächter gehört.
    Belial befand sich auf der Siegerstraße. Und Suko fühlte sich plötzlich selbst nicht mehr sicher. Er ahnte, daß es auch zwischen ihm und Belial zu einem Kampf kommen sollte, und dabei wollte er sich frei bewegen können, nicht mit dem Jungen als Hindernis. »So, du bleibst im Wagen.«
    »Nein…« Billy stemmte sich gegen den Boden. Gegen Sukos Kraft kam er nicht an. Er zerrte den Jungen auf den Rover zu. Dort wollte er ihn förmlich hineinstopfen, um selbst freie Bahn zu haben und ihn in eine relative Sicherheit zu bringen.
    Er zerrte mit der rechten Hand die Tür auf. Mit der linken hielt er Billy fest.
    Und dann war alles anders.
    Plötzlich huschte der Schatten heran. Er jagte wie ein lautloser Torpedo durch die Luft, und der Inspektor spürte die verdammte Nähe des anderen. Er drehte sich um, weil er irgend etwas unternehmen wollte.
    Dazu kam er nicht mehr.
    Belial war zu schnell.
    Und Belial wollte den Jungen!
    »Der Heilige!« hörte Suko Billy schreien, bevor ihn ein mörderischer Hieb gegen den Wagen wuchtete, von dessen Karosserie er abprallte und auf dem Boden landete.
    Dort blieb er leicht benommen liegen und dachte trotz allem an seinen Schützling.
    Er raffte sich auf. Sehr langsam zog er sich am Wagen in die Höhe und starrte zum Himmel. Obwohl er alles andere als fit war, wußte er, daß es sich bei dem schlimmen Bild nicht um eine Halluzination handelte. Es entsprach leider der Wahrheit.
    Belial hatte den Jungen geraubt und jagte mit seiner Beute in den Nachthimmel hinein…
    ***
    Ich kam mir vor wie jemand, der überhaupt nichts mehr wußte. Wohin sollte ich laufen? Nach rechts, tiefer in die Disco hinein, oder nach links, dem Ausgang zu?
    Ich war gekommen, um gegen Belial zu kämpfen, das war vorbei, denn er war über mich hinweg in Richtung Ausgang gehuscht und dort verschwunden. Ich wollte ebenfalls hinlaufen, als die Gaffer eine Gasse öffnen mußten, weil sich vom Zentrum her jemand mit großen Schritten dem Ausgang näherte. Es war – ich bekam große Augen – Raniel, der Gerechte. Und er machte auf mich wirklich nicht den Eindruck eines Siegers. Bei meiner Ankunft hatte ich über die Köpfe der anderen hinweg etwas blitzen sehen, und nun erkannte ich, daß es das gläserne Lichtschwert war, das Raniel in einer Hand hielt, aber den Eindruck machte, als wollte er die Waffe fortschleudern, weil sie ihn im entscheidenden Augenblick im Stich gelassen hatte.
    Er sah nicht nach rechts und nicht nach links. Sein Blick galt einzig und allein dem Ausgang, denn natürlich wußte auch er, daß
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