Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beiß mich, wenn du dich traust

Beiß mich, wenn du dich traust

Titel: Beiß mich, wenn du dich traust
Autoren: Mari Mancusi
Vom Netzwerk:
länger hungern oder das Kunstblut trinken - sie ist jetzt ein ausgewachsener Vampir. Und wenn sie in ein paar Monaten rauskommt, wird man ihr einen Spender zuweisen, genau wie den übrigen Mitgliedern des Zirkels.
    »Wie läuft's denn so?«, frage ich, während ich mich neben sie auf eine abgewetzte Couch setze.
    Um uns herum sind andere Vampire damit beschäftigt, Scrabble zu spielen oder sich Sitcoms im Fernsehen anzusehen. Ein paar sind offen-sichtlich junge Vampire - wie Rayne -, die noch Hilfe bei der Verwandlung brauchen. Andere sind richtig alt - ihre Haut ist dünn wie Papier und in ihren Augen leuchtet der Glanz des Jenseits.
    Magnus hat mir erklärt, dass manche Vampire nach einigen Tausend Jahren mit dem schnellen technologischen Fortschritt nicht mehr mithalten können und ein bisschen verrückt werden. Früher haben sie einfach ein Loch ausgehoben und sich lebendig begraben, um ein oder zwei Jahrhun-derte zu schlafen. Aber heutzutage ziehen sie es vor, ihre Zeit hier zu verbringen, Backgammon zu spielen und mit Freunden in Erinnerungen an die gute alte Zeit zu schwelgen.
    »Es ist stinklangweilig.« Rayne wirft den Kopf zurück und blickt genervt seufzend zur Decke.
    »Es ist echt das Letzte, dass ich hier festsitze, während du draußen die Welt vor Slayer Inc.
    rettest.«
    »Versuche, die Welt zu retten«, verbessere ich sie.
    »Wir haben noch immer keinen Hinweis auf ihren neuen Unterschlupf. Als ich Jareth und seine Armee nach Achtal geführt habe, war die ganze Schule verlassen. Lehrer, Schüler - alle weg. Und es hatte den Anschein, als wären sie sehr eilig aufgebrochen.«
    »Mit meinem Blut im Gepäck«, fügt meine Schwester stirnrunzelnd hinzu. »Was ist mit der Nachtakademie? Waren die Alphas noch dort?«
    »Ja, diese Verbrecher haben all ihre im Koma liegenden Opfer in diesem Raum zurückgelassen, von dem du uns erzählt hast. Aber da der Strom abgeschaltet war, funktionierten die Lebenser-haltungssysteme nicht mehr.« Ich schüttele den Kopf, als ich an das Grauen zurückdenke. An diesen Geruch. »Viele von ihnen sind gestorben.
    Eine Handvoll hat überlebt, aber sie sind halb verhungert und liegen weiterhin in tiefem Koma.
    Slayer Inc. lässt sie natürlich von seinen besten Leuten behandeln. Wenn es uns gelingt, sie ins Bewusstsein zurückzuholen, könnten wir eventuell nützliche Informationen von ihnen bekommen.«
    »Slayer Inc.? Aber sind das jetzt nicht die Bösen?«, fragt Rayne.
    Ich denke einen Moment nach. »Ja und nein.
    Anscheinend hat sich die Gruppe in Achtal vor einigen Jahren vom Hauptzweig abgespalten«, erkläre ich. »Sie waren mit der Friedensmission der Gründungsorganisation nicht einverstanden.
    Daher sind Leute wie Mr Teifert und David - und Heather natürlich - immer noch auf unserer Seite.
    Der Rest ist in den Untergrund abgetaucht.«
    Rayne schüttelt den Kopf. »Oh Mann. Na ja, ich bin froh, dass Teifert und David da nicht mit drinstecken. Ich fände es furchtbar, meine Lehrer oder meine Stiefmutter töten zu müssen.«
    »Genau«, sagt Sunny. »Wie dem auch sei, die Vampire, Slayer Inc. und die Elfen arbeiten jetzt alle zusammen. Wir werden deine DNA zurückholen, bevor Slayer Inc. die endgültige Formel entwickeln kann.«
    »Vampire, Elfen, Werwölfe ... es ist schon eine verrückte Welt.«
    »Ja, ich frage mich, was wir als Nächstes entdecken.«
    »Und Mom? Hast du in letzter Zeit mal mit ihr gesprochen?«
    »Gestern Abend, ungefähr eine Stunde lang. Sie hat alles im Griff. Und sie hört sich echt glücklich an. David war letzte Woche sogar zu Besuch dort.
    Sie versuchen anscheinend ernsthaft, eine Fern-beziehung hinzukriegen.«
    Rayne nickt wohlwollend. »Ich freue mich für sie. Ich vermisse sie, aber ich weiß, dass sie tut, was sie tun muss.« Dann sieht sie mich neugierig an. »Was hast du wegen deiner Flügel entschieden?«
    Ich merke, wie ich ein bisschen rot werde. »Ich habe beschlossen, sie zu behalten«, beichte ich.
    »Ich habe sie mir stutzen lassen, damit man sie unter meinen Kleidern nicht sieht. Um ehrlich zu sein, ist mir nicht wohl bei dem Gedanken, sie jetzt schon amputieren zu lassen. Ich meine, was ist, wenn Mom eines Tages etwas zustößt und sie mich brauchen, um die Regierung zu übernehmen?«
    »Ich dachte, du wolltest um jeden Preis ein Mensch bleiben?«, erwidert meine Schwester mit einem verschmitzten Lächeln.
    »Das wollte ich auch«, gebe ich zu. »Aber Mom dort zu sehen, wie sie sich ihrer Verantwortung stellt, also, das war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher